Auf andere Wege
Der Nissan X-Trail Tekna+ kommt in der vierten Generation zu uns auf die Schweizer Strassen. Was bietet seine neue Antriebsform?
Die ersten beiden Generationen des X-Trail waren noch recht kantig und stellte man in die Geländewagensparte. Ab Nummer drei wurde der Nissan ansehnlicher und bereit für die grosse Masse. Die vierte Generation bleibt dem treu und behält auch seine eigene Designsprache. Eigene Wege geht der Japaner auch in Sachen Antrieb…
Über Strasse und Wege
Wie im Qashqai kommt im X-Trail auch das neue Antriebslayout. Ein Elektroauto mit Benziner als Generator. Im grossen SUV kommt nur diese Variante, der die Vorderräder antreibt und der Verbrenner nur als Generator dient. Der produziert Strom für den Akku oder direkt für den Elektromotor. Hiermit bietet der X-Trail 204 PS für den Vortrieb. Damit er noch durch das Gelände kann, gibt es noch den e-4ORCE. Der bekommt noch einmal einen zusätzlichen Elektromotor auf die Hinterachse. Gibt dann zwar nur 214 PS als Vortrieb, dafür steigt das Drehmoment von 330 auf 525 Nm. An der Hinterachse kann der X-Trail mit Bremseingriffen ein Torque Vectoring erzeugen. Was in der Theorie ganz gut klingt muss in der Praxis nicht immer gut sein. Das ist hier auch der Fall, denn durch gröberes Gelände kommt der Japaner nicht. Doch die meisten werden den Nissan eh nur wenn dann über Feldwege oder auf Schnee gebrauchen. Hier helfen auch die Programme, die man über ein Wählrad anwählen kann. Zurück auf geteerte Strassen, hier wird der X-Trail am meisten gefahren. Dies beherrscht er gut. Die Federung schluckt viele Schläge weg und man verbringt gerne Stunden im Nissan, wenn da nicht der Benziner wäre. Geradeaus bleibt er stumm oder säuselt fast unmerklich vor sich hin. Doch geht es bergauf oder wird mehr Vortrieb verlangt, drängt sein 3-Zylinder-Trommeln in den Innenraum. Das Konzept geht aber an der Tankstelle auf. Für seine Grösse verbrauchte der X-Trail im Test gute 6.2 Liter Benzin auf 100 km.
Bis zu siebt unterwegs
In der erste Reihe fühlt man sich richtig wohl und die Bedienung geht einfach von der Hand. Echte Knöpfe, die man blind bedienen kann, bis hin zur Klimasteuerung. Selbstverständlich ist das Infotainment auch auf dem neuesten Stand und kann die Inhalte der Smartphones via CarPlay und AndroidAuto anzeigen. Die Verarbeitung und die Materialien sind gut bis sehr gut. In der zweiten Reihe sitzen drei Personen gut. Sie haben in der Breite nicht so viel Platz, dafür für die Beine nach vorne. Zwei Personen können ihre Sitzgelegenheit in der Länge und Neigung verstellen. Ganz hinten gibt es noch zwei Notsitze und das muss man wörtlich nehmen. Zwar kommt man dank sehr grossen Türöffnungswinkel gut in den X-Trail, doch dann wird es schwierig. Man muss Kletterkünste mitbringen und sich gut falten können. Bis 1.50 m Grösse kann man noch ganz ok sitzen, aber darüber hinaus wird es sehr eng. Besser man nutzt das Kofferraumvolumen von 575 Liter.
Preise
Wie schon erwähnt gibt es den Nissan X-Trail nur als e-Power Variante mit einem Einstiegspreis von Fr. 39’990.-. Die höhere Ausstattung kostet dann Fr. 46’990.- und der Aufpreis für 4×4 ist Fr. 3’000.-. Sehr gut ausgestattet kommt der Japaner dann auf knapp Fr. 60’000.-.
Positiv (+)
Gute Materialverarbeitung
Grosser Türöffnungswinkel
Guter Verbrauch
Negativ (-)
Bei Volllast nerviger Benziner
Zwei letzten Sitze nur Notsitze
Geschrieben am 13.09.2023 von Patrick Schärli
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