Kraftwerk

Der Toyota GR86 Sport+ kommt als Nachfolger des GT86. Blieb er als Sportwagen erhalten und wieviel Modernes kam hinzu?

Da war ja früher einmal der Toyota Celica. Gebaut von 1970 bis 2005 und immer ein Sportcoupé mit drei Türen. Immer mit Frontmotor und Heckantrieb, ausser ab 1986 bis zum Schluss. Nach einer kleinen Pause bis ins Jahr 2012 kam dann der GT86 wieder mit Heckantrieb und 2-Liter-Boxer-Motor. Die zweite Generation benannten die Japaner GR86 und brachten ihn Ende 2021 auf die Strasse. Die Techniker bohrten die Zylinder auf und vergrösserten so den Hubraum auf 2.4 Liter, Damit steigt die Leistung auf 234 PS und 250 Nm bei niedrigerer Drehzahl (neu: 3700/min alt: 6400/min). Das verspricht ein Gaudi zu werden. Also ab auf die Strasse.

Macht Spass

Klar, einen Stich im Autoquartett macht der Toyota nicht gegen all die Sportautos mit Aufladung, doppelte Zylinderanzahl, Wankstabilisierung. Doch was ja immer noch zählt ist das Gefühl. Im Sitz fühlt man sich sehr gut an den Beinen und Schultern gehalten. Die Position von Lenkrad und Schalthebel passen. Motor an und der Sound im Innenraum bringt das Sportlerherz schon mal in höhere Frequenzen. Auf den ersten Metern spürt man die Bodenwellen deutlich im Rückenmarkt. Ein Tritt auf das Gaspedal und der GR86 rennt das Drehzahlband hoch gegen den Begrenzer bei 7500/min. Schalten macht Spass, da die Gassen kurz und der Hebel knackig zu bewegen ist. Nun kommen die ersten Kurven am Horizont und die nimmt der Toyota spielend leicht mit kleinen Heckschwung. Das ESP lässt diesen Spass ein Stück weit zu. Man kann es auch ganz abschalten, dann sollte man aber als Fahrer wissen was man tut. Der Japaner macht trotz Manko im Autoquartett Spass und will nicht mehr aufhören die nächste Kurve zu finden. Diese Vergnügen kostet dann jedoch auch Mehrverbrauch. An der Zapfsäule gehen nach dem Gaudi schnell mal 10 Liter und mehr in den Tank. Im gemischten Betrieb sind es 8.4 Liter auf 100 km. Für einen Kleinwagen viel und es spricht auch für das Moderne mit Start-/Stopp-Automatik. Die besitzt der Toyota nicht und somit läuft der Motor bei jedem Ampelstopp mit. Auf der Autobahn unterstützt der GR86 mit einem konventionellen Tempomat alter Schule, der etwas Zeit braucht um das Tempo ein zu pendeln. Nun, wer ein Sportcoupé kauft, der fährt damit und der Spass kommt an erster Stelle und über den Rest sieht man hinweg.

Ein paar moderne Dinge

Während der Spassfahrt im Toyota hat man keine Zeit und will auch nicht sich um Einstellungen und Konnektivitäten zu kümmern. Der GR86 hält einzig Modernes die digitale Tachoanzeige und Smartphone Anbindung via CarPlay und AndroidAuto. Im Alltag kommen zwei Personen gut unter. Im Fond finden höchstens Kinder Freude oder ein Fahrgast der quer liegt, denn die Beine und Füsse finden keinen Platz. Besser man klappt die Rückbank um und der Kofferraum gibt Platz für Koffer, Ski etc.

Preise

Den Toyota GR86 kann man ab Fr. 38’900.- als sein Eigen nennen. Für den Automaten rufen die Japaner Fr. 2’500.- ab.

Positiv (+)

Spass mit einfacher Technik

Gut in Sitz integriert

Schönes Sportcoupé

Negativ (-)

Tempomat braucht Zeit zum Einpendeln

Kein Platz für Personen im Fond

Geschrieben am 28.02.2024 von Patrick Schärli