Supra

Der Toyota GR Supra 6 MT entgegnet dem sparsamen Image der Marke und zeigt, dass auch sportlich möglich ist. Kann er es auch?

Greifen wir in die Geschichtskiste. Den Supra gibt es schon seit 1978, also schon älter als die meisten von uns. Damals war es aber nur die Bezeichnung für das Spitzenmodell des Toyota Celica. 1981 kam der neue Celica und damit auch wieder ein Spitzenmodell mit dem Zusatz Supra. Fünf Jahre später lösten die Japaner ihn von Celica aus und zeigten ihn als eigenständiges Modell. Die vierte Generation folgte dann im Jahr 1993 und fand 2002 ein Ende, auch durch die immer strengeren Abgasnormen. Doch so ganz in Ruhe lies es die Toyota-Männer nicht und kündigten zehn Jahre später eine Zusammenarbeit mit BMW an. Dabei kam der neue Supra und BMW Z4 heraus. 2019 war es soweit und die aus Graz gebauten Sportcoupés kamen in den Handel. Erst noch mit dem Automat von ZF und drei Jahre später erhielt er noch eine 6-Gang-Box.

Eine Kostprobe innen

Ganz tief nimmt man Platz und bei hellen Hosen muss man beim breiten Schweller aufpassen, dass sie nicht schmutzig werden. Etwas gelenkig sollte man schon sein, doch ist man im Sitz angekommen findet man schnell eine Position zum Arbeiten. Die Seitenwangen halten den Körper schon mal am richtigen Ort. Den Blick auf das Lenkrad des Supra zeigt die Zusammenarbeit mit BMW, denn ausser dem Logo sieht es wie im deutschen Hersteller aus. Die sind ja bekannt für gute Bedienung und diese gelingt gut. Man blickt auf einen digitalen Tacho, der nicht viel Verstellmöglichkeiten bietet, aber gut und schnell ablesbar ist. Das Infotainment hat man schnell im Griff, auch dank dem Dreh-/Drück-Knopf von BMW. Leider kann man sein Smartphone nicht per AndroidAuto koppeln. Einzig die Möglichkeit besteht mit Apple CarPlay. Dafür ganz schön im Toyota ist die Klimasteuerung mit Tasten und Drehknöpfe die richtig schön rasten.

Eine Kostprobe von der Strasse

Nun aber den Motor starten, wir sind schon ganz aufgeregt. Wie lange ist das her seit wir einen Schalter fuhren und/oder einen 6-Zylinder-Benziner? Ach egal! Beim Sound ist alles weg und vergessen und der Toyota zaubert uns schon mal ein Lächeln ins Gesicht. Erster Gang rein, oh wie knackig dies von statten geht. Gas geben, Kupplung kommen lassen und der Supra zieht nach vorn. Erst einmal gemächlich, wir müssen erst einmal alles warmlaufen lassen, dies gilt natürlich auch für den Fahrer. Auf den ersten Metern merkt man die Unebenheiten von der Strasse gut, aber hallo es ist ja auch ein Sportwagen! Nach ein paar Minuten sind der Japaner und der Fahrer eins und es kann losgehen. Denn jetzt lässt der Supra auch das volle Drehzahlband zu, wo er bei kalten Motor noch bei 5000 Umdrehung zum Schutz einen Begrenzer simuliert. Der Toyota zieht nach vorne und drückt uns in den Sitz und um Kurven fährt er wie auf Schienen. Sollte es nicht mehr passen, hilft das ESP mit einer sicher aber auch lockeren Art. Heisst etwas Heckschwenk lässt der Japaner zu. Für Profis kann man den Rettungsanker auch ausmachen. Dann sollte man aber wissen was man macht. Für eine längere Reise bietet er einen Tempomaten, jedoch leider keinen Abstandsregeltempomat. Wer den Supra forderten kommt nicht unter 12 Liter über die Runde. Gemächlich bewegt kommt man dann aber auch gegen die acht Liter.

Preise

Als Basis gibt es den Supra mit dem 2-Liter-Benziner (258 PS) und Automat ab Fr. 52’900.-. Den drei Liter (340 PS) und Handschalter kommt ab Fr. 64’900.- in die heimische Garage. Mit Automat sollten dann Fr. 72’900.- auf dem Konto liegen.

Positiv (+)

Knackige Handschaltbox

Sportlich und einfach zu fahren

Einfache Bedienung

Negativ (-)

Kein Abstandsregeltempomat erhältlich

Kein AndroidAuto

Geschrieben am 10.04.2024 von Patrick Schärli