Noch Kleinwagen?

Der Skoda Fabia Style 1.0l TSI wird durch das Facelift grösser. Ist der Tscheche noch ein Kleinwagen? Sehen wir uns das im Test an.

Beim neuen Skoda Fabia muss man schon etwas genauer hinschauen um ihn als Neuer aus zu machen. Die Front wurde angepasst mit Scheinwerfer und Kühlergrill. Hinten ist es leichter, denn die quadratischen Leuchten sind schmaleren und breiteren gewichen. Die Aussenmasse nehmen in Länge um 116 mm, Breite um 48 mm, Höhe um 12 mm zu und der Radstand streckt sich um 82 mm. Damit kratzt der Skoda an der Kompaktklasse Golf. Fährt er sich auch annährend wie ein Golf?

Einsteigen

Die digitale Welt kommt auch im Fabia an. Nimmt man auf den guten Sitzen Platz, blickt man auf digitale Instrumente, die sich individualisieren lassen. Zum Glück verkniffen sich die Tschechen Touchtasten auf dem Lenkrad und schenkten dem Fabia echte Tasten und Walzräder. Dies gilt auch für Infotainment und Klimasteuerung. Anders als im Golf gibt es im Skoda nicht die Touchleiste und das Klima im Innenraum lässt sich über echte Tasten und Drehknöpfe regeln. Im Infotainment muss man sich erst eingewöhnen. Es sind viele Einstellungen vorhanden und da ist es nicht förderlich, dass die Direktasten auch Touchflächen sind. Mittlerweile können ja alle sich per CarPlay und AndroidAuto mit den Smartphones verbinden. Der Fabia kann die Inhalte sogar per Bluetooth spiegeln, heisst es braucht nicht zwingend ein Kabel. In der ersten Reihe sitzt man wie in der Kompaktklasse, also nicht mehr wie in einem Kleinwagen. Hinten dasselbe, erstaunlich wie die Tschechen den Raum effizient ausnutzen. Für die Koffer bleiben immer noch 380 bis 1190 Liter.

Auf die Strasse

Per Knopfdruck wird der 1-Liter-Benziner mit seinen drei Zylindern zum Leben erweckt. Man hört seine ungerade Anzahl gut. Wieder einmal müssen wir die Gänge selber verwalten und dies funktioniert gut. Die Gänge lassen sich gut und präzise einlegen. Mit seinen 110 PS muss aber auch fleissig geschaltet werden um nicht ein Verkehrshindernis zu sein. Man merkt sehr gut sein Turboloch, denn unter 1800 Umdrehung kommt der Fabia nicht so recht vom Fleck. Aber mal in Fahrt federt der Skoda ordentlich und fährt auch gerne mal auf kurvenreiche Strecken. Auf der Autobahn macht der Tscheche auch eine gute Figur. Hier kommt das ganze Arsenal an Assistenten. Er hält zuverlässig den Abstand und die Spur. Leider gibt es keinen Stauassistenten, da man immer schalten muss und er erst die Aktivierung ab 30 km/h zulässt. Er bleibt dafür aktiv auch wenn man schalten muss. Damit kommt der Skoda schon in der Kompaktklasse an und kann getrost als Erstauto in Erwägung gezogen werden. Der Verbrauch spielt ihm auch in die Karten. In unserem Test brauchte der Fabia gute 5.3 Liter auf 100 km.

Preise

Der Einstieg beginnt schon bei Fr. 16‘840.- mit dem 1-Liter-Benziner und 65 PS. Mit 80 PS muss mit Fr. 19‘100.- kalkuliert werden. Fr. 1‘600.- zusätzlich sind fällig für die Motorisierung wie im Test. Mit dem DSG (Automat) fängt die Preispanne bei Fr. 23‘100.- an. Der Spitzenmotor ist momentan der 1.5-Liter-Benziner mit 150 PS und immer mit DSG (Fr. 28‘510.-).

Positiv (+)

Gutes Preis-/Leistungs-Verhältnis

Gute Assistenten

Echte Knöpfe vorhanden

Negativ (-)

Turboloch

Direkttasten als Touchfläche

Geschrieben am 11.05.2022 von Patrick Schärli