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Picanto 1.2 CVVT AT Style

Test

Kleiner Erwachsener

Der Kia Picanto 1.2 CVVT AT Style will ganz klein und zugleich erwachsen sein. Ob er all das unter einen Hut bringt, zeigt der Test.
Kia wurde bisher immer belächelt. Die Lacher sind jedoch allmählich verstummt und die Marke mausert sich zum Geheimtipp. Sieben Jahre Garantie bietet bis dato kein anderer. Und noch viel wichtiger, das Design spricht immer mehr Leute, vor allem Junge, an. Dies geht auch nicht am überarbeiteten und in Deutschland designten Picanto vorbei. Im Vergleich zum Vorgänger wirkt er viel jünger. Nur hinten stimmen die Proportionen nicht ganz, denn die Heckscheibe wurde weit nach unten gezogen, was nicht so in das Gesamtbild passen will. Der Vorteil jedoch, der Picanto lässt sich rückwärts sehr gut rangieren.  Erwachsen zeigt sich der Kia auch mit der Unterbringung von vier Personen, die Platz finden, ohne mit Kopf oder Knie anzustossen. Für die Ferienreise sollten dann jedoch nur zwei Personen im Picanto mitreisen. Denn der Kofferraum zeigt sich klassenüblich  (200-870 l). Auch Kia kann nicht zaubern, jedoch nutzen sie die Länge von 3.6 Metern gekonnt aus.
Auf die Testrunde
Auf den Vordersitzen sitzt man bequem. Die Sitze stützen sogar seitwärts und den Rücken. Nicht immer selbstverständlich in dieser Klasse. Der Blick auf die Kunstofflandschaft vor sich besänftigt sich durch den Einsatz von Alu-Zierleiste. Besonders jugendlich zeigt sich das Steuerrad mit seinen zwei Speichen. Denn normal sind deren vier oder als Sport-Lenkrad deren drei. Für die kalte Jahreszeit gibt es für den kleinen Kia eine Sitzheizung und sogar eine Lenkradheizung (nur in der Linie „Style“). In seiner Klasse steht der Picanto mit der Volant-Heizung noch alleine da. Ganz schön erwachsen der Kleine! Auch ganz pfiffig ist der Getränkehalter in der Mittelkonsole unten. Die beiden Ringe lassen sich zur Seite weg drehen, und es entsteht Platz für den Kleinkram. Werden wieder Getränke-Dosen untergebracht, einfach Knopf drücken, und die Ringe schnellen per Federzug nach vorne.
Nun den Motor zum Leben erwecken. Mit einem Aufpreis von Fr. 475.- lässt sich der Kia schlüssellos entern und auch starten. Im Testwagen arbeitet der 1.2-Liter-Benziner mit 85 PS, und ein Automat sortiert die Gänge. Der Picanto lässt sich mit dem 1.2-Motor (Vierzylinder) nur in Kombination mit dem Automat bestellen. Wer einen Handgeschalteten will, muss zum 1.0-Liter-Benziner (Dreizylinder) greifen. Der besitzt serienmässig eine Start-/Stopp-Automatik, die ihn zum Sparmeister macht. Laut Katalog soll er dann nur 4.1 Liter auf 100 km konsumieren. Das sind 1.2 Liter weniger als der 1.2-Liter. Im Test flossen natürlich mehr in die vier Zylinder. Am Schluss kam der Picanto mit 7.4 Liter 100 km weit. Was man an dieser Stelle nicht rühmen kann. Andere können dies besser. Nun aus dem Parkplatz hinaus wuseln. Auf den ersten Metern weckt der Koreaner sportliche Gene. Die Lenkung spricht gut an, jedoch nicht zu direkt. Ganz angenehm für den Stadtverkehr. Die Automatik verrichtet ihre Arbeit recht gut. Aus der Stadt Richtung Kurvengeschlängel. So Picanto, zeig was du kannst! Er kreist flink um die Kurven bis die schmalen Reifen in Erinnerung rufen, dass die Haftung schneller verloren geht als bei breiteren Pneus. Die Autobahn sollte dem Kia auch nicht zu oft zugetraut werden, denn der fehlende sechste Gang lässt ihn bei Autobahntempo laut werden. Jedoch für die Stadt ist der Picanto eine echte Alternative. Auch der Einstiegspreis von Fr. 14‘650.- und das serienmässige ESP sprechen für ihn.

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.kia.ch

Text: Patrick Schärli

04.12.2011