Townstar

Der Nissan Townstar Kombi Tekna gibt Familien Platz für kleines Geld. Kann der Japaner all die Wünsche erfüllen?

Der Townstar ist baugleich wie der Renault Kangoo und Mercedes Citan. Was ja die Kosten damit senkt, denn die sogenannten Hochdachkombi waren einst für Handwerkbetriebe gedacht und hier schaut man eher noch auf die Kosten. Auf kleiner Grundfläche bieten sie viel Platz und dies ist beim Townstar nicht anders. Dann wurden diese Autos immer mehr auch an Privatpersonen verkauft, vorrallem Familien. Die Hersteller bauten Annehmlichkeiten aus der PW-Sparte in die Hochdachkombis ein und preisten sie als günstige Alternative zum Kombi an. So einer ist auch der Nissan Townstar.

Leichter Einstieg

Heute fangen wir mal hinten an. Eine riesengrosse Heckklappe gibt einen Kofferraum von 1030 Liter frei und der lässt sich über eine niedrige Kante beladen. Durch umklappen der Rückbank erweitert sich der Raum auf 2800 Liter und wer jeden Liter braucht, kann noch den Beifahrersitz umlegen und kriegt dann stolze 3500 Liter in den Townstar. Viele Ablagen bietet der Japaner in den Türen, Armlehne und oberhalb des Kopfes lassen sich auch noch Kleinkram unterbringen. Die zweite Reihe entert man über Schiebetüren, was in engen Parklücken sehr vorteilhaft ist. Zu Dritt sitzt man hier gut. In der ersten Reihe sitzt man gut und bequem. Einzig den Ledersitzen merkt man den günstigen Preis an, man schwitzt in diesen warmen Tagen schnell, wenn man darauf Platz nimmt. Auch dem Armaturenbrett merkt man die Sparschraube an bis hin zum Infotainment. Es ist zwar einfach zu bedienen aber es nimmt den Druck des Fingers nicht immer an und einmal startete es gar nicht. Einmal den Nissan über mehrere Minuten herunterfahren lassen und es funktionierte wieder. Ansonsten läuft alles zuverlässig und es lässt sich alles gut ablesen. Besonders die Klimaautomatikbedienung mit richtigen Knöpfen und Drehregler.

Auf die Strasse

Den Nissan Townstar für die Familie gibt es nur mit dem 1.3 Benziner und 6-Gang-Schaltbox. Wir müssen uns erst wieder an einen Handschalter gewöhnen. Es gibt immer weniger Modelle mit klassischen Kupplungspedal und Schalthebel. Schnell haben wir es wieder im Blut, so wie Velofahren verlernt man nie. Im Japaner wirkt das Zusammenspiel zwischen Schalten und Verbrenner nicht so harmonisch, womit der Vortrieb nicht immer geschliffen klappt. Kurvenreiche Strecken steckt der Townstar als Pflichtaufgabe ab und nicht mehr. Die Federung lässt längere Autobahnettappen zu, aber die Windgeräusche können auf Dauer nerven. Klar es ist klagen auf hohem Niveau, doch ein Qashqai läuft hier schon viel ruhiger. Mit der modernen Zeit ziehen im Hochdachkombi natürlich auch Assistenten ein. Er überwacht den toten Winkel, warnt bei Spurverlassen, zeigt die Geschwindigkeiten an und zeigt farblich den Abstand zum Vordermann von grün bis rot. Leider kann der Japaner dem Vordermann nicht folgen. Im Test begnügte sich der Townstar mit 6,3 Liter auf 100 km.

Preise

Den Kombi gibt es ab Fr. 28’990.-. Für eine gute Ausstattung wie im Testwagen kommt der Preis auf Fr. 33’900.-.

Positiv (+)

Viel Platz im Innenraum

Niedrige Ladekante

Schiebetüren hinten

Negativ (-)

Infotainment arbeitet langsam

Günstige Ledersitze

Geschrieben am 30.08.2023 von Patrick Schärli