Örtlich elektrisch

Der Seat Tarraco E-Hybrid Hola FR kommt jetzt noch als Teilelektriker zu uns in den Test. Kann er sich genauso gut behaupten wie seine Verbrenner-Brüder?

Der Seat Tarraco war schon bei uns im Test und überzeugte uns von seiner Grösse und Ausgewogenheit. Nun kommt eine neue Motorisierung hinzu und wir nehmen diese gerne auch unter die Lupe. Die Plug-In-Hybride sollen ja die Wegbegleiter zum Elektroauto sein. Denn die Reichweite der Verbrenner erreichen die elektrischen noch nicht und da liegt es nahe beide Welten zu vereinen bis die Reichweiten erreicht werden. Zu Hause und am Arbeitsplatz seinen Seat laden und somit nur elektrisch unterwegs zu sein. Für die Ferien in Italien kommt man dann mit Benzin dorthin.

Erst mal laden

Da der Tarraco auf dem gleichen Antrieb aufbaut wie der VW Tiguan, braucht der Seat an der Wallbox auch seine drei Stunden für eine Vollladung. Mit 240 Volt geht der Vorgang etwa acht Stunden, dies reicht vollkommen um während der Arbeit oder zu Hause über Nacht zu laden. Das Digitaldisplay zeigt uns knapp 40 Kilometer an, was er auch jetzt im Winter einhält und vollkommen für die tägliche Pendlerfahrt ausreicht. Bei wärmeren Temperaturen sind sicherlich noch etwas mehr km drin. Wir legen den echten Wählhebel in die Stufe „D“ und stromern los. Bis 30 km/h wummert der Spanier um sich, damit die Fussgänger rechtzeitig gewarnt werden. Der Seat fährt leise durch die Gegend und mit seinen 85 kW kommt er gut voran. Der Vortrieb endet erst bei 135 km/h. Weiter nach oben hilft der 1.4-Liter-Benziner für mehr Geschwindigkeit. Er hilft auch wenn das Gaspedal ganz gegen das Bodenblech gedrückt wird, der Akku leer ist oder man den Auto-Modus wählt. Hier entscheidet die Elektronik welcher Vortrieb am besten ist. Dies geschieht fast unmerklich. Der Tarraco besitzt das DCC-Fahrwerk, womit man die Federung beeinflussen kann. Die ersten Kurven kommen und wir stellen auf Sport. Das Fahrwerk wird merklich straffer und die beiden Antriebe arbeiten jetzt Hand in Hand. Es wirkt auf den Geraden sportlich, doch kann er in den Kurven seine Grösse und Gewicht nicht so recht kaschieren. Trotzdem fährt er sicher und der vorgegebener Linie nach. Schalten wir zurück auf Komfort und dies kann der Seat gut. Er lässt seine Insassen nicht viel von den Bodenunebenheiten spüren. Mit all den Assistenten lassen sich Kilometer abspulen. Einzig die 45 Liter Benzin im Tank setzen hier Grenzen, denn damit kommt man rund 600 km weit. Das können natürlich Diesel und Benziner mit grösseren Tanks besser. Nun aber zurück zur Tankstelle. Im Test flossen fünf Liter Benzin auf 100 km in den Verbrenner. Wer sehr oft die Akkus lädt, kommt auch ohne fossilen Brennstoff vorwärts. Mit leeren Akkus fährt er mit 7.5 Liter auf 100 km über die Strassen.

Innen keinen Unterschied

Wenn man in den Seat Tarraco sitzt merkt man erst nichts von seinem elektrischen Antrieb. Es sind einfach neben dem Wählhebel zwei Knöpfe, die es verraten. Sonst hat man viel Platz in der ersten Reihe. In der zweiten kommt man auch noch gut unter und im Heckabteil können 610 bis 1770 Liter gestapelt werden. Hier gibt es keine Einbussen, da der Tank etwas kleiner ist um den Akkus Platz zu gewähren.

Preise

Den Hybrid gibt es ab Fr. 54‘200.-. Wem das zu viel ist, kann den Benziner (1.5/150 PS) für Fr. 38‘950.- bestellen. Der 2-Liter-Diesel und 150 PS steht für Fr. 45‘000.- in der Liste.

Positiv (+)

Gutes DCC-Fahrwerk

Rein elektrisches fahren möglich

Gutes Zusammenspiel der Antriebe

Negativ (-)

Kleinerer Tank

Lange Ladezeiten

Geschrieben am 02.02.2022 von Patrick Schärli