Erster Vollelektro
Der Volvo XC40 P8 AWD ist das erste Vollelektroauto von den Schweden. Wie gut setzt er dies in den Alltag um?
Nun bringt Volvo das erste Vollelektroauto auf den Markt und nutzt den Antrieb von Polestar 2. Es war ja zwar schon mal der C30 als Elektro erhältlich, der war jedoch auf 1‘000 Einheiten begrenzt. Der XC40 geht in die richtige Serienherstellung. Die Karosserie übernimmt er von seinem Pedant und das einzige Unterscheidungsmerkmal ist der geschlossene Kühlergrill.
Aufladen
Der 78 kWh grosser Akku kann per Schnelllader 150 kW maximal ziehen und soll in 40 Minuten von 18 auf 80 Prozent vollendet sein. Im Display kommt die Anzeige 300 km/h. Was erst mal verwirrt, denn der Volvo ist bei 180 km/h abgeriegelt. Doch hier geht es um die Ladegeschwindigkeit. Weniger schön, der XC40 zeigt keine Restkilometer an, nur die Prozente des Akkus. Erst bei 20 % wechselt der Tacho um auf km. Mit der Wallbox zu Hause oder auch mit der Haushaltssteckdose lässt sich der Schwede laden. Nur geht dies dann länger und kann mit 240 Volt dann mehr als 24 Stunden dauern. Für die tägliche Pendelfahrt reicht dies vollkommen, hier kriegt man die Batterien wieder voll über Nacht. Der Innenraum zeigt sich wie in den Verbrenner-XC40. Also nichts Neues. Doch, doch, wie im Polestar bekommt der Volvo auch das Android-System mit seinen vier Balken als Startbildschirm. Sehr gut ist hier ja die Navigation oder auch die Sprachsteuerung, da das Infotainment immer up to date ist. Weniger erfreulich ist immer noch die ganze Steuerung über den Bildschirm. Die Klimasteuerung muss über Felder getroffen werden, was während der Fahrt zu Ablenkung führt. Die Platzverhältnisse in der ersten Reihe sind gut und in den Türen lassen sich sogar Laptops verstauen. Auf der Rückbank kommen nur noch zwei Personen richtig gut unter. Ganz hinten bleibt noch Raum für 414 Liter.
Nun ist er voll
Laut Katalog soll der Volvo XC40 418 km weit kommen. Versuchen wir es mal wie weit wir kommen. Erst kosten wir mal die Ruhe aus und die Kraft von 408 Pferdestärken. Ein Tritt auf das Pedal und der Schwede drückt nach vorne. Einfach unglaublich! In unserem Gesicht setzt sich ein Lächeln nieder. Auf längeren Strecke mit voller Energieabfrage kommen dann aber die 408 PS nur noch wie 280 PS vor. Was sicher auch mit dem Batteriemanagment zusammen hängt um sie nicht zu überlasten. Auch das Leergewicht von 2.2 Tonnen wirkt sich auch auf die Leistung und Kurvenverhalten negativ aus. Nicht falsch verstehen, der XC40 fährt neutral ohne grosses Wanken durch Kurven, aber eben nicht sportlich. Auf der Autobahn spielt der Volvo seine Karten voll aus. Der Abstandsregeltempomat und Spurhalter zeigen einen sehr guten Job. Man kann den XC40 für eine halbe Minute fahren lassen ohne seine Hände an das Lenkrad zu nehmen. Dies auch zuverlässig um Kurven. Nun sind wir schon eine Weile unterwegs und machen einen Schlussstrich. In unserem Test erreichte der Schwede gut die 360 km.
Preise
Den Volvo E-XC40 kann man ab Fr. 50‘900.- als sein Eigen nennen. Die Leistung ist auf 231 PS begrenzt und wie im Test die volle Leistung zu erhalten, kommt der Preis auf mindestens Fr. 59‘500.-. Wie im Test konfiguriert kommt man an die Fr. 70‘000.-.
Positiv (+)
Gute Beschleunigung
Elektrische Reichweite von 360 km
Sehr gute Assistenten
Negativ (-)
Keine separaten Knöpfe für Klima
Keine Restkilometeranzeige
Geschrieben am 27.10.2021 von Patrick Schärli
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