Wandel der Zeit
Der Renault Espace esprit Alpine kommt neu als gestreckter Austral zu uns in den Test. Kann er als SUV uns überzeugen?
Die Franzosen brachten den ersten Espace 1984 auf den Markt und er verkaufte sich gut als das Raumwunder. Wer viel Platz auf einer guten Grundfläche brauchte, kaufte sich den Renault Van. Andere Hersteller folgten dem Trend und brachten ihre Vans auf die Strasse. Die Franzosen hielten an diesem Konzept bis 2014 fest. Dann kam ein Bruch und der Espace war ein Crossover. Er hatte keine Einzelsitze mehr, aber immer noch sieben Sitze. Nun folgt der Neue dem Trend der Anderen und kommt als SUV.
Nur eine Antriebsvariante
Der Espace kommt momentan nur mit dem Hybridantrieb. Ohne ein brummen gehen die ersten Meter über die Bühne. Dank 1.7 kWh-Akku können die beiden Elektromotoren und somit den SUV gut bewegt werden. Geht der Batterie den Saft aus hilft ihr der 1.2-Benziner mit seinen drei Töpfen aus. Entweder lädt er nur den Akku oder er hilft beim Vorwärtsdrang mit. Schade, dass die Franzosen nicht etwas in die Dämmung investiert haben. Man hört den Verbrenner gut, wenn er läuft. Etwas Feinschlief würde auch der Schaltung zwischen den Antriebsvarianten gut tun. Man spürt gut das hin und her schalten der Motoren. Doch sonst läuft der Franzose gut über die Strasse und bettet seine Passagiere fast wie auf Watte. Über Kurven räubern überlässt er lieber anderen. Er fährt sie als Pflicht ab und dies macht er mit Sicherheit seines guten abgestimmten ESP. Auf der Autobahn fühlt er sich wohler. Hier folgt er zuverlässig dem Vordermann bis zum Stillstand. Mehr Achtung muss der Fahrer auf die Tempoerkennung von den Schildern geben. Man kann sie in den Abstandsregeltempomaten übernehmen. Bei der Auffahrt in Affoltern Richtung Bern sieht er aber immer wieder 120 km/h obwohl da 80 km/h ist. Wenn man nicht aufpasst fährt man dann in den Blitzer im Gubrist-Tunnel. Was der Renault gut kann: In Anbetracht seiner Grösse gut mit dem Treibstoff umgehen. Im Test brauchte der Franzose 6.5 Liter auf 100 km.
Sieben Sitze Innen
Zu fünft sitzt man gut im Espace. Auf den vordersten zwei sowieso. Hier sieht man auf ein grosses Hochkantdisplay, das die Inhalte der Smartphones sogar per Bluetooth anzeigen kann. Die Bedienung klappt recht gut und auch die separaten Knöpfe für die Klimaanlage sind lobenswert. Weniger Freude machen die Ansteuerung der Lenkrad und Sitzheizung. Sie befinden sich auf dem Touchscreen und sind ganz klein. Hinzu kommt noch, man bekommt kein Feedback ob man sie getroffen hat. In der zweiten Reihe macht man es sich gemütlich mit der Verstellung der Lehne und in der Länge. Für die Kindersitze mit Isofix-Befestigung kommt man sehr gut dazu und man kann die Kinder bequem anschnallen. Die zwei Sitze ganz hinten taugen dann nur noch für Kinder und der Kofferraum schrumpft dann auf 159 Liter. Als Fünfsitzer gibt der SUV dann 477 Liter frei und dies kann bis auf 1714 Liter gesteigert werden.
Preise
Wie schon erwähnt gibt es nur eine Antriebsvariante und ist ab Fr. 44’300.- erhältlich. Gut ausgestattet kommt er dann auf gute fr. 55’000.-.
Positiv (+)
Guter Verbrauch
Gute Sitzverhältnisse
Guter Abstandsregeltempomat
Negativ (-)
Hinten nur Notsitze
Temposchildererkennung nicht zuverlässig
Geschrieben am 13.03.2024 von Patrick Schärli
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