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Der Hyundai Tucson Vertex 1.6T GDi PHEV kommt nach Benziner und Diesel nun als PlugIn-Hybrid. Wie stellt er sich im Alltag an?
Bald hat der Hyundai Tucson sein 20 jähriges Jubiläum. 2004 erschien die erste Generation des kompakten SUV. Sechs Jahre lief die vom Band und 2009 benannten die Koreaner den Nachfolger ix35 über sechs Jahre weg. Mit Nummer drei kam der Name Tucson wieder und wurde von 2015 bis 2020 gebaut. Anschliessend kam der Aktuelle anfangs mit Benziner, Diesel, Frontantrieb und 4×4. Nun bietet Hyundai einen Hybrid an, den man an der Steckdose aufladen kann.
Blick nach Innen
In zwei Stunden soll der Akku an der Wallbox geladen sein. Genug Zeit um den Innenraum in Augenschein zu nehmen. Der Sitz fährt den Fahrer nach vorne in die zuvor eingestellte Position, was schon mal vorzüglich ist und einen Hauch Luxus mit sich bringt. Mit den weichen Sitzen finden die meisten Personen eine passende Position. Was fehlt ist ein bisschen Straffheit für die sportliche Fahrt. Die Instrumente vor dem Lenkrad lassen sich im Tucson gut ablesen. Leider kann die Anzeige, trotz dass sie digital ist, nicht individualisiert werden. Auf dem Lenkrad sind echte Tasten und nach kurzer Eingewöhnung leicht zu bedienen. Unten liegen noch zwei Querstreben auf dem Volant. Die eignen sich gut für längere Fahrten um die Handflächen und die Ellbogen links und rechts ab zu legen. Die Klimasteuerung ist zwar separat, aber leider alles mit Touchtasten belegt. Die lenken während der Fahrt ab um sie zu treffen. Das Infotainment hat auch keine echten Tasten, doch gelingt die Bedienung besser, da es oben montiert ist und die Menüs logisch aufgebaut sind. Hinten reist man gut mit und geniesst die Klimasteuerung sowie die Sitzverstellung der Lehne. Der Kofferraum lässt sich mit guten 558 bis 1721 Liter befüllen.
Abstecken und los
Das Display verspricht uns 55 km. Also dann starten wir den Tucson mit einem Knopfdruck auf die Taste „D“ und fahren los. Der Hyundai fährt lautlos durch die Strassen. Über den Steuerknopf wählen wir aus „Auto, Hybrid und Elektro“ das letzte aus. Nach ein paar Kilometer meldet sich der Benziner zum Dienst, obwohl wir nicht das Gaspedal ganz durchgedrückt haben. Vermutlich sind es die kalten Temperaturen und der Verbrenner wird für die Heizung gebraucht. Denn er bleibt bei Standgas und säuselt vor sich hin. Leider erreicht der Koreaner aber auch so nicht eine gute Heizleistung, womit es im Innenraum nicht richtig wohlig wird. Dies erreicht er nur, wenn auf Hybrid gewechselt wird und der Benziner aktiv am Vortrieb teilnimmt. Nun aber wieder zurück in den Elektromodus. In der Kombination mit Verbrenner im Leerlauf kommt der Tucson tatsächlich auf 55 km, doch ergibt sich dadurch auch knapp zwei Liter Verbrauch auf 100 km. Was auch nicht so ganz einleuchten ist der „Auto“-Modus, denn im Elektromodus kommt der Benziner auch schon zum Zug wenn man das Pedal nicht durch drückt. Doch ansonsten funktionieren die Übergänge geschmeidig und den Verbrenner hört man fast nicht. In unserem Test brauchte der Tucson 4.8 Liter auf 100 km. Ein guter Wert, denn er begleitete uns auch auf längeren Strecken und dies sehr komfortabel.
Preise
Den Tucson als PlugIn-Hybrid bekommt man ab Fr. 45‘100.-. Sehr gut ausgestattet kratzt er knapp bei Fr. 60‘000.-. Günstiger kommt man mit dem 1.6-Benziner mit 150 PS und Fr. 31‘400.-.
Positiv (+)
Innerhalb zwei Stunden vollgeladen
Komfortables Fahrwerk
Gutes Zusammenspiel der Antriebe
Negativ (-)
Nur rein elektrisches Fahren nicht möglich
Schlechte Heizleistung (im EV-Modus)
Geschrieben am 16.02.2022 von Patrick Schärli
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