VW-Spitze

Der VW Touareg 3.0 V6 TDI (286 PS) R-Line ist die Speerspitze der Marke. Nun kommt die Neuauflage. Kann er alles besser?

Seit 2002 gibt es den VW Touareg und kommt nun in der dritten Generation zum Test. Innerhalb der Marke ist er der grösste und teuerste.

Man denke an die Werbung mit dem Rangiererei mit Anhänger auf dem Pferdehof, wo die Pferde lauthals den Fahrer ausgelacht haben. Dies bleibt in unseren Köpfen einige Zeit bestehen. Es ist in Wirklichkeit auch so einfach. Es muss zuerst aber eingelernt werden, dass das System den Winkel richtig berechnet kann. Hier hilft die Software, anschliessend wird mit den Rückspiegelverstellung der letzte Feinschlief gegeben und ab da muss der Fahrer nur noch Gas geben und Bremsen.

Wohlfühlen

Wie es sich für einen SUV gehört steigt man ganz bequem auf die Vordersitze. Falls man die Tür nicht ganz ins Schloss schliesst, erledigt dies der Touareg elektrisch. Zündung an und der elektrische Sitz fährt in die richtige Position. Der Fahrer sieht auf ein Voll-Digital-Display hinter dem Lenkrad. Hier lässt sich sogar die ganze Navikarte inklusive 3D-Ansicht anzeigen. Die lässt sich noch grösser daneben anzeigen. Das Infotainment-Display streckt sich in der Diagonale auf 15 Zoll. Als Vergleich, die durchschnittlichen Tablet-Grösse liegt bei 10 Zoll. Es schliesst sich an das vor dem Tacho an und wirkt wie ein lang gezogenes Glas. Natürlich schluckt das Infotainment CarPlay und AndroidAuto. Leider muss alles über den Touchscreen bedient werden, also auch die der Klimaanlage. Die Anzeige ist zwar permanent vorhanden, aber während der Fahrt muss man sich konzentrieren um sie zu treffen. Hinten sitzen drei Personen gemütlich und können ihr Klima rechts und links getrennt einstellen. Eine dritte Sitzreihe kann nicht bestellt werden. Dafür kann das Gepäck bequem eingeladen werden. Das Luftfahrwerk lässt sich niveaulieren und senkt den VW um die Ladekante niedriger zu stellen. Diese lässt sich natürlich auch höhere stellen, damit man mit dem Fahrwerk besser durch das Gelände kommt. Hier helfen auch die verschiedenen Programme dann mittels ESP-Steuerung und Schlupfregelung besser durch den entsprechenden Untergrund zu kommen.

Auf Teer

Auch hier fühlt sich der Deutsche wohl. Mit dem Luftfahrwerk wiegt er seine Passagiere über Verwerfungen weg. Der 3-Liter-V6-Diesel sorgt immer für guten Vortrieb. Um Kurven macht der Touareg kein Geheimnis um sein Gewicht. Er umkurvt sie behäbig aber sicher. Was mehr störend ist, will man an einer Kreuzung noch schnell durchschlüpfen, braucht der VW eine Denksekunde und dann kommt aber der Hammer. Wenn man abbiegt sollte man vorsichtig sein, dass man nicht aus den Wolken fällt, wenn er in der Kurve sein volles Drehmoment abgibt. Auf der Autobahn helfen dem Touareg viele Assistenten wie Spurhalter, Toter-Winkel-Überwacher oder Abstandsregeltempomat. In Kombination mit der Verkehrszeichenerkennung stellt er die Geschwindigkeit automatisch um.

Preise

Den VW Touareg bekommt man ab Fr. 69‘900.- mit dem 3-Liter-Diesel und 231 PS. Den einzigen Benziner mit 340 PS gibt es ab Fr. 74‘350.-. Wie im Test mit allen Optionen kommt der Preis über Fr. 100‘000.-.

Positiv (+)

Luftfahrwerk

Navikarte mit 3D-Ansicht

Viele Assistenten

Negativ (-)

Keine dritte Sitzreihe

Anfahrschwäche

Geschrieben am 07.07.2019 von Patrick Schärli