Kleiner T(K)raxler
Der Chevrolet Trax 1.7 VCDi LT will neben seinem Bruder Opel Mokka die SUV-Welt aufmischen. Was kann der Koreaner besser als die anderen?
Der Chevi steht vor diesem Hügel, und sein Besitzer muss zur abgelegenen Waldhütte hoch. Kein Problem für den Trax, wenn er den Vierrad-Antrieb mit dabei hat. Sobald die Vorderräder den kleinen SUV nicht mehr voran bringen, helfen die Hinterräder mit 50 % der Kraft, ihn zu schieben. Dies geschieht automatisch und unmerklich. Der Fahrer kann keinen Einfluss darauf nehmen. Das heisst, er kann den Antrieb nicht sperren, geschweige denn eine Untersetzung zu schalten. Doch um durch den Wald die Steigung hoch zu kommen, braucht der Koreaner dies nicht. Er hilft zudem mit einer Anfahrhilfe, die den Chevrolet einige Sekunden an der Steigung hält, dass der Fahrer in Ruhe anfahren kann, ohne zurück zu rutschen. Doch mit dem 1.7-Liter-Diesel-Motor muss man aufpassen, dass er bei dieser Übung nicht abstirbt. Das Triebwerk braucht Drehzahl, um in die Gänge zu kommen. Nicht nur am Berg, auch auf der Strasse passiert in den unteren Drehzahlen zuerst nichts, um dann oberhalb von 1800 Umdrehung den Trax vorwärts zu ziehen. Die Gänge lassen sich exakt schalten. Braucht es auch, denn schon an einer normalen Steigung muss aus dem höchsten der sechs Gänge, zurück geschaltet werden, um ausserorts nicht an Fahrt zu verlieren.
Bei der Waldhütte
Ohne grosse Mühe kommt der kleine SUV bei der Waldhütte an. Einmal einen Blick auf den Innenraum zu werfen, kann nicht schaden. An Kunststoff wurde nicht gespart, doch wurde dieser gut verarbeitet und passend montiert. Mit Ablagefächern wurde auch nicht gegeizt. Zwei Handschuhfächer, Mulden für Smartphone, Flaschen und Getränkebecher sind reichlich vorhanden. Sogar eine kleine Schublade unter dem Beifahrersitz mischt sich hinzu. Auf der Mittelkonsole thront der grosse Infotainmentbildschirm, der aus dem Chevrolet Volt und Opel Ampera bekannt ist. Anders als im Opel Mokka, reduzierte Chevrolet die Knopfanzahl auf ein Minimum, was die Bedienung sehr erleichtert. Nun kommen die Freunde aus der Festhütte mit ihrem verbrauchten Material. Der Kofferraum füllt sich damit sehr schnell, denn es stehen nur Klassen übliche 375 Liter zur Verfügung. Einzig das Umklappen der Rückbank schafft 1372 Liter Platz, der dann ohne störende Stufe beladbar ist. Doch dann kann nur noch ein Beifahrer mit. Egal, sie einigen sich auf einen Talspaziergang.
Talfahrt
Der Chevi hilft mit einem Bergabfahrhilfeassistenten, sicher zurück ins Tal zu kommen. Der Assistent bremst den Trax immer ab, sobald er schneller als 5 km/h wird. Dies hilft, dass der Koreaner nicht ins Rutschen kommt, und der Fahrer muss nur noch Richtung Tal lenken. Im Tal fragen die Freunde, was der Trax den koste. In der getesteten Version knapp Fr. 34‘000.-. Nur mit Vorderradantrieb und dem 1.6-Benziner steht er schon für Fr. 21‘900.- zur Verfügung. Immer mit an Bord sind sechs Airbags, ESP, Parksensoren hinten und CD-Radio mit USB-Anschluss. Eine Klimaanlage gibt es nur gegen Fr. 900.- Aufpreis, ausser man greift zur nächsten Stufe. Das wäre der 1.7er Diesel, der ab Fr. 26‘900.- vor der Tür steht. Für den Allradantrieb müssen nochmals Fr. 2‘000.- oben drauf gelegt werden.
Positiv (+)
-
Gute Traktion des Vierradantrieb
Gute Verarbeitung
Gute Basisausstattung
Negativ (-)
-
Lauter Motor
Untere Drehzahlen schwach (Dieselmotor)
Mehr Infos unter: www.chevrolet.ch
Text: Patrick Schärli
07.10.2013