Kleinster Löwe
Der Peugeot E-208 GT ist der kleinste Elektrowagen bei den Franzosen. Ist er eine gute Wahl für die Stadt?
Peugeot ist ja schon eine halbe Ewigkeit im Kleinwagensegment mit dabei. Mit dem 205 schrieben die Franzosen Geschichte im Jahr 1983. Also auch schon bald ein halbes Jahrhundert. Sie produzierten ihn bis ins Jahr 1998 wo dann der 206 ihn ablöste. Dieser erblickte acht Jahre lang das Licht der Welt. Der Nachfolger 207 schaffte es dann neun Jahre lang aus den Produktionshallen. Der 208 kam zum ersten Mal 2012 auf die Strassen. Peugeot stellte 2019 den neuen Kleinwagen vor und theoretisch sollte ja dann die Ziffer 209 ihn tragen. Doch die Franzosen blieben beim 208 stehen. Letztes Jahr folgte dann ein Facelift und nun steht der Neue als Elektrovariante bei uns im Test.
Aufladen und los
An der heimischen Wallbox ist der 48 kWh grosser Akku in vier Stunden voll. Der 208 kann an einer Schnellladestation laden, aber nur mit maximal 100 kW. Somit muss man auf längeren Reisen schon gute 45 Minuten für einen Ladestopp einkalkulieren. Nun aber zurück ins Auto. In der vordersten Reihe sitzt man gut und man muss sich nicht erst umgewöhnen. Es ist alles so platziert wie in den Geschwistermodellen. Peugeot hält immer noch an dem kleinen Lenkrad fest. Auf das Erste sieht es ja schon cool und sportlich aus. Doch im Kleinwagen merkt man dann den begrenzten Platz für die Einstellung von Volant und Sitz. Tröstend wirkt dann der coole Tacho mit seinen 3D-Anzeigen. Das Infotainment hält gut mit der Zeit mit und spiegelt die Inhalte der Smartphones per AndroidAuto und CarPlay. Negativ fällt die Klimasteuerung auf. Es gibt keine Taste für die Temperaturverstellung und muss über den Touchscreen bedient werden. Dies ist im Peugeot aber nicht immer auf dem Display und muss über die Klimataste oder Home-Button aufgerufen werden. Doch ansonsten hat man die Bedienung des Infotainment recht schnell im Griff. Im Griff ist man auch in der zweiten Reihe. Durch den Akku im Boden und die geringe Länge des 208, ist man hier etwas eingeengt und somit taugt der Franzose mehr für die Stadt als längere Reise.
Ab in die Stadt
Erst müssen wir über Land und über Autobahn fahren um in die City zu kommen. Die Kurven nimmt der Peugeot gelassen ohne grosse Ambitionen auf Sportlichkeit. Auf der Autobahn hilft er dem Fahrer in der Spur zu bleiben, kein Auto im toten Winkel zu übersehen und den korrekten Abstand zum Vordermann zu halten. In der Stadt fühlt sich der 208 so richtig wohl. Er hält locker mit dem Verkehr mit und lässt manchen Sportwagen an der Ampel stehen. Auch in viele Parkfelder kommt er durch seine Aussenmasse locker rein. Mit einer Reichweite von realen 330 km kommt man gut in der Stadt zurecht.
Wenn da nicht der Preis wäre
Denn mit Fr. 31’350.- beginnt der Einstieg in den Peugeot 208. Die meisten Leute, die einen Kleinwagen kaufen kalkulieren mehr als bei grösseren Autos. Im Segment gibt es günstigere Elektroautos. Doch wer einen 208 will und auf sein Budget achten muss, der kann auf einen Benziner zugreifen. Der 1.2-Benziner mit 75 PS kommt schon ab Fr. 19’550.- in die heimische Garage.
Positiv (+)
Gute Reichweite
Cooler Tacho mit 3D-Darstellung
Kompakte Masse für die Stadt
Negativ (-)
Schnelladen nur mit 100 kW
Klimasteuerung
Geschrieben am 18.08.2024 von Patrick Schärli
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