Kurviger Elektriker

Der Volvo C40 P8 AWD zeigt sich als XC40 mit geschwungener Dachlinie. Ob er neben seiner Schönheit auch mit seinem Antrieb punkten kann?

Momentan ist es Mode, den SUVs eine Coupéform zu verpassen. Volvo macht es mit dem XC40, nennt ihn C40 und bietet ihn gleich nur als Elektriker an. Die Zukunft zeigt ja in diese Richtung. Schauen wir zusammen an, ob sich der Schwede im Alltag auch noch so gut schlägt wie er aussieht.

78 kWh-Akku

Während wir warten bis der Akku vollgeladen ist, nehmen wir einen Augenschein vom Innenraum. Wer den XC40 kennt, kommt sofort klar, da er genau gleich ist. Für Nicht-Volvo-Kenner wird es schwieriger. Zwar ist das Digitaltacho gut ablesbar, doch die Tasten auf dem Lenkrad müssen erst erraten werden. Sie sind zwar gross und gut zu treffen, jedoch nicht eindeutig beschriftet. Für alle Neulinge, links ist die Bedienung für den Tempomaten und rechts für Radio/Medien oder Bedienung des Bordcomputers. Leider braucht es auch beim Infotainment etwas Entdeckergeist. Trotz Google-Betriebssystem findet man nicht immer alles auf Anhieb. Zum Beispiel will man Radio hören muss man auf die alten Frequenzen ausweichen. Den DAB-Standard sucht man vergebens, man muss auf das Internet-Radio zurückgreifen, was dann aber eine SIM-Karte im Volvo benötigt. Doch ansonsten funktioniert die Spracheingabe gut und mit dem grossen Touchscreen kommt man nicht so schnell ins hadern und falls doch gibt es eine echte Home-Taste unter dem Display. Man sitzt bequem in der ersten Reihe und auch in der zweiten ist der Platz oberhalb des Haupts trotz Coupélinie gut. Für die Reise bringt man ganz hinten noch gute 413 Liter unter und man kann die Kabel auch vorne im Motorraum verstauen.

Vollgeladen

Der C40 zeigt uns 100% an, jedoch keine Restreichweite. Die muss kompliziert übers Infotainment aufgerufen werden, kann dann aber auf eine Kachel gesetzt werden auf dem Home-Bildschirm. Sie zeigt uns 360 km, was in unserem Test auch erreicht wird. Wer ganz sanft mit dem Gasfuss umgeht, kommt sicher über die 400 km. Nun aber den Volvo in Bewegung setzen. In Parklücken sieht man nach hinten fast nichts. Zum Glück gibt es die Rundumkameras, die hier sehr gut helfen. Die erste Gerade ruft uns zum Beschleunigen auf. Der Schwede stürmt mit seinen 408 PS nach vorn, drückt uns in die Sitze und die Mundwinkelspitzen erreichen fasst die Ohrläppchen. Einfach der Hammer diese Beschleunigung. Um Kurven vergeht ein wenig das Lächeln, denn ganz so sportlich lässt sich der C40 nicht um Kurven drehen. Doch für die Meisten reicht die Sportlichkeit vollkommen aus. Auf Autobahnen fährt er sich nicht ganz so Komfortabel. Der hervorragende Abstandsregeltempomat kompensiert dies. Sie regelt sehr gut und sicher. Hält sogar die Spur alleine bis das System nach 20 Sekunden den Fahrer wieder ermahnt seine Hände an das Lenkrad zu legen.

Preise

Der C40 kostet rund Fr. 1’000.- mehr als der XC40. Das Coupé gibt es ab Fr. 53’800.- mit einem Elektromotor und 231 PS. Die 408 PS gibt es ab Fr. 63’200.-. Anders als beim XC40, den es noch als reinen Benziner gibt, ist das Coupé nur noch als elektrische Variante zu haben.

Positiv (+)

Sehr gute Kraftenfaltung

Gute Sprachbedienung

Sehr guter Abstandsregeltempomat

Negativ (-)

Lenkradtasten nicht auf Anhieb klar

Kleiner Sehschlitz nach hinten

Geschrieben am 31.08.2022 von Patrick Schärli