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Outlander PHEV Navigator Safety

Test

Grosszügig stromern

Im Mitsubishi Outlander PHEV Navigator Safety steckt eine Batterie, die mit einem Stromkabel aufgeladen wird. Wie weit kommt er mit einer Ladung?
Wer dem Hybrid des Outlander gegenübertritt, erkennt den Unterschied zum normalen Wagen nicht sofort. Nur wenn man näher an den Japaner heran geht, sieht man die Aufschriften „PHEV“, was so viel heisst wie Plug-in Hybrid Electric Vehicle. Damit lässt sich der SUV an der Steckdose zu Hause laden. Im Praxistest verstrichen sieben Stunden, bis der Akku voll war. Über eine Schnellladestation lässt sich die Zeit auf eine halbe Stunde reduzieren, jedoch werden die Batterien nur bis zu 80 % voll.
Augenschein nach innen
Was sofort auffällt: Es ging praktisch kein Platz verloren, trotz Batterie, Elektromotor und zusätzlichem Kabel. Was auch ins Auge fällt, ist der futuristische Wählhebel auf der Mittelkonsole. Noch ein kleiner Unterschied zu seinen Verbrenner-Brüdern ist der fehlende Tourenzähler. Anstelle von ihm zeigt die Nadel den Stromfluss an, das heisst, ob vom Akku gesaugt wird oder Strom per Generator zurück fliesst. Dies lässt sich gut ablesen vom Fahrersitz aus, der auf einer bequemen Höhe liegt. Die Bedienung geht gut von der Hand, bis man zur Navi-/Radio-Einheit kommt. Bleibt man bei der Menüstruktur auf der obersten Ebene, geht es noch logisch zu und her. Doch geht es weiter in die Untermenüs, wird es mühsam den Durchblick zu bewahren. In Reihe zwei geniessen die Passagiere genug Platz zum Reisen im Outlander und um es ganz gemütlich zu machen, kann noch die Lehne nach hinten geneigt werden.
Voll geladen
Starten wir den Mitsubishi. Zuerst blinken viele Lichter auf, erlöschen wieder und die „Ready“-Lampe leuchtet. Das Zeichen, dass es losgehen kann, denn der Benzinmotor liegt noch im Schlaf. Die Anzeige für die restliche Strecke mit Elektrobetrieb zeigt 40 km an. Schon mal 12 km weniger als im Prospekt angegeben wird. Schaltet man noch die Klimaanlage hinzu, schrumpft die Reichweite auf 30 km. Klima aus, und wir fahren geräuschlos durch die Strassen. Schon faszinierend, so einen Koloss lautlos durch die Häuser zu fahren. Wer jedoch das Gaspedal gegen das Bodenblech drückt, weckt den Verbrenner, wonach mit voller Power nach vorne gestürmt wird. Im Verbund leistet der SUV dann 203 PS. Schade, dass das Ganze sehr träge reagiert. Tritt man voll aufs Pedal, geht der Japaner sachte zur Sache und braucht ein Weilchen, bis alle PS gesammelt sind, um dann durchzustarten. Also doch eher gemütlich dahin gleiten, denn auch in zügig angegangenen Kurven merkt man das Gewicht von 1885 kg gut. Was anfangs wie Schaltpaddel hinter dem Lenkrad aussah, sind Verzögerungsschalter. Es gibt fünf Stufen, je höher desto mehr verzögert der Outlander und umso mehr wird die Batterie geladen. Apropos laden, über eine Taste „Charge“ kann während der Fahrt der Akku geladen werden, indem der Benziner die ganze Zeit läuft. Eine zweite „Save“ hält den Akkustand aufrecht, um z.B. in einer Stadt elektrisch durchzufahren. Im Prospekt wird auch vollmundig von einem Verbrauch von 1.9 l/100km erzählt. In der Wirklichkeit sieht es natürlich anders aus. Auf den ersten 40 km braucht der Mitsubishi kein Benzin. Im Test brauchte er dann bis 100 km 3.1 Liter Benzin. Für die gleiche Strecke gehen ohne vollen Akku sieben Liter durch die Einspritzdüsen. Der Mitsubishi steht ab Fr. 49‘999.- an der heimischen Steckdose.

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.mitsubishi.ch

Text: Patrick Schärli

07.05.2014