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124 Spider Lusso

Test

Wieder ein Cabrio von Fiat

Der Fiat 124 Spider Lusso kommt für die italienische Marke als Vertreter der Cabrio-Fraktion. Wie stellt er sich an?
Endlich wieder ein Cabrio von Fiat. Lange ist es her. Der Fiat Barchetta lief zum letzten Mal 2005 vom Band. Nun spannen sich die Italiener mit Mazda zusammen und bringen den MX-5 als 124 auf den Markt. Fiat verpasst dem Spider ein eigenes Gesicht in Anlehnung an das gleichnamige Cabrio aus den 70ern.
Unterschiede
Die Proportionen sind äusserlich beim Italiener und dem Japaner praktisch identisch. Einzig, wie schon erwähnt, unterscheiden sie sich vorne, wie auch bei den Rückleuchten. Einmal sich einfädeln und tief auf den guten Seitenhalt bietenden Sitzen platzt nehmen. Hier fühlt man sich gleich eingepackt. Grossgewachsene können durch die Enge klaustrophobische Ängste bekommen. Sie können sich nur durch Öffnen des Daches Luft verschaffen. Dies geschieht manuell, und man schafft es locker vom Sitz aus. Entriegeln, die Stoffmütze nach hinten werfen und einrasten lassen. Schliessen braucht etwas mehr Übung, aber auch dies geht gut aus dem Handgelenk heraus. Wer den MX-5 kennt, kommt sofort mit dem 124 klar. Das Armaturenbrett, die Anzeige und das Infotainment sind genau gleich wie bei Mazda. Den einzigen Unterschied, der auszumachen ist, ist das Logo auf dem Lenkrad. Die Bedienung des Infotainments klappt wie im Japaner gut. Im Stand kann man den Touchscreen benutzen wie auch einen Dreh-Drück- und Schiebe-Knopf. Dieser funktioniert dann ebenfalls während der Fahrt, während welcher der Touch aus ist.
Auf die Piste
Fiat schwört, dass das Fahrwerklayout wie auch der Antrieb aus ihrer Hand seien. Die Italiener bauen ihren 1.4er-Turbo-Benziner ein. Müssen dann aber auf die 6-Gang-Schaltbox von Mazda zugreifen, da sie für den Längseinbau keine haben. Nun lassen wir mal die Hinterräder antreiben und suchen uns die ersten Kurven. Der Fiat muss nicht hoch ausgedreht werden, denn schon bei niedrigen Drehzahlen steht das Drehmoment von 240 Nm zur Verfügung. Der 124 verfügt zwar über 20 PS weniger, aber das Drehmoment (+40 Nm) ist deutlich spürbar. Ganz kurz und knackig schalten wir in den nächsten Gang. Schon dies macht Freude und wenn die Kurven kommen erst recht. Mit dem straffen Fahrwerk und dem Heckantrieb reisst er Haken um die Radien. Das ESP lässt leichte Heckschwenks zu und macht somit richtig Spass. Man ist regelrecht enttäuscht, wenn man auf dem Gipfel ankommt. Ach was soll's - einfach noch mal von vorne und wieder die Kurven hoch. Die Welt ist schon genug ernst. Die Rechnung wird dann an der Tankstelle bezahlt. Für den Spass  kommen schon mal um die acht Liter auf 100 km zusammen. Für die Fahrt über Autobahnen muss man einen stärkeren Rücken mitbringen wie auch Toleranz für die Geräuschkulisse. Positiver Nebeneffekt, der Testverbrauch kommt so runter auf 6.6 Liter pro 100 km.
Preise
Den Fiat 124 gibt es nur mit dem Benziner (140 PS) ab Fr. 27‘900.-. Den Japaner gibt es zwar schon ab Fr. 24‘700.-, aber mit dem 1.5-Sauger (131 PS und 150 Nm). Mit vergleichbarer Leistung kostet der Mazda dann mehr (Fr. 31‘300.-).

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.fiat.ch

Text: Patrick Schärli

14.09.2017