Vorreiter

Der Toyota RAV4 Plug-In Hybrid Platinum war einer der Vorreiter der heutigen SUV-Bewegung. Nun kommt er neu auch mit Hybrid-Antrieb, der sich an der Steckdose aufladen lässt.

Toyota brachte 1994 einen kompakten Geländewagen auf den Markt, der nicht mehr auf einem Leiterrahmen baute, sondern auf Einzelradaufhängung. Dies war die Geburtsstunde der heutigen SUV-Bewegung. Die Japaner bauten die erste Generation bis 2000. Der zweite war sechs Jahre auf dem Markt, wo die dritte es über sieben Jahre brachte. Die Ablösung zu Nummer vier kam im Jahr 2013. Die Aktuelle Version ist schon seit 2018 erhältlich. Schon im letzten Jahrhundert gab es den RAV4 als Elektroauto (1997-2003). Bei der vierten Generation kam dann der Hybrid-Antrieb in den SUV und jetzt neu kann man den Antrieb an der Steckdose aufladen und soll laut Prospekt auf über 70 km weit kommen.

Aufladen und los legen

An der Haushaltsteckdose lädt man den 18.1 kWh-Akku in acht Stunden voll. Mit einer Wallbox schafft man diese Prozedur in drei Stunden. Die Anzeige zeigt uns 75 km an und wir legen los um es zu testen. Wie in anderen Hybrid-Modellen startet der RAV4 lautlos und eine „Ready“-Anzeige signalisiert, dass der Japaner bereit ist. Wir stromern los und finden schnell eine Gerade um mal die Kraft des Elektromotors zu kosten. Die Leistung beträgt 174 kW, was genug für den Alltag ist. Leider schaltet sich der Benziner hinzu, wenn man den Stempel Richtung Bodenblech bewegt. Dies kann man leider nur unterbinden, in dem man darauf achtet nicht zu hoch in die Power-Anzeige zu kommen. Jetzt ist der Verbrenner an, somit testen wir doch mal die 306 PS Gesamtleistung. Der Toyota zieht schnell nach vorne und wird in kurzer Zeit schnell. Einziger Hacken, die Automatik lässt den Benziner in einer Drehzahl verharren und nervt auf die Dauer. Die Japaner haben es jedoch geschafft, dass es im Innenraum ruhiger wurde. So nun noch über den Hügel und auf die Autobahn. Um Kurven fährt der RAV4 sicher und zurück haltend. Auf der Autobahn fühlt er sich besser. Hier kann der Elektromotor alleine bis 130 km/h arbeiten. Mit gutem Abstandsregeltempomaten und Spurhalter hilft der Toyota dem Fahrer sich zu entspannen. Auf unserer Testrunde schaffte der Japaner dann 70 km elektrisch, was für die meisten Pendlerfahrten vollkommen ausreicht. Wenn es mal weiter geht hat man ja noch Benzin mit an Bord. In unserem Test verbrauchte der RAV4 ohne vollen Akku sieben Liter auf 100 km. Was für die Grösse und Leistung ein guter Wert ist.

Innen

Der RAV4 blieb zum Glück seiner einfachen Bedienung treu. Es sind immer noch richtige Knöpfe für Klimaregelung und Infotainment da. Nun erstrahlt der Tacho auch digital und in Farbe, was auch ein bisschen Farbe ins Leben ruft. Die Sitzposition ist SUV-gewohnt gut und auch hinten kommen noch gut drei Passagiere unter. Auch dank in der Mitte fehlenden Kardantunnel, kann der mittlere Mitfahrer bequem die Füsse absetzen. Leider können keine drei Kindersitze montiert werden, sobald einer auf Isofix fasst.

Preise

Als Plug-In steht der RAV4 ab Fr. 55‘900.- zur Verfügung. Voll ausgestattet wie im Test kommt der Preis auf Fr. 69‘000.-. Aber natürlich kann man weiter unten einsteigen mit dem 2-Liter-Benziner und Fr. 31‘400.-. Als reiner Hybrid steht der Toyota ab Fr. 37‘700.- in der Garage.

Positiv (+)

Gute elektrische Reichweite

Guter Abstandsregeltempomat

Platz für fünf Personen

Negativ (-)

Kein sperren, dass nur elektrisch fahren möglich ist

Bei voller Beschleunigung in hoher Drehzahl verharren

Geschrieben am 26.05.2021 von Patrick Schärli