Wandel
Der Renault Scenic Iconic geht einen Wandel durch die Zeit durch. Kann er immer noch Familien glücklich machen?
Unterhalb des Espace erschien der Scenic als Kompaktvan 1996. Perfekt für die Durchschnitts-Familie und auch noch bezahlbar. 2003 kam die zweite Generation über 2009 als dritte bis hin zur vierten im Jahre 2016. Renault blieb sich da immer treu und bietet ihn als Kompaktvan an. Nun steht Nummer fünf vor der Tür. Die erste Frage war bei der Begegnung: Ist das ein Scenic. Nun ist der Franzose ein SUV und es gibt ihn nur noch mit Elektromotor.
Einsteigen
Im Innern sieht es wie im Mégane aus. Einzig was auffällt: Der Wählhebel in der Mittelkonsole ist weg und wanderte hinter das Lenkrad. Die ersten paar Fahrten war es sehr gewöhnungsbedürftig. Etwas Gewöhnung brauchen auch die Tasten auf den Lenkrad, die in Touch gehalten sind und ab und an falsch getroffen werden. Ganz bequem, wie man es von den Franzosen gewohnt ist, sitzt man in der ersten Reihe. Vor dem Lenkrad erstreckt sich ein breites Display. Es lässt sich in verschiedenen Varianten anzeigen. Gleich daneben thront das Infotainment-Display in Hochformat. Es lässt sich recht einfach bedienen und durch sein Format lassen sich viele Informationen von Apple-Car-Play oder Android-Auto darstellen. Leider haben sie bei Renault auch die Klimasteuerung auf den Touchscreen verlegt. Durch den Wählhebel hinter dem Lenkrad gibt es Luft in der Mittelkonsole, so kann man mit der Partnerin um die Beine herum intim werden. Zum Glück ist der Durchgang nicht bis zum Boden, womit die Gefahr nicht besteht Flaschen etc. vom Beifahrer in den Fahrerraum rollt. In der zweiten Reihe sitzen drei Personen gerade noch komod. Zu Zweit ist es viel angenehmer. Man geniesst gute Kopffreiheit, trotz Glasdach. Denn anders als normal ist kein Rollo vorhanden um die Sonne draussen zu halten. Im Scenic können Felder elektrisch angesteuert werden, die dann milchig oder klar sind. Somit kann auf das Rollo verzichtet werden. Im Kofferraum bringt man noch gute 545 Liter unter.
Auf Fahrt
Ganz erstaunt lesen wir die Reichweite von 600 km ab. Aus Erfahrung wissen wir, dass es in der Wirklichkeit anders aussieht. Wir gehen auf die Strasse und probieren es aus. Unterwegs bemerken wir zum Vorgänger, dass der neue Scenic straffer über Bodenwellen rollt. Doch für die weite Reise ist der Renault immer noch ein guter Begleiter. Die kurvigen Strecken nimmt der Franzose recht gut unter die Reifen und lässt den Fahrer nicht im Stich und regelt im Notfall gut mit dem ESP. Mit seinen 218 PS reisst er keine Bäume aus, aber er schwimmt in der oberen Hälfte des Individualverkehr mit. In den verschiedenen Fahrmodi merkt man fast keinen Unterschied ausser bei Eco. Hier wird das Ansprechen des Gaspedal gedrosselt. Per Padels am Lenkrad lässt sich in drei Stufen die Rekuperation steuern. Leider beherrscht der Scenic kein One-Pedal-drive, wo man fast nie das Bremspedal brauchen würde und nur der Elektromotor die Bremswirkung übernimmt. Nun zurück von unserer Reise und wir stellen fest, was wir anfangs vermutet haben. Die 600 knackt der Franzose nicht, doch bei uns kommt er stolze 475 km weit.
Preise
Den Renault Scenic erhält man ab Fr. 42’700.-. Sehr gut ausgestattet wie im Test kommt der Einkaufspreis auf über Fr. 50’000.-.
Positiv (+)
Gute Reichweite
Panoramadach ohne Rollo
Grosses Infotainment-Display
Negativ (-)
Engere Platzverhältnisse als bei Vorgänger
Kein Verbrennungsmotor erhältlich
Geschrieben am 02.10.2025 von Patrick Schärli
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