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C3 e-HDi 90 exclusive

Test

Der Sparsame

Der Citroën C3 e-HDi 90 exclusive beglückt uns mit einem kleinen Facelift, und soll der sparsamste seiner Reihe sein. Wie sehr knausert der Franzose mit dem Treibstoff?
Die Neuerungen betreffen nur Kleinigkeiten. Vorne blinzeln neu LED-Tagfahrlichter und die Scheinwerfer bekamen einen kleinen Knick oben. Die Rückleuchten bekamen ein leicht verändertes Layout. Das wars. Sonst nicht viel Neues.
Sparsamer Dieselmotor
Laut Herstellerangabe verbraucht der C3 nur 3.6 Liter auf 100 km. Jeder weiss mittlerweile, dass dies nur Laborwerte sind, die mit dem richtigen Leben nicht viel gemein haben. Ein Test soll zeigen wie viel der Citroën tatsächlich im Alltag verbraucht, aber dazu später. Der Einstieg auf den weichen Fahrersitz geht gut von der Hand, ohne dass man sich hinein plumpsen lassen muss. Man sitzt jedoch etwas hoch im Franzosen, was aber die Panoramascheibe wieder wett macht beim Raumgefühl. Mal Platz genommen bemerkt man, dass der Sitz keinen Seitenhalt bietet. Er ist also nicht gebaut, um über die Nürburgring-Nordschleife zu fahren. Ausprobieren! Den Motor ganz konventionell mit Schlüsseldreh starten. Der 1.6-Liter-Diesel-Motor meldet sich mit sanftem Nageln zum Dienst. Er hält sich immer im Hintergrund, auch wenn er mal gefordert wird. Und wer denkt, ein Sparmotor mache keinen Spass beim Fahren, der irrt. Der C3 zieht herrlich vorwärts, wenn es von ihm verlangt wird. Zwar muss zuerst ein merkliches Turboloch überwunden werden, um dann ab 1700 Umdrehungen tollen Schub zu ernten. Die ersten Kurven warten am Horizont. An Kraft fehlt es dem Citroën nicht, doch an der Abstimmung. Der Franzosen untersteuert früh, die gefühllose Lenkung spricht nicht über den Strassenzustand, und auch die Schaltung lässt sich nicht präzise führen. Doch der C3 liebt es, voll und ganz zu gleiten und auf der gemütlichen Spur zu fahren. Wenn mal eine rote Ampel das Cruisen kreuzt, stellt der Franzosen schon ab 20 km/h den Motor ab, um Diesel zu sparen. Durch Leergang einlegen und Kupplung loslassen, starten man den Vorgang. Die Elektronik überwacht, dass die Batterie nicht zu schwach wird oder das Klima im Innern sich nicht zu sehr verändert. Trifft dies ein, oder der Fahrer betätigt wieder die Kupplung, nimmt der Motor seinen Dienst wieder auf. Leider gibt es keine zusätzlich Hilfen, wie eine Schaltanzeige, die den optimal Gang vorgibt. Auch ein sechster Gang würde dem Trinkverhalten positiv entgegen wirken. Damit würde sich sicher der Testverbrauch von 4.9 l/100 km weiter senken. Wer viel Überland und sparsam fährt, kommt Richtung 4 Liter, aber die Prospektangabe wird fast nicht erreicht.
Preise und Innenraum
Der Innenraum wurde durch das Facelift nicht verändert. Die gute Verarbeitung blieb wie die versteckten Tastensatelliten hinter dem Lenkrad, die auswendig gelernt werden müssen, um sie bedienen zu können. Auch die vielen kleinen Knöpfe am Radio blieben. Für den Sparmotor sollten mindesten Fr. 21‘090.- auf dem Konto liegen. Damit kommen Klimaanlage, Radio mit MP3-CD-Spieler oder auch Sicherheit wie ESP, sechs Airbags und Isofix für Kindersitze. Wer nicht so viel auf der hohen Kante hat und oder einen Benziner bevorzugt, greift zum 1.0 Liter (68 PS) für Fr. 14‘690.-. Oder doch ein bisschen mehr Kraft? Dann den 1.6-Liter-Benziner (120 PS) nehmen für Fr. 22‘490.-.

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.citroen.ch

Text: Patrick Schärli

24.02.2014