R-Klassisch

Der VW Golf R kommt als Wolf im Schafspelz zu uns. Was bietet der stärkste Golf alles?

Den neuen VW Golf gibt es jetzt ja auch schon seit drei Jahren und sehen ihn immer mehr auf unseren Strassen. Das Spitzenmodell mit dem Buchstaben «R» sieht man da noch selten. Man erkennt ihn am Buchstaben im Grill vorne oder auch hinten. Doch eher sieht man die Verkleidung mit Spoiler vorne, seitlich und hinten. Zum Abrunden kommen die Abgase über vier Endrohre nach draussen.

Begrüssung mit «R»

Durch Annährung an den Wolfsburger leuchtet er uns schon mal die Umgebung aus und zeigt wo er steht. Beim Öffnen projiziert der Golf den Buchstaben auf den Boden. Auf den Sitzen sitzt man bequem mit gutem Seitenhalt, aber auch nicht zu fest. Im Innenraum macht man erst mal keine grossen Unterschiede zum normalen Golf aus. Einzige das «R» auf dem Lenkrad mit dem man den Modus aufruft. Dazu später mehr. Wie im Bruder lässt sich die digitale Tachoeinheit gut ablesen und lässt auch die Navikarte darstellen. Leider sind auch die Touchfelder auf dem Lenkrad im VW verbaut, die es manchmal zu Fehlbedienungen führen. Auch ist leider der Touchslider für Temperatur und Lautstärke nicht beleuchtet. Dafür läuft das Infotainment besser und stürzt nicht mehr ab. Auch im «R» sitzt man zu viert gut.

Ab auf die Piste

Der 2-Liter-Benziner leistet im Golf 320 PS und 420 Nm und muss sich nur mit 1.5 Tonnen rumschlagen. Dies weckt schon mal die Spielfreude in uns. Wir drücken den Startknopf und der VW meldet sich zu Wort. Schon im Stand macht er Lust auf mehr. Wir fahren mal im Dorf los und der Sound animiert uns das Gaspedal zu drücken. Der «R» folgt unserem Druck und schiesst nach vorne. Ausserorts drücken wir die «R»-Taste, der Pegel wird gesteigert, gefühlt geht er jetzt noch schneller und bei jedem Gaslupfen protzelt der Golf hinten raus. Ab in die ersten Kurven. Ui das macht ja noch mehr Spass. Zielgenau bleibt er dem Radius treu und dank Torque Vectoring an der Hinterachse steigert er das Gefühl eines Hecktrieblers. Weiter und immer weiter. Wir kommen nicht mehr von dieser Droge runter. Der Golf R macht Spass, den man nicht so richtig niederschreiben kann. Man muss es einfach mal erlebt haben. Nun aber wieder zurück auf den Boden der Tatsachen. Er ist immer noch ein Golf und kein Ferrari. Somit wird er auch im Alltag genutzt und dies kann er gut. Den Modus auf «Comfort» stellen und es fährt sich merklich angenehmer. Auf der Autobahn kann der Fahrer ganz entspannt sich vom Golf helfen lassen. Der VW hält zuverlässig den Abstand zum Vordermann, erkennt auch die Temposchilder und kann diese direkt in die Steuerung einfliessen lassen. Aktiv hält der Deutsche auch die Spur für etwa eine halbe Minute und dann muss der Fahrer wieder die Hände an das Volant legen. Was auch voll in Ordnung geht für den Alltag und in Anbetracht seiner Leistung ist der Testverbrauch. Mit acht Liter ist es ein guter Wert. Klar wer den «R» viel über Kurven scheucht, kommt dann klar über zehn Liter Benzin auf 100 km.

Preise

Klar hat dies seinen Preis und in unserem Fall mindestens Fr. 61’300.-. Mit Optionen wie bei unserem Testwagen kommt der Preis auf Fr. 75’708.-.

Positiv (+)

Klasse Sound

Gute Assistenten

Guter Spagat sportlich/Alltag

Negativ (-)

Lenkradtasten Touchscreen

Touchslider nicht beleuchtet

Geschrieben am 09.11.2022 von Patrick Schärli