Wieder erwecktes Tier

Der Ford Puma 1.0 l EcoBoost (125 PS) ST-Line kommt als kompakter SUV zu uns. Kann er noch mehr als eine alte Modellbezeichnung zu erwecken?

Wir erinnern uns zurück, da gab es schon einmal einen Ford Puma. Er wurde zwischen 1997 und 2001 produziert. Er basierte auf dem Fiesta und zeichnete sich als sportliches Coupé ab. Nun kommt der Neue, aber nicht mehr als Sportcoupé sondern als kompakter SUV. Somit hat er nur noch den Namen gemeinsam zu dazumal.

Kleiner Porsche?

Nähert man sich dem Puma hat man auf die Schnelle das Gefühl es sei ein Porsche. Das Aussendesign ist bullig und gelungen, inklusive als Abschluss den Schriftzug des Tieres auf dem Heck. Einsteigen bitte, hier sieht man die Fiesta Basis. Die Schalter und auch der mittige Bildschirm kommen bekannt vor. Vor dem Lenkrad sitzt ein Digital-Display, das die Anzeige je nach Fahrprogramm ändert. Zum Beispiel zeigt der Ford beim Abstandsregeltempomat einen Mondeo, dem er folgen will. Im Sport-Modus wird dieser zum Mustang. Das Infotainment reagiert gut auf die Berührungen und die Menüstruktur ist recht logisch aufgebaut. Der Kölner kommt auch prima klar mit Apple und Android-Smartphones und zeigt deren Inhalte auf dem Display. Der Fahrer fühlt sich auf seiner Position wohl. Zusätzlich kann, jetzt im Winter, die Sitz- und Lenkrad-Heizung genossen werden. Im Fond wird es für die Passagiere um den Kopf herum etwas enger. Rekordverdächtig in diesem kompakten Format ist der Kofferraum. Der schluckt 468 Liter, der Clou ist, der Ford hat im Boden eine tiefe Wanne. In der kann man seine nassen Stiefel hinein stellen und über einen Abfluss kann das gesammelte Wasser abgelassen werden. Durch Umklappen der Rückbank lassen sich dann 1161 Liter realisieren.

Auf die Jagd

In unserem Puma arbeitet der 1-Liter-Benziner mit 125 PS, mit dem man als einzigen mit einem Automat verknüpfen kann. Die Leistung liest sich erstmal nach wenig, aber wir werden positiv überrascht. Hat der Ford mal das Turboloch überwunden, legt er gut Geschwindigkeit zu. In der Stadt vollkommen ausreichend. Über Land gibt es Situationen wo man sich nach mehr Leistung sehnt. Auch nimmt man Gas beim schnelle vorwärts kommen weg, da in den oberen Drehzahlen der Ton von den ungeraden Anzahl der Töpfe in den Innenraum gelangt. Obwohl mit dem sehr guten Fahrwerk und rückmeldungsfreudigen Lenkung kann man gut Kurvenräubern. Wer das ganze Programm mit dem Puma auskosten will, der greift zum ST mit seinem 1.5-Benziner und 200 PS. Auf der Autobahn unterstützt der Kölner den Fahrer indem er den toten Winkel überwacht oder die Spur. Mit dem Abstandsregeltempomat hält sich der Ford auch aktiv in der Spur. Der Puma folgt ganz brav dem Vordermann ohne ihn zu überfallen. Ganz sicher bremst er bis zum Stillstand, fährt auch wieder von alleine an und nimmt die Verfolgung auf.

Preise

Den Ford Puma kann man ab Fr. 22‘000.- (1.0 Benziner mit 95 PS) in den eigenen Käfig stecken. Den Diesel (1.5 120 PS) kann man ab Fr. 27‘500.- erwerben. Zu guter Letzt noch den ST, der steht ab Fr. 34‘100.- bereit.

Positiv (+)                                                                            

Extra Wanne im Kofferraum mit Abfluss

Gute Assistenten                                                               

Gutes Fahrwerk und Lenkung

Negativ (-)

Etwas rauer Ton in den oberen Drehzahlen

Knappe Kopffreiheit hinten

Geschrieben am 23.12.2020 von Patrick Schärli