Seicento
Der Fiat 600e La Prima wird über dem 500 positioniert und soll genauso erfolgreich werden. Wie gut gelingt ihm dies?
Was wäre Fiat ohne den 500 und 600? Sehr wahrscheinlich gäbe es den italienischen Traditionshersteller heute nicht mehr. 1955 zeigte Fiat den Seicento als grösseres Auto zum 500. Er verkaufte sich gut bis ins Jahr 1969. Der Name 600 erschien erst 1998 wieder als Nachfolger des damaligen 500 und der letzte lief elf Jahre später vom Band. Nun ist es wieder soweit und die Italiener verkaufen wieder einen Seicento. Er ist der Nachfolger von 500X.
Einfache Bedienung
Der Innenraum wirkt erst hochwertig mit den hellen Kunstleder auf den Sitzen. Leider hat es eine Oberfläche, die es etwas erschwert beim ein- und aussteigen. Denn man rutscht nicht so gut über die Polster. Doch ist man platziert, ist das Gestühl bequem. Einfach wurde das Display für Tempoanzeige gehalten. Man kommt schnell klar damit und muss nicht lange nach den gewünschten Informationen suchen. Dadurch ist die Varianz etwas begrenzt. Was ganz einfach von der Hand geht, ist die Bedienung des Automaten, denn die wird ganz easy über grosse Tasten bedient. Sonst sind auch viele Tasten vorhanden, wie auf dem Lenkrad oder für die Klimaautomatik. Dies erleichtert das ablenkungsfreie Fahren enorm. Vorne fühlt man sich somit wohl und das Platzverhältnis stimmt auch. Hinten fühlt man sich nicht mehr so wohl. Es kommen zwei Personen noch unter, aber nicht für lange Reise. Gut die kann der 600 eh nicht wirklich, denn…
Reichweite
…die Anzeige zeigt zwar 400 km an, aber im Test kamen wir nur auf 320 km mit Zurückhaltung. Nun für den Alltag reicht dies vollkommen aus um mit dem Fiat zur Arbeit, einkaufen oder auf kleine Reise zu gehen. Eine Hubladung an der heimischen Wallbox geht innert vier Stunden über die Bühne. Doch für eine lange Reise ist ein Elektroauto auf grosse Ladeleistungen angewiesen um nicht unnötige grosse Pausen einlegen zu müssen. Da der 600er auf der Stelantis-Plattform steht geht die Leistung nicht über 100 kW hinaus und man verbringt dann schon eine halbe bis ¾ Stunden am Schnelllader. Nun aber wieder zurück auf unsere Strassen. Mit seinem 115 kW starken E-Motor fährt sich der Italiener sehr gut durch die Stadt. Kurven absolviert er gut, ohne dabei sportliche Allüren zu zeigen. Dasselbe konnten wir auch noch parallel mit einem Hybridmodell testen. Da steuert ein Elektromotor 21 kW zu den 74 kW Verbrenner hinzu. Die arbeiten gut miteinander und man kommt genau so gut voran. Nur leider fährt er nie nach dem Starten elektrisch los. Der Benziner springt immer nach kurzer Zeit an. Schade eigentlich, denn der Verbrauch von 5.5 Liter auf 100 km kann sich sehen lassen. Der 600 bringt natürlich auch Assistenten mit, die gut funktionieren. Der Fiat hält zuverlässig den Abstand zum Vordermann, warnt bei verlassen der Spur und leider auch wenn man ein km/h zu viel fährt. Leider liest der Italiener die Temposchilder nicht immer korrekt. Zum Glück kann es mit zwei Schritten abgestellt werden.
Preise
Der Einstieg beginnt bei Fr. 28’490.- für den Hybrid-600. Rein elektrisch geht es bei Fr. 39’190.- los und gut ausgestattet wie im Test muss dann mindestens Fr. 45’190.- vorhanden sein.
Positiv (+)
Tasten am Lenkrad und für Klimaautomatik
Einfache Bedienung Automat
Gute elektrische Reichweite
Negativ (-)
Kunstleder hinderlich bei ein und austeigen
Ladeleistung nur 100 kW
Geschrieben am 06.11.2024 von Patrick Schärli
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