Geländegängig

Der Jeep Wrangler Rubicon kommt mit Facelift und Teilelektroantrieb zu uns. Kann er trotzdem noch seinen Urgenen gerecht werden?

Für jeden steht fest, dass Jeep absolut für Geländewagen steht. Vorallem bezogen auf den Wrangler, der überall durch kommt wo andere nicht mehr weiter kommen. Durch die CO2 Diskussionen muss auch die amerikanische Marke ihren Beitrag leisten. So stecken sie dem Geländewagen den Plug-In-Hybrid in den Bug. Kann er trotzdem noch durch das Gelände wühlen?

Voll laden und los

Die Techniker steckten den Elektromotor in die Automatik-Box, umso immer noch die reinen mechanischen Verbindungen für den 4×4 zu gewährleisten. Durch das Gelände kommt man schliesslich immer noch am besten ohne Elektronik und mit fixen Antrieben und Verschränkungen. Mit der mechanischen Untersetzung kommt er in unserem kleinen Experiment durch unwegsames Gelände sehr gut vorwärts. Nun aber wieder auf die Strasse, denn auch der Wrangler wird mehrheitlich auf Teer bewegt. Die Anzeige verspricht uns 50 km Reichweite im rein elektrischen Antrieb. Die erreichte der Jeep in unserem Test nur ganz knapp. Er fährt leise los und man hört nur die Abrollgeräusche der Geländereifen. Als Stromer erreicht der Amerikaner sogar Autobahn-Geschwindigkeiten. Hier kommen dann noch üppige Windgeräusche hinzu. Wird per Kickdown mehr Vortrieb verlangt, schaltet sich der Benziner hinzu und er schiebt mit 380 PS vorwärts. Hier gibt es ordentlich Schub. Auf den Schnellstrassen unterstützt der Wrangler den Fahrer mit Assistenten. Sogar einen Abstandsregeltempomat regelt den Jeep zuverlässig bis zum Stillstand. Auf kurvigen Strecken fühlt sich der Wrangler nicht mehr wohl. Er schunkelt um Biegungen, was das ESP wieder einfängt, der Fahrer geht dann aber die Sache etwas gemächlicher an. In der Stadt fühlt der Jeep sich auch nicht so wohl, durch seine Aussenmasse stösst er an manchen Stellen an die Grenzen. Hier steigt der Verbrauch an, wenn der Akku leer ist. Im Test kamen wir auf neun Liter pro 100 km. Wird die Batterie nie geladen kommt der Verbrauch auf über 11 Liter.

Luftig unterwegs

Der Innenraum ist rustikal und hat etwas Modernes dazu gewonnen. Im Display vor dem Lenkrad vermischen sich manuelle mit digitalen Anzeigen. Im mittigen Display lassen sich verschiedene Informationen anzeigen, auch solche die Hilfreich für das Gelände sind. Die Moderne nimmt auch beim Infotainment Einzug. Es kann sich mittels CarPlay und AndroidAuto mit den Smartphones verbinden und dies sogar mit USB-C-Anschluss. Wie es für einen rustikalen Jeep gehört findet man nirgends einen Touch-Knopf, sondern alles klare Knöpfe. Fünf Personen finden gut Platz im Wrangler und es können noch 548 bis 1059 Liter eingepackt werden. Leider ist der Kofferraum umständlich zugänglich mit der seitlich öffnenden Türe mit dem Ersatzrad hinten drauf. Wer sich die Mühe macht, kann aus dem Amerikaner ein richtiges Cabrio zaubern. Das Dach und die Türen abmontieren und man bekommt ein richtiger Stoss Wind in den Innenraum.

Preise

Als 2-Türer und 2-Liter-Benziner ohne Elektrounterstützung bekommt man den Wrangler ab Fr. 72‘705.-. Als 4xe steht er ab Fr. 85‘995.- vor der Tür. Als Rubicon, wie im Test, kostet er knapp Fr. 90‘000.-.

Positiv (+)

Elektrisch unterwegs

Assistenten für Schnellstrassen

Sehr gute Geländetauglichkeit

Negativ (-)

Schwammig um Kurven

Auf Strassen laute Windgeräusche

Geschrieben am 12.04.2022 von Patrick Schärli