Galopp
Der Ford Bronco Badlands kommt ganz klar als Geländeauto und zeigt dies schon vom Design her. Wie gut spielt er die Karten aus seinen Wurzeln aus?
Wenn wir die Zeit zurück drehen in die 90er Jahren, da steht vor dem geistigen Auge der Ford Bronco als grosser SUV mit nur drei Türen. Die letzte Generation wurde lediglich vier Jahre lang gebaut. Auch wenn wir weiter zurück gehen, lief die vierte Generation auch nur zwischen 1987 und 1991 vom Band. Ähnlich geht es weiter bis zur ersten Generation, die lief dann doch beachtliche elf Jahre aus den Produktionshallen. Der war auch als Geländewagen konstruiert worden und war sehr gut darin, auch dank dem kurzen Radstand. Durch die neuen Broncos wuchs der Radstand. Der Ford konnte immer noch gut durchs Gelände wühlen, aber er konnte auch immer mehr benutzt werden um Anhänger zu ziehen. Der Neuste Bronco gibt es seit 2021 und erinnert Designtechnisch an den allerersten und soll natürlich ebenfalls durchs Gelände kommen.
Aufsteigen
Im wahrsten Sinn des Wortes. Aber zum Glück gibt es genügend Haltegriffe um sich hoch zu ziehen. Angekommen auf den bequemen Sitzen, blickt man auf ein Lenkrad mit einem Pferd, das nach hinten ausschlägt. Heisst das, man muss aufpassen, dass man nicht abgeworfen wird? Nun so schlimm ist es nicht. Der Blick über die Armaturen bringt Erleichterung, denn es sind viele echte Tasten vorhanden, was die Bedienung schon mal einfach gestaltet. Das grosse Display in der Mittelkonsole fällt auf, auch mit seiner guten Bedienung. Es gibt sogar eine Funktion für das Apple CarPlay oder Android Auto um zwischen normal und volle Bildschirmdarstellung zu wechseln. Dies funktionierte nicht immer tadellos. Über der Mittelkonsole thronen die Knöpfe für die Sperren. Es lassen sich die hintere Achse, die vordere, beide sperren oder sogar die einzelnen Räder aushängen um noch besser über Stock und Stein zu kommen. Die Untersetzung wird über ein Drehrad gesteuert, inklusive Programme für jeweiligen Untergrund (Schnee, Matsch, Sand etc.). Typisch für Geländefahrzeuge sind die kleinen Fenster, womit es recht dunkel wird im Innenraum. Schade hier: Der Automatikhebel zeigt die Fahrstufen an. Leider sind die aber nicht beleuchtet und man muss auf dem Tacho schauen was eingelegt ist.
Losreiten
Ganz gegen den momentanen Trend setzt Ford kein Elektromotor in den Bronco. Was sehr gut ist für echte Geländefahrer. In der Schweiz ist der Bronco nur mit dem 2.7-Liter-Benziner mit 335 PS zu haben. Auf den vereinzelten Wegen die in der Schweiz noch befahren werden dürfen, zeigt sich der Ford von der goldenen Seite und man spürt, dass hier noch sehr viel Luft nach oben ist. Aber zurück auf die Strasse, auf denen man ja auch unterwegs ist. Der Bronco zieht fast ansatzlos vorwärts. Tschuldigung, schiebt, denn in der Grundstellung fährt der Ford mit Heckantrieb. Um Kurven muss man da mehr Acht geben, denn das Heck will schnell die Vorderachse überholen und man dreht sich. Das fängt das ESP sicher ein, doch gibt es etwas Unruhe in die Fahrt. Auch Geschwindigkeiten über 80 km/h werden unangenehm. Er läuft gut geradeaus, dank Einzelradaufhängung, aber die Reifen und das Chassis erzeugen derart laute Windgeräusche, dass man sich im Innenraum anschreien muss. Logischerweise steigt der Verbrauch durch die Kantigkeit auf 12.5 Liter auf 100 km.
Preise
Den Ford Bronco gibt es in zwei Varianten. Den Outer Banks gibt es ab Fr. 84’500.- und den von uns getesteten Badlands kostet mindestens Fr. 89’500.-.
Positiv (+)
Sehr gute Geländeeigenschaften
Einfache Bedienung mit Tasten
Fahrprogramme für verschiedene Untergründe
Negativ (-)
Heckschwenks um Kurven
Windgeräusche bei hoher Geschwindigkeit
Geschrieben am 21.11.2024 von Patrick Schärli
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