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Ibiza FR 1.5 TSI

Test

Kompakt-Sportler

Der Seat Ibiza FR 1.5 TSI schmückt sich mit dezenten Retuschen am Aussenkleid. Was ist darunter alles passiert?
Beim Seat Ibiza ist es wie bei den meisten Konkurrenten aus dem VW-Konzern, man erkennt die Veränderung im Blech fast nicht. Der Neue soll ja am Erfolg des Vorgängers teilhaben. Am besten, man konzentriert sich auf die Rückleuchten, diese lassen den Unterschied noch am deutlichsten ausmachen. Der Spanier ist der erste quermodulierte Kleinwagen im VW-Konzern.
Unterm Blech
Der Innenraum glänzt mit VW-Qualität und gefällt uns. Die Instrumente lassen sich schnell erfassen und ablesen. Nur an die Tempoanzeige muss man sich gewöhnen. Bis 60 km/h zeigen sie 10er Schritte an und anschliessend nur noch alle 20 km/h. Hier muss man zum Teil zwei Mal hinsehen. Das grosse Infotainment-System lässt sich gut ablesen und auch bedienen. Zum Glück gibt es hier Knöpfe für Lautstärke und Karten-Zoom, nicht wie in VW-Modellen, die es über Touch-Flächen steuern. Wenn man sich mit den Fingern dem Touchscreen nähert, werden die Flächen grösser, um sie besser zu treffen. Vor lauter Begeisterung am Innenleben des Ibiza gingen die Sitze vergessen. Die schmiegen sich bequem um das Gesäss des Fahrers. Was schade ist: Eine Höhenverstellung für den Sicherheitsgurt fehlt, was sicher auch dem Kostendruck geschuldet ist. Die Sparsamkeit bemerkt man zudem an der Auskleidung im Kofferraum. Immerhin liefert der Seat genug Platz für vier erwachsene Personen, besonders in Anbetracht der Tatsache, dass er ein Kleinwagen ist.
Quermotor vorwärts
Im Testwagen übernimmt der 1.5-Benziner den Vortrieb. Er kann nur mit dem 6-Gang-Schaltgetriebe zusammen bestellt werden. Einmal Platz genommen im Seat Ibiza, leuchtet der Start-Knopf im Rhythmus eines Herzschlages. Das soll schon mal die Emotionen wecken. Wir drücken, und das Aggregat meldet sich zum Dienst. Die 150 PS setzt der Spanier effizient um und es macht schon auf den ersten Metern Freude, die Gänge durch zu reichen. Wir suchen direkt die nächsten Kurven und werden nicht enttäuscht. Der Seat zieht seine Kreise, als gäbe es kein Morgen. Die Lenkung gibt gerade so viel Information weiter, dass es nicht störend wirkt. Wir könnten ewig so weiter machen, aber wir sollten den Adrenalin-Spiegel wieder senken. Auf den langen Strecken kann der Seat ein guter Begleiter sein. Er erkennt Autos im toten Winkel, hält die Spur und kann sogar den Abstand zum Vordermann halten. Für den Alltag voll einsatzfähig lässt er sich gut einparken und geht auch mit den fossilen Energien sparsam um. Im Test verbrauchte der Ibiza 6.1 Liter Benzin für 100 km.
Preise
Voll ausgestattet wie im Test kostet der Ibiza Fr. 27‘000.-. Wer weniger auf seinem Konto hat, steigt beim 1-Liter-Benziner mit 65 PS ein (Fr. 13‘850.-). Dafür fehlen dann so Annehmlichkeiten wie Klimaanlage oder ein Radio. Dann sollte man schon Fr. 18‘800.- in der Tasche haben, dann geht es  schon mit 95 PS vorwärts. Einen Diesel gibt es ab Fr. 21‘000.- und sogar mit Erdgas kann man unterwegs sein (Fr. 18‘500.-).

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.seat.ch

Text: Patrick Schärli

11.06.2018