Erster Elektriker

Der Lexus UX 300e Excellence ist der erste Lexus mit Voll-Elektro-Antrieb. Wie schlägt er sich im Alltag und zu seiner Konkurrenz?

Lexus, als Premiumtochter von Toyota, ist ja schon länger bekannt für den Hybrid-Antrieb. Für die Japaner ist dies der Antrieb für die Zukunft. Um doch nicht den Anschluss zu verlieren bringt Lexus sein erstes Elektroauto und baut dies auf einem bekannten Modell auf. Der UX ist schon seit 2019 auf dem Markt und der neue Antrieb gibt es jetzt seit Anfang Jahr.

Hineinsetzen

Man sitzt etwas tiefer als die normale Beckenhöhe und nimmt bequem Platz mit gut verstellbaren Einstellungen für die Position. Im UX schaut man auf digitale Anzeigen mit einem physischen Zeiger überlegt für die Anzeige der Akkukapazität. Das Display lässt sich nicht gross variieren, dagegen ist es gut ablesbar. Das Infotainment lässt sich nicht per Touch bedienen. Lexus setzt hier auf eine Art Maus, die vor der Hand bei der Armlehne liegt. Man muss sich sehr auf diese einlassen, denn am Anfang springt der Zeiger auf dem Display schnell hin und her. Es vergeht etwas Zeit bis man sich daran gewöhnt hat und die Feinmotorik trainiert hat. Sehr gut, die Japaner haben immer noch richtige Knöpfe für die Bedienung der Klimmaautomatik. Hinten sitzen zwei Personen gut, einzig die Füsse finden je nach Einstellung der Vordersitze kein Platz nach vorne. Der Kofferraum bietet Platz wie in einem Kompaktwagen.

Los stromern

Der Akku (54,3 kW/h) ist voll und die Anzeige steht auf 267 km. Beim ersten Tritt aufs Pedal zieht der UX sofort nach vorne. Die 204 PS zerren an der Vorderachse, doch kommt der Japaner mit Schwung in 7.5 Sekunden auf 100 km/h und wird bei 160 km/h abgeregelt. Der brachiale Hammer wie bei anderen Elektroautos fehlt, doch so macht es einfacher den Lexus zu Händeln. Ganz neutral durchfährt er Kurven und freut sich schon auf Autobahnetappen. Hier zeigt er ein gutes Fahrwerk und der UX bietet viele Assistenten, die die Fahrt noch angenehmer machen. Der SUV hält sich in der Spur und folgt per Abstandsregeltempomaten dem Vordermann bis zum Stillstand. Auf unseren Runden verbrauchte der Japaner etwas mehr als 20 kW pro 100 km. Die Reichweite von 260 km erreicht der UX im Test. Um die Batterie wieder auf zu füllen braucht es zu Hause gut 24 Stunden. Der Japaner kann maximal 6.6 kW über Wechselstrom ziehen, was eine Vollladung in neun Stunden bedeutet. Natürlich kann der Lexus auch mit Gleichstrom (50 kW) laden, aber dies geht leider auch über 50 Minuten und über den seltenen CHAdeMO-Anschluss. Als Besitzer braucht man also Geduld für längere Etappen. Wenn er aber nur zur Arbeit pendelt, reicht die tägliche Ladung bei der Arbeitsstelle oder zu Hause vollkommen aus.

Preise

Der Lexus UX 300e steht ab Fr. 49‘000.- zur Verfügung. Sehr gut ausgestattet steht er ab Fr. 63‘400.- in der Garage. Wem das Design gefällt und/oder einen Hybrid möchte, der kann den UX ab Fr. 38‘700.- haben.

Positiv (+)

Gute Materialwahl und Verarbeitung

Gute Assistenten

Guter elektrischer Verbrauch

Negativ (-)

Nur mit maximal 50 KW ladbar

Mausbedienung gewöhnungsbedürftig

Geschrieben am 07.07.2021 von Patrick Schärli