A la Paris
Der DS7 E-Tense 360 Opéra kommt mit einem kleinen Facelift zu uns in den Test. Kann er endlich aus seinem Schattendasein hinaustreten?
Wir merken immer wieder, dass es zwischendurch auch mal wieder Aufklärungsuntericht braucht. Es kamen Leute auf uns zu und machten Witze über das DS-Logo. Es sehe aus wie eine Fledermaus, die an die Wand geklatscht wurde. Nun dies ist ja Ansichtssache, hat aber etwas, wenn man es mal gehört hat. Es gab auch Leute, die den DS7 als Peugeot taxierten. Nun sie liegen ja nicht ganz falsch, denn beide Marken gehören dem Stelantis-Konzern an. Nun aber zurück zur Geschichte und Aufklärung. 1955 erschien die legendäre Citroën DS, die neben der Optik auch mit hydropneumatischen Federn, Servolenkung oder mitlenkenden Scheinwerfer für Aufsehen sorgte. Die DS ist ein Wortspiel aus dem französischen La Déesse, was im deutschen die Göttin bedeutet. 1975 lief die letzte vom Band und 34 Jahre später kommt die Bezeichnung wieder auf Citroën-Modelle als Ausstattungsvariante. Die Franzosen beschlossen 2014 aus der DS eine eigene Marke zu gründen, die luxuriöser als Citroën ist und eine eigene Design- und Ausstattung-Sprache spricht. Der DS7 ist der grösste SUV der Marke und trug bis anhin den Zusatz Crossback. Mit dem Facelift verschwand der Zusatz. Sonst hält sich die Veränderung in Grenzen. Die Linien wurden etwas gestrafft und am Besten erkennt man den Neuen an den Tagfahrlichter, die wie Säbelzähne aussehen.
Ein Blick ins Innern
Hier gibt es nicht viel Neues zu vermelden. Man sitzt immer noch auf bequemen Sitzen und mit der hohen Mittelkonsole wie in einem Cockpit. Natürlich wurde die Software des Infotainment verbessert, was man ja so nicht optisch sieht. Der Touchscreen des DS7 reagiert gut, wenn er dann mal gestartet ist. Dies kriegt die Konkurrenz etwas fixer hin. Der Franzose kann jetzt dafür die Inhalte der Smartphone auch ohne Kabel anzeigen. Neu kommt jetzt eine Sprachassistent hinzu, die auch Fragen beantworten kann, die nichts mit dem Auto zu tun hat. Denn sie greift wie Siri und Google auf das Internet zu. Sie kann auch gewisse Sachen im Auto steuern wie wenn man sagt «Mir ist es kalt», dann stellt sie wärmer ein. Jedoch funktioniert es nicht ganz tadellos.
Aufgeladen und los
Wir haben das Spitzenmodell innerhalb vier Stunden vollgeladen und machen uns auf den Weg. In der Anzeige des 7er steht 45 Kilometer Reichweite. Elektrisch fahren wir los und sehen in der Anzeige, dass nur die Hinterachse arbeitet mit ihren 83 kW, was für den Alltag vollkommen ausreicht. Für mehr Vortrieb schaltet sich dann der vordere mit 81 kW hinzu. Dies geht leider eine kleine Weile und ist gut spürbar. Doch dann zieht der Franzose ordentlich vorwärts und schafft in unserem Test auch den 45 Kilometer Radius. Wer vorher schon das Gaspedal ganz nach unten drückt, weckt dann schon den 1.6-Benziner mit seinen 200 PS zum Leben. Die drei Motoren ziehen den DS ordentlich nach vorne, jedoch wird der Verbrenner dann gut hörbar, wenn er in höhere Drehzahlen dreht. Mit fleissigen Aufladen drückt man den Verbrauch auf zwei Liter hinunter. Ohne anstöpseln geht der Verbrauch auf sieben Liter hoch. Gemischt wie in unserem Test gingen 2.8 Liter auf 100 km durch die Einspritzdüsen.
Preise
Den DS7 gibt es nur als Diesel oder PlugIn-Hybrid (mit einem oder zwei Elektromotoren). Der Selbstzünder startet bei Fr. 48’000.-. Mit PlugIn ist man mit Fr.53’600.- dabei. Gut ausgestatten wie im Test kommt der Preis dann auf hohe Fr. 80’000.-.
Positiv (+)
Gute Sprachsteuerung
Gute Federung
Guter Verbrauch bei regelmässigen Laden
Negativ (-)
Infotainment braucht etwas Zeit beim starten
Hörbarer Verbrenner bei höheren Drehzahlen
Geschrieben am 14.09.2024 von Patrick Schärli
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