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i-MiEV

Test

Dezentes Surren

Der Mitsubishi i-MiEV ist ein Elektroauto, das für Privatpersonen käuflich ist. Im Test soll er zeigen ob er für den Altagsgebrauch taugt.
Mit der geringen Breite von 1475 mm und der Höhe von 1610 mm wirkt der Mitsubishi sehr hochbeinig und zeigt sich nicht gerade willig für Kurvenräuberei. Nun, der i-MiEV wurde ja auch für die Stadt entwickelt. In Japan wird das Modell mit einem Benziner als „i“ verkauft. Dort freut man sich über eine schlanke Taille, um durch das Stadtgewühl durch zu kommen. Somit lässt sich der Mitsubishi auch sehr gut parkieren, wobei zudem der kleine Wendekreis sehr hilfreich ist. Die Höhe hilft, eine angenehme Sitzhöhe  und zusätzlich Kopffreiheit zu schaffen. Im Japaner finden sogar vier Personen Platz, die ganz kommod untergebracht werden. Betonung auf vier, denn durch die geringe Breite touchieren sich die Passagiere schnell einmal im Schulterbereich. Für einen Wochenendeinkauf reicht der Kofferraum mit 256 Liter gerade aus. Muss das ganze Weihnachtsessen mit eingepackt werden, steht noch die Alternative mit umklappbaren Rücksitzen zur Verfügung, die dann 1050 Liter frei gibt.
8 Stunden laden
Mitsubishi baut den Elektromotor und die Batterie in den „i“ ein und nennt ihn i-MiEV. MiEV steht für Mitsubishi inovative Electric Vehicle. Bevor aber losgestrommert werden kann, muss der Japaner für acht Stunden an die heimische (normale) Steckdose. Genug Zeit, um den Mitsubishi genauer zu betrachten. Im Innenraum fällt sofort auf, dass das Elektrische hinein gepflanzt wurde. Überall verstreuen sich die Schalter für die elektrische Einheit. Zum Beispiel kann der i-MiEV mit Hochstrom (400V) innerhalb einer halben Stunde zu 80 % aufgeladen werden. Der Entriegelungsknopf für die Stecker-Abdeckung befindet sich neben dem Fahrersitz. Für die Haushaltsteckdose dort wo der Entriegelungshebel für die Motorhaube ist.
Noch recht teuer
Vor dem Kaufentscheid muss der hohe Preis von Fr. 45‘990.- in die Kalkulation einbezogen werden. Das Verhältnis zwischen Preis und Leistung stimmt noch nicht.  Es ist eben nur ein Kleinwagen, der da angeboten wird. Das erhält man anderswo für den halben Preis.  Ein kleines Auto wie der Mitsubishi wird als Zweitauto benutzt, denn mit der theoretischen Reichweite von 150 km kommt man nicht in die Ferien. Jedoch wer sich ein Elektroauto kauft, ist eh von der Technik fasziniert. Nun den Stecker ziehen, was sich so einfach gestaltet wie tanken. Den Japaner starten: Nichts geschieht. Nur ein paar Bestätigungstöne und die „Ready“ Lampe leuchtet. Nichts Neues. Das kennen wir aus den Hybrid-Fahrzeugen. Langsam losfahren. Nach ein paar Metern das Pedal mal gegen das Bodenblech drücken. Der i-MiEV geht ab wie die Post, ohne eine Gedenksekunde zieht er davon und dies in aller Stille. Unglaublich! Die Laufruhe hat jedoch  einen negativen Nebeneffekt. Man muss  mehr auf die Fussgänger achten, die das Elektroauto überhören.
Also aus der Stadt hinaus auf die Landstrassen. Dort kann der Mitsubishi noch gut mithalten. Kurven mag der Japaner nicht, was zum einen der geringen Breite, beträchtlichen Höhe und den schmalen Reifen zuzuschreiben ist. Wer es zu weit treibt, den holt das serienmässige ESP wieder auf Kurs. Was an dieser Stelle gelobt werden muss, denn nicht viele Elektroauto besitzen den Antischleuderschutz. In der kalten Jahreszeit zieht die Heizung vielen Ampère von der Batterie und dann zeigt der Mitsubishi nach 90 km eine leere Batterie an. Das Fahren auf der Autobahn ist mit Tempo 120 durchaus möglich. Hier wird jedoch ebenfalls übermässig viel Strom verbraucht. Im Normalfall (Stadt und Land) können bis zu 120 km zurückgelegt werden. Wie oben erwähnt, gibt der Hersteller sogar optimistische 150 km an.
Fazit
Wen die Technik interessiert und wer bereit ist, das Geld auszugeben befindet sich hier an der richtigen Adresse. Für den täglichen Arbeitsweg reicht die Reichweite vollkommen aus! Bis allerdings der stolze Mehrpreis durch die Einsparung bei den Energiekosten kompensiert ist, müssen doch einige 10 000 km zurückgelegt werden. Dann stellt sich jedoch das Problem mit dem Ersatz der teuren Batterie.

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.mitsubishi.ch

Text: Patrick Schärli

31.12.2011