Polestar-SUV

Der Polestar 3 Long Range Dual Motor ist das dritte Modelle der Marke. Wie schlägt er sich in unserem Test und ist er etwas für die Familie?

Immer wieder schön in einem Polestar zu sitzen und besonders wenn es Richtung Nacht geht. In der Dunkelheit erscheint das Markenlogo in der Panoramascheibe. Jeder Pfadfinder und Naturüberlebende und Astronom weiss, dass der Stern immer nach Norden zeigt und dies immer, egal welche Zeit oder Jahreszeit. Nun folgen wir doch dem Polestar in den Test hinein.

Erst mal Akku laden

Ein erstaunlich grossen Akku trägt der 3er in sich, stolze 111 kWh. Dieser muss logischerweise erst gefüllt werden. An der heimischen Wallbox braucht eine leere Batterie dann schon fast zehn Stunden Wartezeit. Schneller geht dies an einem Schnelllader. Mit 190 kW lädt der Polestar dann von 10 auf 80 % in knapp über einer halben Stunde. Hier spielt der Schwede mit den Besten mit. Er sitzt zwar nicht in der Poleposition, aber bei einer Reise kommt man mit diesen Ladeleistungen gut über weite Strecken.

Ab auf die Strecke

Jetzt aber los, wenn der Akku des Polestar voll ist. Bei Annäherung an den 3er öffnet er schon die Türen und die versenkbaren Türgriffe fahren aus. Wir kommen der Begrüssung nach und steigen ein. Auf dem bequemen, straffen Vordersitz angekommen suchen wir nach dem Startknopf. Im Schweden gibt es keinen, der sitzt im Sitz als Sitzplatzerkennung und wir müssen nur noch den Hebel neben dem Lenkrad nach unten drücken und wir können losrollen. Der erste Tritt auf das Pedal reisst den Polestar und seine Insassen nach vorne und erzeugt in jedem Passagier ein Grinsen ins Gesicht. Die 517 PS und 910 Nm fallen über alle vier Räder und schaffen eine Atemberaubende Beschleunigung. Doch wer dies oft macht, der muss sich nicht wundern, wenn die Reichweitenanzeige von Anfangs 470 km auf 200 km schrumpft. Bei unserem Test schaffte der Polestar gute 390 km. Wir suchen uns ein paar Kurven und finden sie. Hier wird dann aber aufgezeigt, dass man die Physik bei besten Willen nicht überlisten kann. Das Fahrwerk und die Lenkung würden dem Spieltrieb mitmachen, nur kommt seine Breite und sein Gewicht ihm in die Quere. Besser aufgehoben fühlt sich der SUV auf der Autobahn. Hier führt er den Fahrer in der Spur und hält zuverlässig den Abstand zum Vordermann. Die Lenkung erkennt über Sensoren ob die Hände anliegen. Sprich man muss nicht am Lenkrad zerren um zu zeigen, dass man anwesend ist. Jedoch musste im Test trotzdem ab und an mechanisch nachgeholfen werden. Die Temposchildererkennung ist wie bei der Konkurrent nicht einwandfrei, aber zum Glück kann sie per Direkttaste im Touchscreen abgeschaltet werden.

Innen und Preise

Wenn man die Lenkradtasten berührt, zeigt es im kleinen Display an, was damit bedient werden kann. Leider kann damit nicht die Medienwiedergabe gesteuert werden. Die muss man über den Knopf in der Mittelkonsole machen. Das grosse Infotainment-Display lässt sich nach etwas Übung gut bedienen auch dank Google im Hintergrund mit der man auch Fahrzeugsteuerung mittels Sprachbefehle ausführen kann. Für die Familie gibt es reichlich Platz, auch im Fond finden drei Personen gut Platz. Dieser Spass kostet allerdings seinen Preis. Bei Fr. 78’800.- beginnt der Einstieg in den Polestar-SUV. Ausgestattet wie im Test kommen die Kosten auf Fr. 113’600.-.

Positiv (+)

Schnelladen bis 190 kW

Sehr gute Beschleunigungswerte

Tempowarner direkt abschaltbar

Negativ (-)

Kapazitive Steuerung am Lenkrad nicht einwandfrei

Keine Steuerung vom Lenkrad an Medienwiedergabe

Geschrieben am 03.09.2025 von Patrick Schärli