Ariya
Der Nissan Ariya Evolve 87 kWh kommt als drittes Elektroauto von den Japaner zu uns. Trift er unser Geschmack?
Nissan brachte als erstes den Leaf auf den Markt. Der verkaufte sich sehr gut, denn es war das erste Elektroauto mit guter Reichweite und es war bezahlbar. Nummer zwei ist der NV200. Kennen Sie nicht? So geht es den meisten, denn es ist ein Kastenwagen der eher auf die Handwerker zielt. Nun zu der dritten Nummer, den Ariya. In der Welt des Googles findet man den Namen Arya für männliche sowohl auch weibliche Vornamen und hat seine Herkunft in Persien. Die Bedeutung im deutschen ist «der/die Edle». Trifft dies auch auf den SUV von Nissan zu?
In Bronze
Bronzefarben steht der Ariya vor uns und wirkt dadurch schon mal Edel. Über das Design lässt sich ja streiten, aber Fakt ist er sieht gefällig aus und gleicht nicht der Massen-SUV. Im Innenraum geht es weiter. Die Materialien fühlen sich gut an, wenn auch nicht unbedingt edel, dafür gut verarbeitet. Auf den vorderen Sitzen sitzt man bequem ohne grossen Seitenhalt. Was aber mehr stört ist die hohe Sitzposition. Man stösst schnell mit dem Haupt am Himmel an. Das Lenkrad besitzt richtige Tasten und lassen sich schnell erlernen. Die Klimaautomatik hat seine eigene Bedienreihe auf der Holzleiste. Die ist aber leider Touchgesteuert und man muss zum Teil fester drücken, dass der Nissan den Befehl annimmt. Vieles wird im Ariya elektrisch betrieben, wie zum Beispiel die Lenkradeinstellung oder die Armlehne. Die kann per Knopfdruck nach vorne oder hinten fahren. Davor sitzt ein Fach, das natürlich auch elektrisch auf und zu fährt. Ganz luftig wird es im Fussraum, denn der ist zum Beifahrer hin durchgängig. In der zweiten Reihe reist man zu zweit angenehm. Solange es geradeaus geht, denn in Kurven rutscht man gerne auf den Ledersitzen seitlich weg.
400 km sind drin
Für den Nissan Ariya gibt es zwei Akku-Pakete. Eine 63 kWh fassende Batterie und 87 kWh. Letztere ist bei unserem Testwagen verbaut, der laut Datenblatt auf 544 km Reichweite kommt. Der SUV zeigt uns im Display 420 km an, die er auch erreicht. Damit hat der Japaner einen ordentlichen Aktionsradius. Jetzt aber ab auf die Strasse und die 242 PS und 300 Nm ausprobieren. Auf den Tritt auf das Gaspedal folgt nicht ein Hammer sowie in einem Tesla. Was aber auch seine Vorteile hat, denn man muss nicht mehr so achtsam sein, dass man nicht die Beherrschung verliert. Die Abstimmung gibt auch etwas Ruhe in das Fahrverhalten. Die Federung wirkt hier auch mit, auch wenn sie nicht immer Butterweich Schläge filtert. Auf der Autobahn hilft der Nissan dem Fahrer bei Abstand halten bis zum Stillstand. Der Ariya fährt auch wieder von alleine los und folgt zuverlässig dem Vordermann. Er hält sich auch aktiv in der Spur. Wenn der Assistent nicht aktiv ist, warnt er bei verlassen der Spur mit einem vibrieren im Lenkrad und abbremsen. Dies kann auf Dauer nerven, da er schon warnt bevor man über den Strich fährt. Im Test verbrauchte der Japaner 20 kWh pro 100 km. Wenn man achtsam fährt und viel rekuperiert sind auch 16 kWh drin.
Preise
Mit stolzen Fr. 53’990.- ist man beim Nissan Ariya dabei. Mit dem grösseren Akku kostet er Fr. 63’990.-. Hier dann jedoch mit höherer Ausstattung. Für Fr. 4’000.- Aufpreis gibt es ihn noch als 4×4.
Positiv (+)
Gute Materialverarbeitung
Gute Reichweite
Eigene Designsprache
Negativ (-)
Hohe Sitzposition
Spurwarner zum Teil nervig
Geschrieben am 28.09.2023 von Patrick Schärli
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