Kleiner Stromer

Der Volvo XC40 T5 schliesst nun die Elektrifizierung aller Modelle bei den Schweden ab. Wie fährt sich der SUV mit den zwei Herzen?

Nun kann man bei Volvo bei jedem Modell einen PlugIn ordern. Schon erstaunlich wie konsequent die Schweden den Plan umgesetzt haben. Den kleinsten kann man nur durch die zusätzliche Klappe für den Stromanschluss im Kotflügel von den anderen unterscheiden.

Aufgeladen und los

Mit dem vollen Akku (10.7 kWh) zeigt das Display im XC40 45 km Reichweite an. Wir wählen über den Drive-Mode „Pure“ aus. Damit soll er nur rein elektrisch unterwegs sein. Lautlos geht die Reise los. Der E-Motor des Volvo zieht mit seinen 60 kW ordentlich nach vorne. Durch die City ist man mit dem Antrieb sehr gut bedient. Mit diesem Modus kann man bis zu 125 km/h fahren und somit auch über die Autobahn. Doch tritt man das Pedal, auch in der Stadt, zu sehr gegen das Bodenblech, schaltet sich der 1.5-Liter Benziner mit seinen drei Zylindern ein. Gut hingegen, im Pedalweg gibt es einen Wiederstand und übertritt man ihn, dann kommt der Verbrenner zur Hilfe. Bei vier Prozent Akkuleistung schaltet der Schwede automatisch in den Hybrid-Modus und regelt clever die Kraft der zwei Herzen. Den Modus kann man auch mit vollen Akku wählen und streckt den Akku mehr in die Länge. Der XC40 kann den Akku auch mit dem Verbrenner laden um elektrisch in der nächsten Stadt zu fahren. Jedoch macht dies nicht wirklich ökologisch Sinn. Zuletzt gibt es noch den Modus „Power“, hier laufen immer beide Herzen voll mit und ziehen dann mit 261 PS und 425 Nm den SUV nach vorne. Druckvoll und mit einem Grinsen im Gesicht geht es vorwärts. Doch der Spass hört in den nächsten Kurven auf. Der Volvo zieht zwar neutral und sicher durch die Radien, aber sportliches Flair kommt nicht auf. Es fehlen die richtigen Rückmeldungen in der Lenkung. Auf den Schnellstrassen fühlt sich der SUV hingegen wohl. Auf der Autobahn verfolgt er zuverlässig den Vordermann bis zur eingestellten Geschwindigkeit. Der Schwede hält auch aktiv die Spur, dass man für ca. 20 Sekunden das Steuer dem XC40 übergeben kann. Dann meldet er sich, dass man besser wieder die Hände ans Volant legt. Zurück zu Hause geht es wieder an die Steckdose. Wer 20 km zur Arbeit hat, kommt rein elektrisch über die Runden und somit muss kein Rappen für Benzin ausgegeben werden und schont unterwegs die Umwelt. Geht es mal weiter helfen 48 Liter Benzin weiter. Im reinen Hybrid-Modus verbraucht der Volvo 6.7 Liter auf 100 km. Heisst eine Reichweite von 710 km plus 45 km vom Akku ergibt ein guter Aktionsradius von 755 km.

Platz für vier Personen

Der Innenraum zeigt sich Volvo-typisch nüchtern und kühl. Zu seinen grösseren Brüdern merkt man, dass gespart wurde. Doch die Verarbeitung ist wie gewohnt auf hohem Niveau. Auch das Infotainment/Bedienung über den Touchscreen ist immer noch sehr gewöhnungsbedürftig. Für die kompakten Aussenmasse bietet der Volvo gut Platz für vier Personen. Auch sehr gut, durch den Akku geht kein Liter Kofferraum verloren. Der bietet immer noch gute 452 bis 1336 Liter. Den Volvo XC40 kriegt man ab Fr. 35‘950.- als T2. Für die zwei Herzen (T5) muss mindestens Fr. 56‘700.- auf dem Konto liegen.

Positiv (+)

Rein elektrisch fahren möglich

Keine Einschränkung in Kofferraum durch Akku

Sehr gute Assistenten

Negativ (-)

Zu wenig Rückmeldung in Lenkung

Bedienung über Touchscreen

Geschrieben am 20.07.2020 von Patrick Schärli