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Meriva Cosmo 1.4 Turbo (140 PS)

Test

Klappe die Zweite

Der Opel Meriva Cosmo 1.4 Turbo (140 PS) fährt in die zweite Runde. Mit gegenläufig öffnenden Türen und dem cleveren Sitzkonzept will er Punkte sammeln.
Die hinten angeschlagenen Türen galten von Anfang des Automobilbaus bis nach dem zweiten Weltkrieg als Standard. Mit zunehmenden Sicherheitsempfinden wurden die Pforten 1961 verboten. Die im Volksmund Selbstmördertüren genannten Pforten konnten während der Fahrt geöffnet werden, durch den Fahrtwind aufgerissen und die nicht angeschnallten Personen fielen aus dem fahrenden Auto. Beim Mini Clubman und Mazda RX-8 lassen sich die hinteren Türen erst öffnen, wenn die vorderen offen und die Freigabe erteilt. Die echte Portaltür brachte der Rolls-Royce Phantom (2003) auf den Markt. Der wie im Opel Meriva ein Sicherheitssystem verfügt, dass ab vier km/h die Türen automatisch verriegelt. Im Opel blieb zusätzlich für den Seitenaufprall die B-Säule stehen, die den Einstieg zu zweit zum gleichen Zeitpunkt erschwert. Jedoch lassen sich die Pforten bis auf fast 90 Grad öffnen. Zusätzlicher Pluspunkt: Hinten lässt sich der Kindersitz viel einfacher montieren.
Nach dem Einstieg
In Reihe eins sammelt der Meriva Punkte beim Platzangebot. Die Sitze sind straff gepolstert, was eine lange Fahrt nicht empfehlenswert macht. Der Blick auf die Instrumente bringt wieder ein Lächeln zurück, sie lassen sich einfach und schnell ablesen. Was von der Mittelkonsole nicht behauptet werden kann. Die vielen Knöpfe lenken bis zum Schluss des Tests zu sehr vom Verkehr ab. Kritik folgt auch für den Bestätigungsknopf. Für eine Eingabe muss der Drehring gedrückt werden und nicht der schwarze Knopf oben, der nur zur Navigation von links, rechts, oben und unten dient. Ansonsten lässt sich der Opel leicht bedienen. Im Fond sitzt man auf zwei Einzelsitzen, die sich in der Länge und Neigung verstellen lassen. Der mittlere empfiehlt sich nur für kurze Strecken, ansonsten kann er umgelegt werden und als Armablage genutzt werden. Die Mittelschiene, die von der Rücklehne der Vordersitze bis zur Mittelkonsole reicht, hält ein Cuphalter und eine Armlehne, die unabhängig verschoben werden kann. Dadurch verschwindet auch die Handbremse zu einem Knopf und wird elektrisch betätigt. Der Kofferraum bietet 40 Liter mehr als sein Vorgänger und summiert sich auf maximale 1500 Liter. Der Raum hinter der Fondbank variiert, mithilfe eines verstellbaren Bodens, die Höhe.
Los!
Der 1.4-Liter-Benziner lässt den Opel Meriva dank Turboaufladung munter vorantreiben. Auch die Opelaner gehen mit dem Trend des Downsizing, zu Deutsch nach unten Dimensionieren. Der kleine Motor bringt den Meriva wie ein 2-Liter-Benziner voran und soll dabei sparsam sein. Die Realität des Verbrauches hängt von der schwere des Fusses von Fahrer ab. Je mehr der Turboschub abgerufen wird, desto mehr steigt der Konsum Richtung Freisaugender 2-Liter-Maschine. Im Testmittel verbrauchte der Opel akzeptable 7.5 Liter auf 100 km. Das Fahrwerk und die Lenkung sind gut abgestimmt für einen Familienwagen. Komfortabel und leicht sportlich, dass ein Klein-Familien-Vater zwischendurch zu seinem Spass kommt.
Preis
Der Meriva der 2.Generation lässt sich ab Fr. 22‘700.- in seine Garage bestellen. Mitgeliefert werden ESP, zwei Airbags und auf allen Sitzen 3-Punkt-Gurte. Leider sind Klimaanlage und ein Radio nicht mit dabei. Die sind ab der nächsthöheren Linie „Enjoy“ ab Fr.25‘800.- erhältlich.

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.opel.ch

Text: Patrick Schärli

13.02.2011