El Torres

Der KGM Torres EVX Titanium kommt als Elektro-SUV zu uns auf die Strassen und will mit seinem Design frischen Wind bringen. Wie schlägt sich der Koreaner?

KGM noch nie gehört? Keine Angst, Sie gehören zur Mehrheit. Vielleicht schon einmal den Namen Ssangyong gehört? Ja. Dann wissen Sie schon viel, denn Ssangyong heisst jetzt KGM. Nun noch zur Geschichte. 1954 wurde der Doppeldrachen (auf koreanisch Ssangyong) gegründet. Damals bauten sie noch für die amerikanische Armee die Jeeps. 1983 kam dann der Korando auf den Markt, der bis heute noch gebaut wird, natürlich auch immer weiterentwickelt. 8 Jahre später wurde Mercedes zu einem Technologiepartner. 1997 kaufte Daewoo die Mehrheit von Ssangyong und es kamen baugleiche Modelle auf den Markt. Schon drei Jahre später mussten sie die Anteile wieder verkaufen, da sie in Geldnot gerieten und es ging über zum chinesischen Autohersteller SAIC. 2009 die nächste Hiobsbotschaft: Ssangyong musste Gläubigerschutz beantragen. Mahindra übernahm den Laden und musste aber 10 Jahre den Koreaner dann in die Insolvenz schicken. Ende Dezember 2022 übernahm die KG Gruppe den Automobilhersteller und änderte den Namen in KGM.

Auf in den Test

Im Innenraum kommt man recht schnell klar. Auf dem Lenkrad sind Tasten und sie sind beschriftet. Der Tacho wird in digital angezeigt und lässt sich leicht variieren. Visuell geht das Display nahtlos ins Infotainment über. Klar ist ein Unterbruch da und den fühlt man auch wenn man darüberstreicht. Es lässt sich nach etwas Gewöhnung gut bedienen. Es zeigt auch die Inhalte der Smartphones per CarPlay und AndroidAuto an. Was aber bei uns im Test immer wieder vorkam, dass das Infotainment ein kurzer Aussetzer hatte. Dies ist etwas mühsam, wenn man hals laut dem Lieblingslied mitsingt. Sehr gut sind die verschiedenen Lautstärke, die der KGM sich speichert. Radio, eigene Lieder, Navi, Telefon etc. haben immer die letzte Lautstärke die gebraucht wurde. Platz finden vier bis fünf Personen im Torres.

Auf der Strasse

Im Display zeigt der Koreaner 450 km. In unserem Test erreichte er aber nur 380 km. Dies ist immer noch ein guter Wert. Auf den ersten Metern fährt er sich gut, doch geht es auf Kurven zu, dann spürt man die indirekte und die leicht schwammige Lenkung. Für Fahrten auf langen Geraden und Autobahn ist diese Abstimmung sehr gut. Hier helfen Assistenten dem Fahrer in der Spur zu bleiben und den Abstand zum Vordermann zu halten. Nur fehlt hier etwas die Feinabstimmung. Der Torres liest auch die Temposchilder und warnt den Fahrer, wenn er zu schnell fährt. Alles schön und gut, wenn der Koreaner auch die Schilder korrekt erkennt. Bei uns war dies leider nicht immer der Fall. Man kann es abstellen, aber nach jedem Neustart ist es wieder aktiv. Nun geniessen wir die Kilometer auf der Autobahn, denn dies geht sehr entspannt über die Bühne und nach 300 km brauchen wir wieder eine Pause und der Torres wieder frischen Saft. Den kann er auch über eine Schnellladestation holen. Man sollte sich aber beim Rangieren Zeit lassen, denn die Gangwahl funktioniert nur mit viel Geduld. Will man von Vorwärts auf Rückwärts wechseln oder auch umgekehrt, dann muss man den Hebel ein paar Sekunden in die Richtung halten oder man drückt ihn zweimal, da er erst in den neutralen Gang fällt.

Preise

Den Elektro-Torres gibt es ab Fr. 41’990.-. Ein gutes Angebot für einen grossen Elektro-SUV. Voll ausgestattet kostet er Fr. 50’790.-. Den Torres gibt es auch mit Benziner, aber auch in einem anderen Design ab Fr. 36’340.-.

Positiv (+)

Gutes Preis-/Leistungs-Verhältnis

Gute Platzverhältnisse

Gute Eigenschaften für lange Reisen

Negativ (-)

Gangwählhebel mit Wechsel von Stufen

Lenkung leicht schwammig

Geschrieben am 09.10.2024 von Patrick Schärli