Mini im Visier
Der Citroën DS3 1.6 THP Sport Chic holt zum einen eine alte Bezeichnung hervor und zum anderen schielt er Richtung Mini.
Citroën lässt die alte Bezeichnung DS wieder auferleben. Sie soll jetzt aber mehr für die schicken Ableger der jeweiligen Baureihe stehen, die laufend ausgebaut wird. Der DS3 ersetzt den C2 und soll als 3-türiger C3 auftreten. Sein Design ist gelungen und bringt der Marke Citroën wieder Chic zurück. Sehr ausgefallen tritt die B-Säule ins Auge des Betrachters, die an eine Flosse erinnert. Auch die Tagfahrlichter an der Front fallen sofort auf, die wirken am Tag wie seitliche Kiemen . Das Dach lässt sich in verschiedenen Farben plus Aufkleber dekorieren. Zusätzlich erhält man die Felgen und den Innenraum in variablen Farbtönen. Somit lässt sich der Citroën ganz individuell zusammenstellen - wie zum Beispiel ein Mini. Der DS3 parfümiert seine Insassen sogar auf Knopfdruck über die Lüftungsdüsen.
Bitte Platz nehmen
Los! Platz nehmen im wohlriechenden Innenraum. Man rutscht in die sehr bequemen Sitze und wird von den Seitenwangen hervorragend fixiert. Die in verschiedenen Farben erhältliche Arbeitsfläche hält sich im Testwagen in Glanzschwarz, was gefällt und dem DS3 einen Hauch Luxus gibt. Dieser Eindruck wird vom Chrom am Lenkrad und am Schalthebel unterstrichen. Das Gesamtbild stimmt auf den ersten Blick, nur die Bedienung von Navi und Radio brauchen eine lange Eingewöhnungszeit Um die Mittelkonsole fehlt ein Cupholder. Schade. Die zweite Reihe kann nur kleinen Menschen zugemutet, oder als Ablage genutzt werden. Zu zweit fährt man eh besser, denn der Kofferraum packt gerade den Einkauf für einen Zwei-Personen-Haushalt ein. Nun aber jetzt am Schlüssel drehen, der sich im Sinne von Lifestyle ebenfalls mit Chrom schmückt. Die Zeiger von Tempo und Drehzahl drehen sich einmal Richtung Anschlag und wieder zurück in die Ausgangsstellung. Der 1.6-Liter-Benzin-Motor (155 PS) erwacht zum Leben, der übrigens auch im Konkurrenen Mini arbeitet. Nach der ersten Warmlaufphase zeigt der DS3 Zähne und stampft fast ohne Turboloch los Richtung Drehzahlgrenze. Das Vorschubgefühl lässt nicht ab. Der Vierzylinder giert nach mehr. Die sechs Gänge lassen sich sehr gut und knackig schalten, ganz ungewohnt von Citroën. Die erste Kurve naht! Langsam ans Limit heran tasten. Unglaublich. wie lange der kleine Citroën in der Kurve neutral bleibt. Fast so gut wie der Mini. Nun aber kurz anhalten, aussteigen nach vorne laufen und nachsehen was für ein Logo am Kühlergrill hängt. Tatsächlich, es ist ein Citroën! Die Medaille hat natürlich auch eine Kehrseite. Die straffe Abstzimmung empfiehlt den DS3 nicht für längere Autobahnetappen. Was sicher auch dem kurzen Radstand zuzuschreiben ist. Aber es ist ein sportliches Lifestyle-Auto vor allem für Junge, und es wird gekauft, um gesehen zu werden und über kurvige Strassen zu räubern.
Preise
Das Vergnügen kostet mindestens Fr. 21‘900.-. Mit dabei sind der 1.4-Liter-Benziner (95 PS), ESP, Radio mit CD, das MP3 liest, Tempomat, Isofix und verchromte Endauspuff-Rohre. Der Mini schlägt mit vergleichbarem Motor mit Fr. 23‘400.- zu Buche, was den Citroën attraktiv macht. Den DS3 mit dem 1.6-Benziner mit 155 PS gibt es ab Fr. 30‘150.- Der Testverbrauch von 6.7 l/100km kann sich in Anbetracht der Sportlichkeit sehen lassen
Positiv (+)
-
Sehr gut schaltbares Getriebe
Hervorragendes Handling
Sehr individuell bestellbar
Negativ (-)
-
Keine Getränkehalter
Zu straff gefedert für längere Autobahnfahrten
Mehr Infos unter: www.citroen.ch
Text: Patrick Schärli
16.11.2010