Sportlich

Die Moto Guzzi V7 Sport ergänzt das italienische Programm mit dem Zusatz Sport. Gehen wir auf die Piste um heraus zu finden ob dies so auch zu trifft.

Die Geschichte der Moto Guzzi V7 geht weit zurück. 1967 erschien die erste V7 und wurde bis 1974 gebaut. Das V steht für den längseingebauten Motor in V-Form. Gut erkennbar an den beiden Töpfen, die links und rechts herausragen. 1955 beschloss Enrico Parodi mit dem pensionierten Carlo Guzzi den V2-Motor in 90-Grad Winkel zu konstruieren. Bei der V7 steht die Zahl für den Hubraum, der damals noch 704 cm³ betrug. Der wuchs mit der Zeit und die Italiener erweckten die V7 im Jahr 2008 wieder zum Leben. Nun sind sie schon bei 0.85 Liter angekommen. Die Neue zeigt sich im Retrostyl und die Südländer stellen jetzt noch eine Sportvariante zur Seite.

Aufsitzen und los

Mit der niedrigen Sitzhöhe von 780 mm kommt jeder Pilot mit den Füssen sicher auf den Boden. Viel zum erforschen gibt es auf dem Retrobike nicht. Das LC-Display zeigt die relevanten Infos an und nicht mehr. Die Anzeige passt nicht so ganz zur Guzzi. Schöner wäre eine klassische Anzeige mit Zeiger oder ein OLED, das die klassischen Instrumente von früher darstellt. Das Design der V7 ist gelungen, insbesondere mit seinen Markenlogos auf Tank, Motor oder im Rundscheinwerfer, das auch als Tagfahrlicht dient. Zurück auf den Lenker, die Schalterhalterung ist etwas klobig geraten und die Taste «Mode» wechselt nicht wie erwartet die Charakteristik, sondern nur die Anzeige des Bordcomputer. Zwischen den Fahrmodi wechselt man am rechten Hebel zwischen Rain, Road und Sport. Dies ändert die Gasannahme sowie die Traktionskontrollschwelle. So nun aber die Moto starten. Erst wird man durch den V2 durchgeschüttelt, dies weckt schon mal Erinnerungen an alten Zeiten. Die Gasannahme ist erstaunlich gut dosierbar. Die V7 Sport kommt so fast wie nie ins stottern, weil man den Gashahn zu wenig öffnet. Auch das Schalten läuft ganz seidig und die Italiener verzichten hier auf einen Blipper oder Quickshifter. Mit der Guzzi muss man noch richtige Arbeit leisten und immer die Kupplung zur Hand nehmen. Doch genau dies macht doch der Charakter eines solchen Bikes aus. Man geniesst eine Kurve um die andere und kriegt nicht genug von der Sportlichkeit und den Sound des Motors. Der Spass hört aber auf, wenn man die V7 zu flach ablegt, da die Fussrasten schnell am Teer kratzen und in Linkskurven sollte man auch nicht den Ständer vergessen, der aufsetzen kann. Die Upside-Down-Gabel schluckt die Verwerfungen des Teers recht gut. Nur die hinteren Stereo-Federbeine sind recht hart und bringen die Stösse bis zum Fahrer durch. Auch auf der Autobahn hört der Spass auf, da kein Schutzschild vorne montiert ist, kämpft man sich durch den Wind. Gut dieses Bike wurde für sonnige Ausflüge übers Land entwickelt und hier kommt man mit der Moto Guzzi voll auf seine Kosten.

Preise

Die Moto Guzzi V7 Sport bekommt man ab Fr. 10’495.- und in der Basis als Stone kriegt man die italienische V7 ab Fr. 9’195.-.

Positiv (+)

Einzigartiger Sound des V2

Gute Gasdossierung

Einfach und leicht schaltbar

Negativ (-)

LCD passt nicht zum Bike

Fussraster setzen schnell auf

Geschrieben am 15.10.2025 von Patrick Schärli