Sportskanone
Der Toyota GR Yaris Sport kommt nun auch noch als klassischer Handschalter zu uns in den Test. Wie fährt sich die kleine Rennmaus?
Toyota geht ja bekanntlich immer wieder eigene Wege und hält sich auf diesem Pfad fest. Zum Beispiel der Prius wurde dazumal belächelt und heute haben die Meisten Marken ein Hybrid-Modell im Angebot. Auch beim GR Yaris schütteln ja viele den Kopf für den Aufwand, da es den Kleinwagen in der Basis nur als 4-türer gibt und den GR ausschliesslich mit 3 Türen. Was ja den Entwicklungsaufwand anhand fehlenden Gleichteilen zusätzlich in die Höhe schiesst. Sei es darum! Wir freuen uns auf alle Fälle den kleinen Japaner bei uns begrüssen zu dürfen und danken Richtung Japan, dass sie den GR immer noch im Angebot halten.
Auf die Piste
Nun gehen wir doch gleich auf die Piste und nehmen eine Prise Rallye in uns auf. Auf den Vordersitzen wirst du schon mal gepackt von den Seitenwangen, dass du nicht in den Kurven verrutscht. Leider können die Seitenkissen nicht verstellt werden, sodass etwas opulentere Leute sich im Sitz unwohl fühlen. In unserem Yaris ist der Handbremshebel nach oben neben dem Handschaltknauf gerutscht. Dies gibt schon mal ein Gefühl sich wie bei der WRC zu fühlen mit dem schnellen ziehen am Hebel, um das Heck ins übersteuern zu bringen und schneller um enge Kehren zu kommen. Im Alltag fehlt logischerweise der Platz um dies aus zu probieren, aber eines vorne weg, der Toyota macht auch so Spass! Seine Leichtigkeit von 1293 kg erreicht er auch durch das Carbondach, Türen, Motorhaube und Heckklappe aus Aluminium. Erst fahren wir ihn aus und der Turbosound weckt schon auf den ersten Metern den Sportsgeist in uns. Die erste Ortsausfahrt kommt, den zweiten Gang einlegen und rechtes Pedal durchtreten. Erst passiert nicht all zu viel, aber wir sind auch ehrlich da wir uns schon so sehr an den Elektroantrieb gewohnt sind. Der Yaris hollt sich erst mal Luft und zieht dann aber umso mehr in den oberen Drehzahl durch und das Grinsen kommt erst wieder aus dem Gesicht als wir mit Schrecken feststellen, dass im Tacho schon 100 km/h steht. Also schnell wieder runter mit dem Tempo, denn der Führerschein ist ja nicht auf Dauer Gast bei uns bei solch schnellen Geschwindigkeiten. Dann doch ein paar Kurven aufsuchen. Hier zieht der Japaner stoisch den Kurvenradius, einfach unglaublich wieviel der Kleine kann. Natürlich hilft ihm der 4×4-Antrieb mit einem Verhältnis von 60 % vorne und 40 % hinten. Dies lässt sich noch verändern, dass bis zu 70 % an die Hinterachse geht und so einen Heckschwenk leichter provozieren lässt. Wir kriegen vom Yaris nicht genug und müssen ja am Ende des Tages doch wieder mit dem Adrenalin runterkommen.
Alltag
Auf Reisen kann der Toyota dich auf der Autobahn an die Hand nehmen und folgt zuverlässig dem Vorderman und warnt dich, wenn du mal neben der Spur bist. Die Federung erwartet schon ein wenig Nehmerqualität, denn die straffe Federung merkt man dann schon auf mehrere Kilometern. Auch der Platz im Innern reicht nur für zwei Personen und hinten kommen nur noch Kinder unter. Auch der Kofferraum steckt nur 207 Liter weg, da die Batterie aus Balancegründen hinten ist. Dafür kommt man recht gut mit dem Benzinverbrauch weg. Mit 8.3 Liter auf 100 km kommt man über die Runden. Logischerweise an sportlichen Tagen geht es über zehn Liter. Zum Schluss noch zum Preis. Ab Fr. 49’200.- ist man Eigner des kleinen Sportgeräts.
Positiv (+)
Sportgerät das Spass macht
Achsverteilung einstellbar
Rallye Feeling
Negativ (-)
Nur Platz für zwei
Harte Federung für längere Fahrten
Geschrieben am 10.12.2025 von Patrick Schärli
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