VZ5

Der Cupra Formentor VZ5 kommt mit seinem Spitzenmotor zu uns in den Test. Kann der Spanier unser Sportlerherz erwärmen?

Wie ja schon bekannt ist, wurde der Name Cupra erst mal gebraucht für die sportlichen Seat-Modellen. Später lösten die Spanier den Namen heraus zu einer eigenen Marke. Erst waren es noch die bekannten Spanier-Modelle, die als Cupra verkauft wurden. Der Formentor ist der Erste, den es nur als Cupra gibt. Nun pflanzen die Südländer den 5-Zylinder-Benziner aus dem Audi RS3 in den Kompakt-SUV. Im Formentor leistet er zehn PS weniger. Doch 390 PS versprechen auch schon ein Gaudi zu werden.

Ab auf die Strasse

Wir können nicht die Finger lassen und müssen als Erstes den Cupra gleich starten. Schon der Klang im Stand der ungraden Zylinderanzahl erwärmt unser Verbrennerherz. Mittels kleinen Stummel werden die Fahrstufen eingelegt und wir biegen auf die Strasse ab. Ein kurzer Stoss auf das Gaspedal und der Formentor springt nach vorne. Und wie! Wer den Führerschein behalten möchte, der tut gut sich im Zaum zu halten, denn man ist zu schnell über der gesetzlichen Geschwindigkeit. Nun aber mal ausserorts eine kurvenreiche Strecke absolvieren. Hier macht der Cupra richtig viel Spass. Er fährt fast wie auf Schienen um die Biegungen. Für die perfekte Fahrt fehlt noch etwas Rückmeldung in der Lenkung. Doch dies ist klagen auf hohem Niveau. Man bekommt mit dem Spanier ein Auto wie für die Rennstrecke gemacht und unter dem Strich zählt das Gefühl höher als die Tatsachen. Denn die ist ja bei unseren Strassen und Verkehr ja auch, dass man den SUV nicht wirklich ausfahren kann. Was er aber kann: Gut durch den Alltag fahren. Mit den vielen Assistenten hilft er dem Fahrer auf der Autobahn sicher in der Spur und den Abstand zu halten. Somit kann eine entspannte Reise unter die Räder genommen werden. Nur sollte die Reise nicht all zu weit gehen. Im Test konsumierte der Formentor 10 Liter auf 100 km, was mit einem 55 Liter Tank einen Aktionsradius von 550 km ergibt. Der schrumpft, wenn man öfters den Cupra fordert. Hier stehen schnell mal 14 Liter und mehr im Bordcomputer.

Innen

Ach ja, da war mal noch das Einsteigen. Der wäre richtig angenehm, da der Formentor höher baut, aber die hohen Seitenwangen verlangen etwas körperliche Anstrengung. Hat man Platzt genommen fühlt man sich wohl und die Wangen halten den Körper sehr gut. Man muss nur noch die Hände an das Lenkrad legen und losgehen kann es. Der Start-Knopf und die Cupra-Taste befinden sich hier. Auch schön: Alle Tasten sind richtige Knöpfe auf dem Volant. Im Display davor dominiert der Drehzahlmesser. Wem dies nicht gefällt, der hat noch viele Einstellmöglichkeiten es zu ändern. Das Infotainment kennen wir aus dem VW Golf und hat seine Schwächen und Stärken von dort. Gut sind die grossen Touchflächen. Schlecht ist immer noch der unbeleuchtet Touchslider. Zu Viert sitzt man im Cupra gut und kann noch 420 Liter Gepäck hinten mitnehmen.

Preise

So ein Sportler muss man sich leisten können. In diesem Fall sind es mindestens Fr. 72’750.-. Für die zivilere Variante des Formentor ruft Cupra Fr. 42’800.- auf.

Positiv (+)

Gute sportliche Eigenschaften

Sportlicher Sound

Platz für vier Personen

Negativ (-)

Unbeleuchteter Touchslider

Lenkrückmeldung nicht ganz perfekt

Geschrieben am 24.04.2024 von Patrick Schärli