Kleiner Renner
Der Abarth 595 Competizione kommt als kleiner Renner zwischen den Elektroauto zu uns in den Test.
Es tut gut wieder mal etwas Klassisches bei sich in der Garage zu haben. Durch die CO2-Gesetze stehen momentan Elektro-Autos und Plug-Ins im Vordergrund. Da gehen klassische Kleinwagen mit Kraft etwas unter. Zeit um sich wieder einmal mit ursprünglicheren Technik zu befassen.
595
Wie noch vor ein paar Jahren üblich, muss man beim Abarth den Schlüssel in die Hand nehmen und die Tür per Knopfdruck öffnen. Die Sitze packen den Fahrer fest und man blickt auf eine klassische Anzeige vor dem Lenkrad. Sie wird zwar digital dargestellt, jedoch kann man sie nicht nach Lust und Laune verstellen. Das Volant deckt sich zum Teil mit Alcantra ein, sowie auch ein Teil des Armaturenbrett. Was gut aussieht und sich ebenso anfühlt. Die Instrumente und die Bedienung hat man schnell erfasst und ebenso im Griff. Das Infotainment versteht sich auch mit den Smartphones via CarPlay und AndroidAuto. Leider fehlen ihm Direkttasten, sie sind schon vorhanden, aber integriert im Touchdisplay. Wenn man im AndroidAuto oder CarPlay ist, kommt man nicht so einfach schnell rüber zum Radio. Nun machen wir uns bereit um mit dem Abarth zu fahren. Den Sitz ein zu stellen gestaltet sich etwas schwieriger, da die Höhe nicht eingestellt werden kann und somit nicht für jeden Fahrer passt. Hinten finden nur noch Kinder gut Platz oder Erwachsene gehen grosse Kompromisse ein.
Auf die Strasse
Das gab es schon lange nicht mehr in einem Testwagen. Wir müssen den Italiener mit einem Dreh mit dem Schlüssel starten. Dann erwacht der 1.4-Liter-Benziner zum Leben und tönt sportlich aus dem Auspuff. Bei der Automatik-Box auf „1“ drücken und los geht es. Ein Druck auf das Gaspedal und der 595 zieht vorwärts als gäbe es kein Morgen. Die hohen Drehzahlen zwingen zum nächsten Gang. Der Automat schaltet in den nächsten Gang. Bei uns verschwindet ein bisschen unser Lächeln aus dem Gesicht. Der Automat ist eine automatisierte Gangschaltung, heisst das Kupplungstreten übernimmt er und dementsprechend unterbricht der Zug nach vorne und es vergehen ein zwei Sekunden bis der nächste Gang drin ist. Dies geschieht meistens wenn man es nicht erwartet, also besser auf „M“ drücken und die Gänge selber über die Schaltpaddel am Lenkrad schalten. Jetzt noch den Knopf mit dem Skorpion drücken und der Abarth wird lauter und giftiger. Jetzt kehrt unser Lächeln mehr als zurück. Über kurvige Landstrassen gejagt macht der 595 so richtig Spass. Man will gar nicht mehr aufhören, bis man gezwungen wird an der nächsten Tankstelle auf zu tanken. Im Test brauchte der Italiener 7.5 Liter auf 100 km. Doch fährt man ihn mehrheitlich als Sportwagen kommen dann schon neun Liter zusammen. Gemütlich gefahren will er nicht. Auch der Fahrer fährt nicht gerne länger über die Autobahn, da er hart abgestimmt ist. Beim Parkieren muss man etwas mehr Platz einplanen, denn für einen Kleinwagen hat der Abarth einen grossen Wendekreis.
Preise
Den Skorpion stellt man sich ab Fr. 26‘900.- in die eigene Garage. Anstatt mit 145 PS kostet er dann Fr. 34‘900.- mit 180 PS wie bei uns im Test.
Positiv (+)
Sportlich und wendig um Kurven
Antrieb weckt Benzin im Blut
Gute Materialwahl
Negativ (-)
Automatik schaltet langsam
Keine Direktasten für Infotainment
Geschrieben am 23.06.2021 von Patrick Schärli
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