Löwe unter Strom

Der Peugeot E-308 GT kommt mit dem Elektroantrieb aus dem Stellantis-Konzern zu uns in den Test. Wie gut brüllt der Löwe?

Der neue 308 gibt es ja schon seit 2021, doch der Elektroantrieb aus dem Stellantis-Konzern, wo auch Opel, Fiat, Citroën etc. gehört, kommt jetzt zum Einsatz. Mit dem leisen Antrieb brüllt der Löwe logischerweise nicht mehr so laut wie seine Verbrenner-Geschwister. Auf leisen Tatzen kommt der Peugeot daher. In der freien Natur schleicht sich der König der Tiere auch an seine Beute an.

Aufladen und ab in sein Revier

An der heimischen Wallbox kriegt man den Löwen in vier Stunden voll und er zeigt uns 422 km Reichweite an. Genug um ein grösseres Revier ab zu stecken. Fahren wir erst mal durch die Stadt mit dem 308. Hier startet man bei jeder Ampel durch und ist schnell auf der Ortsgeschwindigkeit. Bei der Beschleunigung hängt der Franzose viele Verbrenner ab, doch reisst er nicht Bäume aus wie viele andere Elektromodelle. Nun in der City ist dies ja nicht so wichtig. Hier fährt der Peugeot angenehm straff. Das kleine Lenkrad ist etwas hinderlich um die Tachoeinheit ab lesen zu können. Entweder stellt man das Lenkrad nach unten Richtung Beine oder nach oben und sieht zwischen dem Volant durch, aber man sieht dann den oberen Teil nicht. Ausserhalb der Metropole fährt er sportlich um Kehren, doch nicht ganz abschliessend wie es das kleine Lenkrad vorgibt. Auf der Autobahn kann der Löwe wieder mehr Punkte sammeln. Hier fährt er ausgewogen und hilft mit vielen Assistenten dem Fahrer entspannt an zu kommen. Bei verlassen der Spur warnt der 308 und lenkt gegen. Leider kann er nicht aktiv in der Spur fahren. Dafür folgt er dem Vordermann auf Schritt und Tritt. Ganz zuverlässig bis zum Stillstand regelt der Franzose. Nun haben wir schon 280 km zurückgelegt und das Display zeigt uns nur noch 40 km an. Wo bleiben hier die restlichen 100 km? Na gut, laden wir den Peugeot noch einmal auf und wir stellen fest die 420 km zeigt er wieder an und kann es nicht einhalten. Schade, dass die Anzeige zu optimistisch anzeigt. Die 300 km erreicht der Golfkonkurrenz aber bei uns im Test.

Innenleben

Im Innenraum gibt es fast keine Unterschiede zu seinen Verbrennerbrüder. Wie schon erwähnt, muss man das kleine Lenkrad einfach mögen und deren Sinn nicht verstehen. Trotzdem ist die Tachoeinheit eine coole Sache mit seiner 3D-Darstellung. Man kann sich ein paar verschiedene Ansichten einblenden. Auf dem Infotainment muss man sich erst einmal einlassen mit seiner Bedienung, die jedoch schnell erlernt ist. Sehr gut sind die «I-Toogles» unterhalb des Touchscreen. Das sind grosse Flächen, die man auch während der Fahrt gut trifft. Man kann auch die Felder belegen wie man will. Leider kann man nicht alle Steuerungen darauflegen. Für die Reise finden vier Personen gut Platzt und es können noch 412 Liter Gepäck mit.

Preise

Den E-308 gibt es ab Fr. 37’290.- und gut ausgestattet wie im Test kommt der Listenpreis gegen die Fr. 50’000.- Grenze. Wer weniger Geld auf dem Konto hat und trotzdem einen Löwen bändigen will, kommt schon mit Fr. 30’200.- aus den Showräumen.

Positiv (+)

Gute Fahrwerkabstimmung für Stadt und Autobahn

Grosse Direkttasten

Guter Abstandsregeltempomat

Negativ (-)

Reichweite erreicht er nicht wie im Display angegeben

Anzeige verdeckt durch Lenkrad

Geschrieben am 22.05.2024 von Patrick Schärli