Platz da
Der Kia EV6 Edition 24 will die Elektrowelt aufmischen. Gelingt ihm dies und was kann er noch alles?
Kia bietet ja schon länger Elektroautos an. Jetzt bauen sie eines von Grund auf zusammen, das sich nicht den Platz aufsparen muss für Benzintank, Motor usw. Damit kann der Innenraum sehr gut ausgenutzt werden. Denn Familien standen bis anhin vor einem unlösbaren Problem. Die meisten Elektroautos bieten nicht genug Platz für die Familie und die die es bieten können, kann sich nicht jeder Familienvater leisten. Da fangen die Preise meistens bei Fr. 70‘000.- aufwärts an. Der EV6 kommt da schon mit einem Kampfpreis ab Fr. 49‘950.-. Klar nicht so günstig wie ein Kompaktvan, aber lassen wir uns durch den Test mal überraschen.
Genug Platz innen
Das Design sieht schnittig und sehr ansehnlich aus. Die Coupéform lässt vermuten, dass es enger wird hinten. Nehmen wir erst mal Platz auf den VIP-Sitzen. Rundum fühlen sich Fahrer und Beifahrer gut aufgehoben. Zwischen ihnen gibt es sogar eine Durchreiche und Ablage für Handtaschen unter der Armlehne. Die Lenkradbedienung lernt man schnell zu bedienen und das digitale Display vor dem Volant lässt sich recht einfach ablesen. Es verbindet sich in einem Stück mit dem Infotainment-Display. Hier muss man sich schon mehr damit beschäftigen um leicht und schnell klar zu kommen. Der Touchscreen reagiert schnell und in der ersten Ebene kommt man gut klar. Nur zum Teil muss man tiefer nach Einstellungen suchen, die nicht immer an logischen Orten sind. Bis anhin war Kia bekannt für einfache Bedienung. Im ersten Anblick ist dies auch im EV6 so, denn es sind zwei Drehknöpfe vorhanden für die Temperaturwahl. Nur die Knöpfe dazwischen sind Touchbasiert und man kann zwischen Klimmasteuerung und Infotainment hin und her switchen. Wenn man nicht aufpasst kann es passieren, dass der Beifahrer anstelle der Lautstärke, die Temperatur des Fahrers regelt. Im Fond regiert Platz in Hülle und Fülle. Die Beinfreiheit ist generös und um den Kopf hat man trotz Coupé, genug Platz. Für die Reise gehen noch 490 Liter in den Kofferraum und braucht man viel Platz erreicht der Kia bei umlegen der Rücksitze 1300 Liter. Das Kabel kann trotzdem noch mit, denn es kann vorne unter der Motorhaube verstaut werden.
Aufgeladen
Die Koreaner nutzen ein 800 Volt Bordnetz, was bis jetzt nur im Audi e-tron oder Porsche Taycan vorkommt. Dies hat den Vorteil, dass man die Batterien schneller laden kann. Wenn die Ladestation es zulässt kommen Spitzen von 220 kW zustande. Heisst 100 km kriegt man in sechs Minuten rein oder eine Ladung von fünf auf 80 % ist in 25 Minuten erledigt. Bei 100 % zeigt uns der Koreaner 450 km an, was er in unserem Test auch erreicht. Auf der Strasse fährt sich der EV6 erstaunlich komfortabel und sportlich zu gleich. In unserem Testwagen ist nur hinten ein Elektromotor verbaut (168 kW) und der grössere Akku (77.4 kWh). Der kleinere schluckt noch 58 kWh und Kia verbaut auch noch vorne einen Elektromotor und kommt auf eine Gesamtleistung von 239 kW.
Preise
Mit kleinem Akku und Heckantrieb bekommt man den EV6 ab Fr. 49‘950.-. Die grössere Batterie kostet Fr. 5‘200.- Aufpreis. Der 4×4 steht ab Fr. 56‘650.- bereit.
Positiv (+)
Viel Platz innen
Schnelles Laden möglich
Relativ einfache Bedienung
Negativ (-)
Bedienung Klimasteuerung und Infotainment
Menüs nicht immer an logischen Orten
Geschrieben am 08.06.2022 von Patrick Schärli
Neueste Kommentare