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Prius+ Sol Premium

Test

+ Raum

Der Toyota Prius+ Sol Premium bringt mehr Raum in das Hybrid-Fahrzeug. Die Vereinigung von Öko- und Grossraum-Limousine will er sein. Fahrbericht.
Toyota beweist seit 1997, dass ihre Hybrid-Technik funktioniert. Vereinzelt sieht man auf Schweizer Strassen noch die allerersten Prius fahren. Bis anhin war der Toyota nur eine Limousine, die den Mitfahrenden im Fond mit dem abfallendem Dach etwas an Kopffreiheit raubte. Familien mit Ökobewusstsein konnten nur ihre Kinder unterbringen und ein wenig Gepäck. Bei einem Hund oder zusätzlich ein oder zwei Erwachsenen musste der Prius leider passen. Nun setzten die Japaner einen Van auf die Räder, der neu konzipiert wurde. Aussen wie innen. Die Front verrät immer noch, dass der „+“ die Gene des Prius in sich trägt. In diesem Fall füllt die Aussenhaut 13.5 cm Länge und 8.5 cm Höhe mehr aus. Durch den 8 cm längeren Radstand ergibt sich zudem ein längerer Beinraum. Doch Moment, beim Prius sitzen doch die Batterien hinter der Fondbank und unter dem Kofferraum, was beim „+“ den Raum ja auch wieder einschränken würde. Doch die Techniker von Toyota benutzten eine Lithium-Ionen-Batterie an Stelle der Nickel-Metallhydrid-Batterie. Die Vorteile: Sie baut kompakter und wiegt 8 Kilo weniger. Durch diese Vorzüge sitzt sie im Plus zwischen Fahrer und Beifahrer und bietet ihnen eine angenehme Armablage. In der zweiten Reihe kann somit durch den Toyota „gelaufen“ werden - ohne störenden Mitteltunnel. Die drei Einzelsitze bieten guten Komfort, auch weil sie in Länge und Lehnenneigung verstellbar sind. Wer noch zusätzlich zwei Personen, also insgesamt sieben Personen mitführen muss, findet im Kofferraum noch einmal zwei Sitze. Diese sollten dann doch nicht Oma oder Opa zugewiesen werden, denn der Zugang erfordert gute Gelenkigkeit. Doch für eine mittlere Reise lässt es sich zuhinterst gut aushalten, wenn die in der zweiten Reihe etwas nach vorne rutschen. Durch die Vollbesetzung schrumpft der Standardgepäckraum von 505 auf 200 Liter. Sehr gut: Unter dem Boden versteckt sich noch ein tiefes Fach, das locker zwei 6er-Pack Pet-Flaschen aufnimmt. Alle Sitze umgeklappt, packt der Toyota stolze 1750 Liter weg. Leider kann der Beifahrersitz nicht umgeklappt werden, denn dann wäre es perfekt, um, lange Leitern einzupacken.
In Fahrt
Nun aber die Frage: Wie fährt sich der „+“? Bekannt wie im normalen Prius: Die Regelelektronik befiehlt dem Elektro- oder Benzin-Motor, wann sie alleine oder zusammen arbeiten müssen. Die Übergänge spürt man im Normalbetrieb fast nicht. Die elektrische Reichweite von etwa zwei Kilometern übernimmt der Japaner vom Original. Was sich auch nicht geändert hat: Das laute Aufheulen des Motors bei voller Beschleunigung und das Verharren in der hohen Drehzahl. Die komfortable Abstimmung des Fahrwerk gleich ist beim „+“ gleich wie im Prius, was im Van besser ankommt, da man mehr Leute mitnimmt die eher einen gemütlichen Reisestil mögen. Wie viel „nuggelt“ der Prius+? Im Test zog er 5.7 Liter Benzin  auf 100 km aus dem 45-Liter-Tank. Damit erreicht man einen Aktionsradius von knapp 800 km. Wer in die Preisliste schaut, der schluckt erst einmal. Fr. 44‘200.- sind eine stolze Summe, denn viele andere Kompakt-Vans kommen günstiger über den Ladentisch. Dafür kriegt man im Prius+ eine gute Grundausstattung, die zum Beispiel Regensensor, Klimaautomatik, schlüssellosen Zugang und ebensolches Starten sowie eine Multimedia-Anlage inklusive USB-Anschluss beinhaltet. Und natürlich inklusive das schöne Gefühl, den Toyota Prius+ lautlos einzuparken und mit ihm fast lautlos durch die Quartierstrasse zu rollen.

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.toyota.ch

Text: Patrick Schärli

22.12.2012