Colt schiesst zurück

Der Mitsubishi Colt Instyle 1.6L HEV kommt als neues Modell zu uns auf die Schweizer Strassen. Wie fährt sich der Kleinwagen?

Colt bedeutet junges Pferd, jedoch kommt ja den Meisten die Bezeichnung zu einem Revolver in den Sinn. Mitsubishi benutzt den Namen von 1962 bis 2012. Da übernahm der Space Star inoffiziell die Rolle als Nachfolger des Kleinwagens. Vor ein paar Jahren beschlossen die Japaner sich aus Europa zurück zu ziehen. 2021 verkündeten sie doch noch in ausgewählten Länder zu bleiben. Der Verkauf funktioniert natürlich nur wenn man frische Modelle auf den Markt bringt. Der Space Star ist ja auch schon zehn Jahre alt und so auf die Schnelle lässt sich nicht ein neues Modell entwickeln. Da Nissan Mitinhaber bei Mitsubishi ist und die auch zu Renault gehören, griff man da auf den Renault Clio zu und präsentiert ihn als Mitsubishi Colt.

Innen

Während dem Test wurden wir ab und zu angesprochen, wie sich denn der Renault Clio fährt. Auf den ersten Blick sieht der Mitsubishi wie der Franzose aus. Man kann ihn nur anhand des Drei-Rauten-Logo unterscheiden. Wir steigen ein und wir kommen uns auch hier vertraut aus dem französischen Pendant vor. Ist ja nichts Schlechtes, denn die Tasten auf dem Lenkrad sind schnell erlernt und lassen sich blind bedienen. Nur den Bediensatelit hinter dem Lenkrad für das Radio sollte man sich erst mal im Stand zur Brust nehmen. Die Anzeigen sind fürs erste nicht ganz einfach zu entziffern, bis man verstanden hat wo was angezeigt wird. Das Infotainment-Display sitzt hochkant und kann so mehr Informationen darstellen. Die Menüstruktur ist gut aufgebaut und nach etwas Gewöhnung kann man es gut bedienen. Sehr lobenswert ist die Klimabedienung, die ganz klassisch mit Drehräder und Tasten zu bedienen sind. Ein echter Mehrwert für die sichere Fahrt während der Bedienung. Vorne sitzt man bequem und fühlt sich nicht eingeengt. Hinten sieht es schon anders aus. Für eine kurze Reise kommen zwei Personen noch mit. Für einen längeren Trip kommen dann schon mehr Kritik von Hinten. 301 Liter Gepäck kann hinten noch mitgenommen werden.

Ab auf eine Testrunde

In unseren Test kommt die Topmotorisierung. Das ist bei dem Colt der 1,6 Benziner mit Verbindung eines kleinen Akkus (1,26 kWh) und Elektromotors. Der Verbrenner bietet 94 PS und im Verbund mit dem Elektro kommt der Mitsubishi auf 145 PS. Speziell an diesem Antrieb ist, er kann seriell und parallel arbeiten. Er kann rein elektrisch fahren, rein mit dem Verbrenner, mit ihm den Akku laden während die Räder angetrieben werden oder auch über den Elektromotor den Verbrenner unterstützen ohne direkt auf die Räder zu wirken. Hört sich erstmals kompliziert an, doch im Alltag funktioniert dies tadellos und man merkt das hin und her fast nicht. Rein mit Strom fährt der Colt los und lässt den Verbrenner eine Pause bis über die Ortsschaftsgeschwindigkeit hinaus. Dann und wenn mehr Vortrieb gewünscht wird, springt der Otto-Motor in das Geschehen ein. Damit lässt sich der Japaner sparsam bewegen und kommt so auf einen Testverbrauch von 5 Liter auf 100 km. Mit Abstandsregeltempomat und Spurhalter lässt es sich angenehm über die Autobahn fahren.

Preise

Den Colt bekommt man mit dem 1-Liter-Benziner (65 PS) ab Fr. 19’599.-. Als Hybrid steht er ab Fr. 27’199.- bereit. Immer mit dabei sind fünf Jahre Garantie und gratis Service.

Positiv (+)

Gutes Zusammenspiel Benziner und Elektro

Guter Verbrauch

Einfache Klimaregler

Negativ (-)

Durch Hybrid nur noch 301 Liter Kofferraum

Temposchildererkennung nicht ganz einwandfrei

Geschrieben am 08.05.2024 von Patrick Schärli