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Focus Carving 1.5 EcoBoost

Test

Focus nach vorne

Der Ford Focus Carving 1.5 EcoBoost will in der Golfklasse nach vorne an die Spitze kommen. Wird ihm das gelingen?
An der Neuauflage des Focus wurde nicht viel verändert. Die Abmessungen blieben fast gleich, ebenso die Heckansicht. Nur ein sehr geschultes Auge erkennt den neuen Ford von hinten. Von vorne wird es schon viel leichter. Nicht zu übersehen, der neue Grill mit Chromeinfassung. Oder die gestreckten Scheinwerfer.
Gelungenes Fahrwerk
Schon bis anhin war Ford bekannt für schnelle Kurven sowie genügend Komfort. Die Ingenieure versprechen ja immer eine Steigerung in beide Richtungen. Testen wir doch dies gleich im Focus und starten als erstes den 1.5-Liter-Benziner-Motor. Im Datenblatt stehen 182 PS und 240 Nm. Damit erwartet man auf den ersten Metern mehr Leistung, doch die kommt erst im oberen Drehzahlband. Nun dort spielt auch die Liga, wenn Kurven in Sicht sind. Seiner Verpflichtung, dem sportlichen, wird der Kölner voll gerecht. Er zieht stoisch durch Kurven und fängt erst spät im Grenzbereich zu untersteuern an. Dies immer mit Voranmeldung, ohne dass der Fahrer aus allen Wolken fällt.  Das ESP lässt grosszügig Leine und verdirbt somit den Spass nicht. Der Komfort wurde leicht verbessert, aber über Gullydeckel spürt man die Straffheit des Fahrwerks schon noch. Bei einer gemütlichen Überlandfahrt können mit dem Focus Verbrauchswerte gegen fünf Liter erreicht werden. Doch mit vielen Kurven spritzt der Ford dann durchschnittliche 6.8 Liter auf 100 km durch die Einspritzdüsen.
Viele Assistenten
Mit dem Golf kann der Focus bezüglich Assistenzsysteme sehr gut mithalten. Es fehlt an nichts. Der Ford kann auf Autobahn den Abstand halten, die Spur halten oder vor Autos im toten Winkel warnen. Innerorts kann der Ford sogar bis 50 km/h bei drohendem Aufprall selbständig bremsen. Rückwärts aus der Parklücke erkennt er die sich von der Seite nähernden Fahrzeuge und warnt den Fahrer. Der Kölner kann auch die lästige Einparkerei übernehmen. Dies in Fahrtrichtung und bei 90 Grad versetzen Parkplätzen. Als Krönung schafft es der Focus, wieder selbstständig aus der Lücke zu kommen. Bei diesen Manövern muss natürlich der Fahrer immer noch Gas- und Bremspedal selber bedienen. Die Kurbelei übernimmt der Assistent. Die grösste Revolution findet im Innenraum statt. Während die Anzeigen für Bordcomputer und Geschwindigkeit gleich blieben, veränderte sich in der Mittelkonsole um so mehr. Der kleine Bildschirm oben wich einem grossem Touchscreen. Der sitzt jetzt dort, wo vorher die Knopfarmada war. Einzig für Radio und Klimaanlage blieben noch Tasten übrig. Diese können jedoch auch über den Bildschirm gesteuert werden. Die Bedienung ist logisch aufgebaut, und man kann von überall her wieder in die vier Grundstufen gelangen (Navi, Audio, Telefon und Einstellungen). Leider nimmt der Touchscreen die Berührungen nicht immer zu 100 % auf.
Preise
In der heimischen Garage steht der neue Ford Focus ab Fr. 23‘450.-. Angetrieben von 100 PS aus einem 1.0-Benziner. Diesel-Freunde werden mit dem 1.5-Liter und 120 PS ab Fr. 28‘450.- bedient. Für einen gut ausgestatteten Focus wie den Testwagen, sollten gute Fr. 36‘000.- auf dem Konto liegen.

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.ford.ch

Text: Patrick Schärli

21.05.2015