Auf leisen Sohlen

Der VW Tiguan eHybrid Elegance bekommt ein Facelift und neu einen PlugIn-Hybrid-Antrieb zur Seite gestellt. Wie schlägt er sich im Test?

Die Deutschen geben dem Tiguan eine Auffrischung. Die sieht man von aussen praktisch nicht. Innen gab es mehr Veränderungen, dazu später mehr. Die grösste Änderung bekommt aber die Motorenpalette. Neu kann man den VW als PlugIn-Hybrid ordern.

Digitalisierung

Wir steigen in den VW Tiguan ein und sehen auf ein Lenkrad, das zum Glück immer noch echte Knöpfe hat und nicht die Touchflächen wie im Arteon. Die Anzeige davor zeigt sich nun volldigital. Hiermit können auf viele Anzeigen gewechselt werden und man kann auch die Navi-Karte auf die volle Breite darstellen. Das Infotainment blieb im Deutschen nahezu gleich, wo hier auch Touchflächen als Direktasten hausen. Es lässt sich relativ einfach bedienen und kommt per CarPlay und AndroidAuto mit den Smartphones klar. Neu kann es die Inhalte auch per Bluetooth übertragen, wo früher zwingend das USB-Kabel gebraucht wurde. Die Klimasteuerung muss jetzt leider per Touchfelder bedient werden, was während der Fahrt zu Ablenkung führt. Zum Glück pflanzten sie von VW nicht den Touchslider ein wie beim Golf. Auch gibt es einen richtigen Wählhebel und mit den bequemen und zugleich straffen Sitzen fühlt man sich in der ersten Reihe wohl. In der zweiten Reihe ist es ein wenig enger, doch für zwei Personen ist es auch auf längeren Strecken bequem. Für die Reise können sogar gute 520 Liter in den Kofferraum und dieser lässt sich noch auf 1655 Liter erweitern.

Auf Reise

Der 13 kWh grosse Akku ist an der Walbox erst in drei Stunden vollgeladen. Mit 240 Volt geht es dann sogar bis zu acht Stunden. Etwas lange, wenn man kurz zum Einkaufen geht und dort lädt, denn für 20 km Reichweite braucht er über einer Stunde. Jetzt im Winter zeigt uns das Display 38 km an, was er auch hält. Bei wärmeren Temperaturen sind sicherlich auch 45 km drin. Was genügend ist um täglich zur Arbeit zu pendeln und es darf auch dazwischen Autobahn sein. Solange man nicht über 135 km/h fährt und das Gaspedal ganz durchdrückt, bleibt der Tiguan im elektrischen Modus. Bis 30 km/h erzeugt der VW so ein Art wummern um die Fussgänger zu warnen. Der Deutsche ist mit seinen 85 kW gut unterwegs ohne ein Verkehrshindernis zu werden. Sollte man sich doch im Weg fühlen, einfach das Pedal durch treten, der Benziner erwacht und hilft im Vorwärtsdrang mit gesamten 150 kW oder nach alter Rechenart 245 PS. Das Zusammenspiel klappt gut. Feinfühlige bemerken die Übergänge zwischen den Antriebsmoden. Wenn die Batterie leer ist, benutzt der Tiguan den Akku als Speicher und fährt als Hybrid weiter. Hier geht der VW auch effizient vor und verbrauchte bei uns im Test 6.5 Liter auf 100 km. Dies kann man mit zurückhaltender Fahrweise auch unter sechs bringen. Im gemischten Betrieb flossen 3.4 Liter Benzin pro 100 km zurück in den Tank. Wer ganz konsequent Strom tankt, kriegt den Wert gegen null, was bei den Spritpreisen momentan ganz lukrativ ist.

Preise

Den Tiguan Hybrid kann man ab Fr. 52‘400.- erwerben. Gut ausgestattet, wie im Test, kommt der Preis auf gute Fr. 65‘000.-. Mit dem 1.5-Liter-Benziner und 150 PS, aber ohne elektrische Fahrmöglichkeit kostet der VW Fr. 39‘500.-. Als 2-Liter-Diesel und gleiche Kraftangaben kostet Fr. 47‘700.-.

Positiv (+)

Guter Verbrauch auch mit leeren Akkus

Smartphone-Anbindung funktioniert auch mit Bluetooth

Gutes Zusammenspiel der Antriebe

Negativ (-)

Klimasteuerung über Touchfelder

Lange Ladezeiten

Geschrieben am 18.01.2022 von Patrick Schärli