E-Tense

Der DS9 E-Tense 360 Rivoli+ kommt mit seiner stärksten Motorisierung zu uns in den Test. Wird die Limousine dadurch noch besser?

Auf einem Parkplatz wurden wir auf den DS9 angesprochen ob dies ein chinesisches Auto wäre. Nein ist es nicht und wir fragten nach wie er denn darauf käme. Zum einen das unbekannte Logo und damit verbunden das Design. Zum anderen der Schriftzug «E-Tense» am Heck. Nun erklärten wir ihm, dies sei eine Marke, die aus Citroën heraus entstanden ist und der Name an der legendären DS aus den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhundert erinnert. Die Bezeichnung «E-Tense» steht bei allen Franzosen für den Plug-In-Hybrid-Antrieb mit dem man eine gewisse Strecke rein elektrisch fahren kann, ein Benziner für die Reichweitenerweiterung und zusätzliche als Kraft für den Vortrieb dient. Den 9er gibt jetzt schon seit 2020 und sieht immer noch frisch aus.

360 PS

In der Basis arbeitet der 1.6-Benziner zusammen mit einem Elektromotor und leistet im Verbund 250 PS. In der stärksten Version kriegt der Franzose noch einen zusätzlichen Elektromotor auf die Hinterachse. So entwickelt der DS9 stolze 360 PS und bringt mit einem Vierrad-Antrieb bessere Traktion. Wir laden erst mal innert 2.5 Stunden den Akku an der Wallbox voll. Wie im schwächeren Franzosen zeigt uns das Display 42 km Reichweite an. Dies reicht gerade für die tägliche Fahrt zur Arbeit. Die zusätzlich Kraft an der Hinterachse spürt man beim Tritt auf das Gaspedal und man kommt so gut im Verkehr mit. Muss es etwas schneller gehen, kommt der Benziner durch einen Kickdown zur Hilfe und druckt die Limousine ordentlich nach vorne. Klar wird man hier nicht wie in einem Sportwagen in den Sitz gepresst, doch um schnell zu überholen reicht es vollkommen. Nun hilft der 4×4 über kurvenreiche Strecke? Prinzipiell ja, doch das Fahrwerk und die Lenkung steht für die sportliche Fahrt etwas im Weg. Der Franzose fährt sicher um Kurven, doch es kommt keine Lust auf mehr auf. Lieber auf die Autobahn, denn hier lebt er seine richtige Bestimmung aus.

Innen luxuriös

Hier zeigt sich kein Unterschied zwischen den Motorisierungen. Viel Leder wurde verbaut und man fühlt sich wohl auf den Sitzen in der ersten Reihe. Das Infotainment hat man nach kurzer Eingewöhnung im Griff und es versteht sich mit den Smartphones und spiegelt ihre Inhalte. Was bleibt ist die Bedienung der Klimmaautomatik. Es gibt keine Direktasten um die Temperatur zu verstellen, man muss über den Touchscreen gehen und während der Fahrt sind die Felder nicht immer zu treffen. Viele Leute, die bei uns im DS9 mitfahren beklagten sich nicht, wenn sie hinten platz nehmen mussten. Hier kann man sich sogar den Rücken massieren lassen. Was fehlt ist etwas Entertainment wie zum Beispiel ein Display, wo man sich den Lieblingsfilm anschauen kann.

Preise

In der Schweiz gibt es nur die zwei Antriebsvarianten wie oben erwähnt. Die schwächere steht ab Fr. 79’7800.- bereit. Für die 110 PS mehr muss einen Aufpreis von Fr. 9’500.- bezahlt werden. Grundsätzlich reicht die schwächere Version vollkommen, doch wer sich so ein Auto leisten kann, wird wahrscheinlich nicht mehr darauf achten.

Positiv (+)

Sehr gutes Fahrwerk

Viele und gute Assistenten

Elektrisches Fahren möglich

Negativ (-)

Kein Entertainment im Fond

Elektrische Reichweite etwas knapp

Geschrieben am 03.08.2023 von Patrick Schärli