Kleinster Schwede
Der Volvo EX30 Single Motor Ultra kommt als rein elektrischen Kompakt-SUV. Wie fährt sich der Schwede aus China?
Volvo gehört zu dem chinesischen Konzern Geely und dies auch schon seit 14 Jahre. Somit ist klar warum der EX30 in China hergestellt wird. Doch die Entwickler aus Schweden reden bis heute noch mit und dies merkt man am Design und Materialqualität im Innenraum. Die Nordländer rollen immer mehr ihre Elektroauto aus und geben ihnen die Bezeichnung «EX». Nun gibt es kein Modell mit einer 30er Nummer und somit reiht sich der EX30 unterhalb des XC40 ein.
Pause an der Ladestation
Um den 69 kWh grossen Akku an der heimischen Wallbox auf zu laden gibt es eine Pause von knapp vier Stunden. Beim Schnelllader schafft der Volvo ein Hub von 10 auf 80 % in einer halben Stunde. Zeit um sich dem Innenraum zu widmen. Die Sitze sehen bequem aus und sie sind es auch. Der Blick auf das Lenkrad und darüber bringt etwas Angst dem Fahrer. Es fehlt eine Tachoanzeige und ein Head-up-Display. Die Informationen wanderten auf den grossen Bildschirm in der Mitte. Gut da kann man sich noch daran gewöhnen, aber die Touchtasten auf dem Lenkrad lenken mehr ab als sie helfen. Der EX30 nimmt nicht immer den Befehl entgegen und man muss immer genau achten, um den richtigen Ort zu treffen. Das Infotainment läuft auf dem Google-System. Was zum einen gut ist, dass man es mit seinem Account verknüpfen kann und all seine Ziele direkt im SUV hat. Zum anderen klappt die Sprachsteuerung sowie die Routenplanung, inklusive Ladestationen auf dem Weg, gut. Jedoch gibt es immer wieder Aussetzer beim Radio. Das Signal fällt kurz weg oder die letzten fünf Sekunden wiederholen sich. Gut aufgeräumt ist der Innenraum und es finden sogar Laptops in den Türtaschen Platz. Hinten wird es etwas enger und Kinder sehen nicht mehr gut aus dem Fenster, da die Kante relativ hoch ist. Im Kofferraum bringt man durchschnittliche 318 Liter unter. Durch umlegen der Rücksitze gibt es 904 Liter zur Nutzung.
Ab auf die Strasse
Nun ist der Schwede voll und zeigt uns 460 Kilometer Reichweite an. Na dann auf in den Test. Auf den ersten Metern spürt man die eine und andere Bodenwelle. Sie kommen aber zum Glück nicht knochenhart bis zum Rücken durch. Kurven kann der EX30 gut umrunden, nur fehlt es in der Lenkung die nötige Rückmeldung. Mit dem Heckmotor macht der Volvo Spass um Kehren, wenn das Hinterteil etwas mit eindreht. Auch auf geraden Strecken bolzt der SUV nach vorne, wie es sich für ein Elektroauto gehört und er hängt so manchen Sportwagen in der Innenstadt ab. Man muss immer die Geschwindigkeit im Auge behalten und dies ist gar nicht so einfach. Es muss ja immer ein Blick auf den Bildschirm in der Mitte geworfen werden. Der Volvo verfügt über eine Überwachungsfunktion über die Aufmerksamkeit des Fahrers. Der prüft ob die Augen auf die Strasse gerichtet sind. Durch das Ablesen des Tempos bimmelt der EX30 immer und auf die Dauer nervt es. Auch nervig: Sobald man das Tempo überschreitet, warnt der Schwede auch. Wäre ok, wenn die Temposchilder auch immer korrekt gelesen werden. Zum Glück kann man es abschalten, nur leider ist es bei jedem neuen Motorstart wieder aktiv. Dafür funktionierten der Spurhalter und Abstandsregeltempomat gut. Nach 320 Kilometer Fahrt müssen wir wieder zurück an die Ladestation.
Preise
Den kleinsten Volvo gibt es ab Fr. 37’850.-. Zusätzlich mit einem Elektromotor vorne steigt die Leistung von 200 kW auf 315 kW und kostet dann mindestens Fr. 47’950.-.
Positiv (+)
Gute Beschleunigung
Gute Assistenten für Autobahn
Gute Routenplanung
Negativ (-)
Aufmerksamkeitswarner
Touchtasten auf Lenkrad
Geschrieben am 17.07.2024 von Patrick Schärli
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