Elektrisierende Familienkutsche
Der Toyota Proace City Verso Electric Trend Long kommt im Van-Look und mit dem lautlosen Antrieb. Kann er so Familien glücklich machen?
Der Toyota Proace erblickte 2013 das Licht der Welt. In Zusammenarbeit mit Peugeot, Citroen und Fiat entstand das leichte Nutzfahrzeug. Ganz klassisch mit dem Ziel günstig und auf den Handwerker abgeschnitten. Schon 3 Jahre später kam die zweite Generation, da der Spender (PSA, Fiat) auch ein neues Modell auf den Markt brachte. Die Motoren übernahmen die Japaner auch von diesem Verbund und da sie 2021 eine elektrische Variante anboten, zog Toyota logischerweise auch mit. Mit dem Zusatz Verso City zielt der Proace auf Familien ab. Der Hochdachkombi hat rundum Fenster und zeigt sich etwas hochwertiger im Innenraum zu seinen Nutzfahrzeug-Geschwistern.
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Durch seine Höhe fühlt man sich schon fast verloren in den ersten Rängen des Proace. Nach oben gibt es so viel Luft wie in keinem anderem Auto, natürlich ausgeschlossen alle anderen Hochdachkombi. Vor dem Lenkrad fühlt man sich auch sofort wohl, denn es sind überall echte Tasten verbaut und es sieht übersichtlich aus. Da der Toyota auf den Stelantis-Modellen passiert, müssen sich Japaner-Fans sich erst mal orientieren, da es ganz klar nach Opel, Peugeot, Citroën etc. aussieht. Das digitale Tacho-Display lässt sich in verschiedenen Ansichten einstellen. Auf dem Armaturenbrett merkt man dann hingegen im Toyota etwas den Sparzwang an. Hier wurde Hartplastik verbaut. Muss aber auf die andere Seite auch nicht schlecht sein, denn es ist für den Alltag robuster. In der zweiten Reihe sitzen drei Passagiere ganz bequem auf eigenen Sitzen. Logischerweise auch mit jeder Menge Kopffreiheit. In der Langversion sitzen sogar noch zwei weitere Sitze im Kofferraum. Wer nicht so eine grosse Familie hat und mehr Ladegut transportiert, der kriegt in den Toyota sagenhafte 2693 Liter hinein, wenn man die hintersten Stühle ausbaut. Was ja bei den heutigen Autos ja auch immer mehr verschwunden ist, die niedrige Einladekante. Beim Proace lädt man das Sperrgut Rückenschonend ein.
Aufgeladen
Der Toyota glänzt bei der Aufladegeschwindigkeit nicht mit Spitzenwerten. Nach acht Stunden ist der Akku an der Wallbox voll. Der Japaner kann auch am Schnelllader geladen werden, doch gehen nur maximal 100 kW in die 52 kWh grosse Batterie. Aus den anfangs angezeigten 320 km Reichweite kommt bei unserem Test der Toyota dann 270 km weit. Für den Alltag vollkommen ausreichender Aktionsradius. Für eine grosse Reise ist so der Japaner nicht gemacht, ausser man nimmt sich viel Zeit, da man nach jeden 200 bis 250 km eine Ladepause von ca. einer Stunde einlegen muss. Im Alltag fährt der Proace stets im Verkehr mit ohne sich grossartig auf Kurven zu freuen. Die mag er nicht so. Auf der Autobahn hilft der Toyota, wie in den heutigen Autos üblich, in der Spur zu bleiben und den Abstand zum Vordermann ein zu halten. So flüssig wie bei anderen Hersteller funktioniert der Abstandsregeltempomat nicht, jedoch geriet der Proace im Test nie in eine brenzlige Situation.
Preise
Den Toyota Proace Verso City mit Elektromotor gibt es ab Fr. 39’900.-. Sehr gut ausgestattet wie im Test kommt dann der Preis über Fr. 50’000.-. Man kann ihn auch klassisch mit Benziner (ab Fr. 31’400.-) oder Diesel (ab Fr. 36’900.-) haben.
Positiv (+)
Viel Platz im Innenraum
Niedrige Ladekante
Viele echte Knöpfe verbaut
Negativ (-)
Abstandsregeltempomat regelt nicht harmonisch
Schnelllader nur 100 kW
Geschrieben am 18.06.2025 von Patrick Schärli
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