Kantiges Bike

Die Suzuki GSX-S1000 schliesst die Lücke zwischen GSX-8S und GSX-1300. Mit kantigen Design geht sie auf Kundenfang. Ist sie auch was für Anfänger?

Es war ja in Vergangenheit nicht viel los in Hamamatsu, wo die Suzuki-Modelle herkommen. Als wären die Japaner in ein Dornröschenschlaf verfallen. Zum Glück kam ein Prinz vorbei und küsste sie wieder wach. Durch die vielen Neuheiten der Japaner hat man das Gefühl, sie müssen jetzt etwas aufholen. Gut für uns, somit gibt es vieles Neues zu entdecken. Vor uns steht die GSX-S1000 mit vielen Kanten. Während ihre Vorgängerin noch rundlich war, sieht die Neue gut aus mit ihren Ecken.

Direkt auf die Piste

Das Datenblatt verspricht schon ein Grinsen im Gesicht mit ihren 152 PS und 106 Nm. Also schnell aufsteigen. Mit der Sitzhöhe von 810 mm können auch kleiner Personen die Suzuki sicher halten. Durch den quereingebauten 1-Liter-4-Zylinder-Motor muss man etwas breitbeiniger abstehen als bei einer GSX-8R. Ganz klassisch drehen wir den Schlüssel und das Motörchen startet fast ohne Verzögerung und weckt nicht gleich die Nachbarn mit einem Brüllen. Die leichte Kupplung ziehen, erster Gang rein und los auf die Piste. Wenn wir in die alten Datenblätter schauen, erzeugt die neue Japanerin mehr Leistung aber auch weniger Drehmoment. Dies ist geschuldet der breiteren Kraftnutzung des Drehzahlbandes. Auf den ersten Metern merkt man es gut, dass nicht zwingend hohe Drehzahlen nötig sind um gut vorwärts zu kommen. So kommt man gut durch die City, nur stört etwas die harte Federung. Wenn ein paar Wellen auftauchen, kommt die GSX ins schwingen und man muss sich konzentrieren um den Gashebel in der gleichen Stellung zu halten. Nun aber ab auf Kurvengewühl. Hier kommt die Federung der Suzuki wieder zugute. Mit höheren Drehzahlen drückt sie noch mehr nach vorne. Kurve anbremsen und rein. Es gibt eine kleine Schrecksekunde, denn sie lässt sich nicht mit der Lenkung eindrehen. Sie will mit dem Körper um die Kurve gedreht werden. Für Anfänger braucht dies etwas Mut, aber dafür geht sie dann gut um die Kurve und erzeugt ein grosses Grinsen unter dem Helm. Zusätzlichen Spass erzeugt die GSX beim runterschalten durch eine Fehlzündung, wo der Auspuff sportlich aufklingen lässt.

Im Alltag

Was schon auf der Ausfahrt aufgefallen ist, das Display lässt sich durch Sonneneinstrahlung nicht immer gut ablesen. Anders als die Konkurrenz verzichtet Suzuki auf ein farbiges TFT-Display und konzentriert sich aufs Wesentliche. Auf der Autobahn lässt es sich aushalten, wenn man sein Hinterteil etwas nach hinten versetzt und sein Oberkörper flacher stellen kann und so dem Fahrwind etwas ausweichen kann. Auch durch ein Fehlen eines Tempomat entscheidet man sich schnell wieder von der Schnellstrasse ab zu fahren. Als Assistenten stellen die Japaner nur ein ABS und Traktionskontrolle zur Verfügung. Dafür sind sie immer mit dabei. Negativ fiel auch der Lenkeinschlag ein, in der Stadt muss man dann doch einmal mehr zurücksetzen um zu drehen. Mit 214 kg muss man dann aufpassen, dass man sie nicht ablegt. Der Testverbrauch von sechs Liter auf 100 km geht für die Leistung in Ordnung.

Preise

Die Suzuki GSX-S1000 kann man ab Fr. 15’495.- als sein Eigen nennen.

Positiv (+)

Lässt sich sportlich bewegen

Tacho auf Grundanzeigen reduziert

Schönes Design

Negativ (-)

Grosser Wendekreis

Tacho bei Sonneneinstrahlung schlecht ablesbar

Geschrieben am 07.09.2024 von Patrick Schärli