American way?
Die Harley Davidson Pan America Special will dich mit auf die grosse Reise nehmen und am Wochenende über die Hausstrecke begleiten. Kann sie das?
Beim Namen Harley Davidson denkt jeder an die Chopper der Marke und das gemütlich reisen über die Highways. Dass die Amerikaner auch anders können, beweisen sie mit der Pan America. Sie wurde als Reiseenduro entwickelt und stellt sich dem Revier von BMW R1250 GS. Als wir mit der Amerikanerin unterwegs waren fragten die Leute immer, ist das wirklich eine Harley Davidson. Ja ist sie wahrhaftig. Anders als die Chopper steht sie hochbeinig da und fällt vom Design her aus dem Markenportfolie raus.
Aufsitzen und los
Die Pan America besitzt eine Adaptive ride height, die die Reiseenduro im Stillstand senkt um besser ab stehen zu können. Sehr hilfreich, denn kleinere Piloten werden mit der Sitzhöhe von 860 mm Mühe bekommen. Für grössere Personen kann das bequeme Sitzpolster in zwei Stufe nach oben gestellt werden. Im Blickfeld nach vorne sitzt ein Touchscreen, das auch bei Sonneneinstrahlung noch gut ablesbar ist. Die Darstellung ist auch gelungen mit der Geschwindigkeitsanzeige und dem Drehzahlband. Die Informationen um Kilometerstand, Temperatur etc. ist etwas zu klein geraten. Sie kann nicht immer so auf die Schnelle abgelesen werden. Gut hingegen, das Display lässt sich auch mit Handschuhen bedienen. Nun aber den 1.25 Liter V2 starten und dies geht erstaunlich schnell. Bei uns in den Köpfen ist immer die lange Anlaufprozedere eines Harley Davidson. Schon im Stand macht die Pan America Lust den Hahn auf zu drehen. Also dann los! Die Kupplung lässt sich gut dosieren und die Enduro fährt los. Angenehm rollt sie durch die Strassen, doch schnell bemerken wir, sie braucht Drehzahlen. Insbesondere wenn sie noch kalt ist, wird es schwierig eine gleichmässige Fahrt zu erzielen. Besser man behält sie innerorts im dritten Gang. Es geht Richtung Kurven und wir wechseln vom Fahrmodi Landstrasse zu Sport. Die Harley zieht jetzt noch giftiger nach vorne und wir legen sie in die erste Kurve, der sie ohne grossen Nachdruck folgt. Herrlich wie sie durch das Kurvengeschlänge fährt. Falls auf der Fahrt mal Regen kommt, hat die Pan America einen Fahrmodus hierfür und der lässt die Befehle der rechten Hand etwas verzögerter auf die Strasse kommen. Mit ihren Assistenten bremst sie zuverlässig bei einem Notfall mit ABS und Regelung, dass nicht das Hinterrad sich hebt. Zusätzlich erkennt sie Schräglagen und regelt in Kurven dementsprechend. Dies nutzt die Amerikanerin auch um automatisch wieder den Blinker zurück zu nehmen. Nun zurück nach Hause um den Begleiter und Gepäck auf zu packen. Ohje, zuerst müssen wir noch durch den Stau und hier merkt man die Hitze des V2 sehr gut, dass man wieder froh ist den Fahrtwind um die Waden zu haben. Zurück zur Packerei, drei Boxen können gefüllt werden, doch es muss aufgepasst werden, die Harley darf nur 190 Kilo zupacken. Auf der Autobahn hilft der Tempomat die rechte Hand zu entspannen und wenn es Richtung Nacht geht, gibt es noch eine Griffheizung. Ein paar Stunden auf der Pan America ist keine Tortour. Denn sie kann besser cruisen als durch Kurven hetzen.
Preise
Die Harley Davidson Pan America bekommt man als ST ab Fr. 18’990.-. Unsere Special kostet mindestens Fr. 19’990.-. Wer voll ausgestattet sein will greift zur CVO und muss Fr. 27’500.- auf den Tresen legen.
Positiv (+)
Gut zum Cruisen
Auch für Kurvenfahrten zu haben
Gut ablesbares Display
Negativ (-)
Geringe Zuladung
Im Stau schnell heiss
Geschrieben am 02.07.2025 von Patrick Schärli
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