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Der Opel Astra Electric GS sieht erst einmal wie die Verbrenner aus. Muss man sich beim fahren auch nicht gross umstellen?

Opel ist das jüngste Kind des Stelantis-Konzern. Durch die Ablösung von GM dürfen die Rüsselsheimer sich wieder mehr von den Brüdern und Schwestern unterscheiden. Oder finden Sie optische Gemeinsamkeiten zu Peugeot 308, Citroën C4 oder DS3? Bei Fiat wird es noch schwieriger eine Verbindung zu finden. Bei Opel steckt immer ein Buchstabe hinter der Modellbezeichnung und die geht immer alphabetisch nach oben. Beim Astra geht die Geschichte bis zu dem Kadett A ins Jahr 1936 zurück. Beim Namenswechsel sind die Deutschen beim Buchstabe F angelangt und reicht zum aktuellen L. Den gibt es schon seit 2022 als Verbrenner und nun kommt noch die elektrische Variante, die er mit Peugeot 308, Citroën C4 etc. teilt.

Innen wie Aussen

Die Unterschiede muss man richtig suchen gehen. Aussen ist der Astra 18 mm tiefergelegt und am Heck zeigt ein kleines «e», dass dies die elektrische Variante ist. Innen gibt es nur den einen oder anderen zusätzlichen Knopf, jedoch ist hier alles wie im Verbrenner. Ganz bequem nimmt man Platz und die Sitze mit dem «AGR» Siegel sind langstreckentauglich. Opel hat ihr eigenes Lenkrad und das Display davor zeigt einfache Informationen an, die sich variieren lassen aber nur begrenzt. Nicht auf ein Plexiglas, sondern an die Frontscheibe werden die Head-up-Informationen projiziert. Bei der Bedienung machen die Deutschen auch soweit es ging ihr Ding. Im Infotainment griffen sie recht gut ein, dass es einfacher wird zu bedienen. Top ist die Bedienung für die Klimaanlage. Anders als bei den Franzosen wird im Opel sie mit richtigen Tasten bedient. Hinten können zwei Personen gut mit auf die Reise. Im Heckabteil können 352 bis 1268 Liter mit. Wer noch etwas mehr Raum benötigt, der greift zum Kombi und bekommt 516 bis 1553 Liter unter. Opel ist einer der wenigen, die ein Kombi anbieten mit Elektroantrieb.

Unterwegs

Am Schnelllader kann der Astra bis zu 100 kW ziehen, was den 54 kWh grossen Akku knapp nach einer halben Stunde füllt. Aber in der Praxis wissen wir, geht es länger. An der Wallbox brauchte er knapp acht Stunden und zeigt im Display eine Reichweite von 422 km an. Was auch laut WLTP im Datenblatt steht und wir nicht daran glauben, dass er es im richtigen Leben schafft. In unserem Test war dies auch so und der Deutsche erreichte knapp einen 300 km Radius. Die Auslegung des Fahrwerks ist eher auf Komfort ausgelegt als auf sportlich. Hier fehlt dem Rüsselsheimer die letzte Rückmeldung über das Lenkrad um sich richtig wohl um Kurven zu fühlen. Doch über Autobahnen und Überland zeigt er sich von seiner ausgewogenen Seite. Die vielen Assistenten helfen dem Fahrer auf der Autobahn in der Spur zu bleiben und den Abstand zu halten. Der Opel wechselt sogar selbständig, durch betätigen des Blinkers, die Spur. Nur geht dies lange und wir griffen meist selbst ein.

Preise

Den Elektriker gibt es ab Fr. 40’100.-. Für den Kombi muss eine Aufpreis von Fr. 1’040.- geleistet werden. Günstiger zu einem Astra kommt man mit einem 1.2er Benziner (Fr. 30’730.-). Für Dieselfreunden bieten die Deutschen auch eine Variante mit dem 1.5-Liter und dies ab Fr. 35’600.-.

Positiv (+)

Tasten für Klimmasteuerung

Gute AGR-Sitze

Ausgewogenes Fahrwerk

Negativ (-)

Optimistische Reichweiteanzeige

Letzte Rückmeldung im Lenkrad fehlt

Geschrieben am 19.06.2024 von Patrick Schärli